AUDIO TEST Neuer High-End-Einstieg (Vorschau)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Damit iPhone-Nutzer Google Play nicht nur über<br />
das Web steuern können (Vordergrund), bietet<br />
Melodies (Hintergrund) eine passende App<br />
Spätestens seit die Digitalpioniere von<br />
Linn vor einigen Jahren die Produktion<br />
von CD-Playern eingestellt haben, wurde<br />
auch dem Letzten bewusst, dass das Medium<br />
kurz vor dem Aussterben steht. Während<br />
sich die Schallplatte meist konstanter<br />
Beliebtheit erfreut, zählt die Entwicklung<br />
der CD-Audio unlängst als ausgereift. Ihr<br />
Nachfolger funktioniert headless – sprich<br />
ohne mechanische Elemente, die den Klang<br />
beeinflussen könnten – und er treibt die<br />
Sammelleidenschaft (vom CD-Cover laden<br />
bis zur exakten Tag-Eingabe) auf das nächsthöhere<br />
Level. Findige Bastler speichern ihre<br />
Musikdateien unlängst auf eigenen Servern<br />
ab, geben sie im Heimnetzwerk für alle<br />
Beteiligten frei und machen sie selbst unterwegs<br />
verfügbar. Treue Leser der <strong>AUDIO</strong><br />
<strong>TEST</strong> werden mit der Musikspeicherung und<br />
der Verwendung von Audioservern keinerlei<br />
Probleme haben – wir zeigen in unserer neuen<br />
Serie verschiedene Backup-Methoden<br />
und neuartige Möglichkeiten des Datenzugriffs<br />
von unterwegs.<br />
Audiowolke Google<br />
Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit Google<br />
Play, einem digitalen Einkaufswagen<br />
nicht nur für Musik, der die eigene Audiodatenbank<br />
speichert und von überall aus zugänglich<br />
macht. Der Dienst startete bereits<br />
2011 in Nordamerika und wurde <strong>End</strong>e des<br />
Jahres 2012 zusammen mit dem Marktstart<br />
der Smartphone-Reihe Google Nexus auch<br />
in Deutschland aktiviert. Im Vergleich zu<br />
ähnlichen Angeboten anderer Anbieter ist<br />
der Dienst vollkommen kostenfrei, einzige<br />
Voraussetzung ist ein ebenso frei erhältliches<br />
Google-Konto. Mit dem Google-Play-<br />
Dienst greift man von überall per Internet<br />
auf seine Musikdateien zu, egal ob von zu<br />
Hause aus, vom Büro oder unterwegs mit<br />
dem Tablet oder Smartphone. Dazu muss<br />
weder ein Server 24 Stunden am Tag laufen,<br />
noch müssen komplizierte Vorkehrungen im<br />
Vorfeld getroffen werden, denn der Dienst<br />
legt eine Sicherheitskopie Ihrer Musik in der<br />
digitalen Google-Wolke ab.<br />
Die Formate<br />
Jeder Nutzer kann bis zu 20 000 Lieder –<br />
ohne Dateigrößenbeschränkung – auf die<br />
weltweiten Serverfarmen in Finnland und<br />
den USA laden, im Google-Play-Store erworbene<br />
Titel werden auf diese Anzahl<br />
zusätzlich addiert. Einziger Haken dabei ist<br />
für uns die Dateiformatvorgabe, denn nicht<br />
alle Codecs werden von dem Service unterstützt.<br />
Auf der grünen Liste stehen AAC,<br />
FLAC, M4A, MP3, OGG und WMA. Nicht<br />
unterstützt werden DRM-geschützte AAC-<br />
Dateien sowie AIFF, Apple Lossless, RA und<br />
WAV. Zum Leidwesen aller Studiomasterdatei-Liebhaber<br />
werden sämtliche AAC-,<br />
FLAC- und OGG-Dateien in das MP3-Format<br />
mit einer Auflösung von 320 kbps konvertiert.<br />
Die verlustbehaftete Komprimierungsform<br />
gilt zwar nicht mehr als besonders<br />
audiophil, sollte jedoch für den mobilen<br />
Musikgenuss und den Büroalltag mehr als<br />
ausreichend sein. Von der Konvertierung<br />
dürften vor allem Apple-Nutzer profitieren,<br />
deren Geräte das FLAC-Format von Haus aus<br />
nicht unterstützen.<br />
Langwieriger Upload<br />
Der eigentliche Musikupload-Vorgang gelingt<br />
mit dem Google Play Music Manager<br />
für die Betriebssysteme Mac OSX, Linux<br />
und Windows, der auf der Website play.<br />
google.com erhältlich ist. Innerhalb der<br />
Software wird der Upload-Pfad festgelegt,<br />
der beispielhaft zur iTunes-Bibliothek, dem<br />
Windows Media Player oder einem bestimmten<br />
Musikordner führen darf. In iTunes<br />
angelegte Playlisten finden beim Upload<br />
ebenfalls Berücksichtigung. Je nach Größe<br />
der Musiksammlung kann das Hochladen<br />
einige Tage, wenn nicht sogar Wochen in<br />
Anspruch nehmen. Während unseres Tests<br />
haben wir ca. 3 000 Titel in drei Tagen hochgeladen<br />
– schaltet man den Computer zwischenzeitlich<br />
aus, wird der Uploadvorgang<br />
an der letzten Stelle wieder aufgenommen.<br />
Im Reiter für erweiterte Einstellungen lassen<br />
sich unter anderem Podcasts vom Upload<br />
ausgrenzen, die Datenbandbreite beschränken<br />
und den Music Manager mit dem<br />
Autostart verknüpfen.<br />
Wird die Musikdatenbank auf der eigenen<br />
Platte weiter ausgebaut und um neuerworbene<br />
Musik ergänzt, empfiehlt es sich den<br />
Google Play Music Manager im Hintergrund<br />
laufen zu lassen. Denn das Programm lädt<br />
neue Titel automatisch in die Cloud, ohne<br />
weitere Einstellungen dafür vornehmen zu<br />
müssen. Änderungen in den Playlisten werden<br />
dabei dynamisch übernommen, nur<br />
Der Google Play Store bietet analog zu iTunes<br />
die Möglichkeit Musik direkt online zu kaufen<br />
Über den Music Manager wird die Musiksammlung<br />
bequem in die Wolke geladen<br />
Die Software bietet auch die Möglichkeit die<br />
Audiobibliothek wieder herunterzuladen<br />
Wissen 29