26.02.2014 Aufrufe

AUDIO TEST Neuer High-End-Einstieg (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

se absichtlich verstreute fehlerhafte Daten<br />

zum Einsatz, die am PC zu Fehlermeldungen<br />

führen, wenn die CD gerippt wird,<br />

einen einfachen CD-Player jedoch nicht<br />

beeinflussen sollten. Das ging in der Praxis<br />

jedoch teilweise schief, und Alben wie<br />

„Nichts bleibt wie es war“ von Goethes Erben<br />

oder „Razorblade Romance“ von HIM<br />

ließen sich in vielen handelsüblichen Playern<br />

nicht abspielen. Das sorgte natürlich<br />

für Frustration bei den Käufern, die ihre legal<br />

erworbene Platte nicht abspielen konnten,<br />

während die illegalen Versionen (Wege<br />

wurden immer gefunden) problemlos funktionierten.<br />

Das Yellow Book der Daten-CD<br />

ist übrigens eine Weiterentwicklung der<br />

Audio-CD-Spezifikationen. Hier kommen<br />

wir auch zurück zum Thema Fehlerkorrektur,<br />

denn diese unterscheidet sich bei den<br />

beiden Formaten.<br />

Wo kommen die Fehler her?<br />

Die entscheidende Frage ist jetzt, warum<br />

eine Fehlerkorrektur überhaupt notwendig<br />

ist. Die Antwort liegt zu einem Teil im<br />

technischen Bereich, zum anderen aber bei<br />

Ihnen selbst, dem Benutzer.<br />

Zunächst widmen wir uns der technischen<br />

Betrachtung: Ähnlich einer Schallplatte<br />

sind die Daten der CD auf einer spiralförmig<br />

angelegten Spur geschrieben. Diese<br />

ist zwar bis zu sechs Kilometer lang, weist<br />

jedoch lediglich eine Breite von 0,5 Mikrometern<br />

auf. Wenn man jetzt bedenkt, dass<br />

die Daten-Pits, also die Vertiefungen auf<br />

der Oberfläche, Längen zwischen etwa 0,8<br />

und 3,0 Mikrometern besitzen, wird deutlich,<br />

welche Präzisionsarbeit der Laser des<br />

Laufwerks verrichten muss, um alle Daten<br />

korrekt auszulesen. Ein Fehler entsteht<br />

nun, wenn die Reflexion des Lasers nicht<br />

korrekt wieder beim optischen Sensor<br />

ankommt. Die Ursache dafür kann schon<br />

ein winziges Staubkörnchen sein, das sich<br />

Buch-Farbe<br />

Red Book<br />

Yellow Book<br />

Blue Book<br />

Green Book<br />

Orange Book<br />

White Book<br />

Beige Book<br />

Scarlet Book<br />

Purple Book<br />

auf der Datenspur befindet, und absolut<br />

sauber bleibt leider keine CD, da sie zumindest<br />

den Weg von der Hülle bis zum<br />

Laufwerk im Player zurücklegen muss –<br />

-und auch dieses ist keine hermetisch abgeriegelte<br />

Kammer. Kommen wir zum<br />

persönlichen Aspekt: Selbst dem sorgfältigsten<br />

Hörer passiert es, dass ihm die silbrige<br />

Scheibe einmal aus dem Griff rutscht<br />

oder dass sie nicht ganz genau die Hülle<br />

oder das Laufwerk trifft und eine harte<br />

Gehäusekante mit der reflektierenden, datentragenden<br />

Schicht kollidiert. Schließlich<br />

haben wir alle schon einmal eine zerkratzte<br />

CD-Oberfläche gesehen, von fettigen Fingerabdrücken<br />

ganz zu schweigen. Hier<br />

ist direkt ein Zusammenhang zwischen<br />

der Beschaffenheit der Störung und der<br />

Auswirkung zu bemerken: Ein Kratzer in<br />

Richtung des Spurverlaufs verursacht einen<br />

größeren Schaden, als ein Kratzer vom<br />

Rand zur CD-Mitte. Warum das so ist, wird<br />

deutlich, wenn wir die Mechanismen der<br />

Fehlerkorrektur genauer betrachten. Fehler<br />

können sich übrigens von vornherein auf<br />

der CD befinden: Gerade das Bebrennen<br />

von CD-Rohlingen verläuft nicht fehlerfrei,<br />

da die Daten nur einmal geschrieben, dann<br />

aber nicht mehr korrigiert werden können.<br />

CD-Format<br />

CD Digital Audio<br />

CD-ROM<br />

CD-Extra<br />

CD-Interactive<br />

Multisession-CD<br />

Video-CD<br />

Photo-CD<br />

SACD<br />

Double Density CD<br />

Technik eins: Paritätsprüfung<br />

Bei einer Parität handelt es sich um eine Prüfsumme.<br />

Generell funktioniert das Prinzip so:<br />

Mit einem festgelegten Algorithmus wird zu<br />

bestimmten Datenblöcken eine Summe erstellt.<br />

Am Zielort der Übertragung wird festgestellt,<br />

ob die tatsächlich angekommenen<br />

Daten ebenfalls diese Summe ergeben. Im<br />

einfachsten Fall könnte man zum Beispiel<br />

zählen, wie viele Bits einer Art (1 oder 0) in<br />

einem Datenabschnitt vorkommen, indem<br />

man diese schlicht addiert und prüft, ob<br />

die Summe eine gerade oder ungerade Anzahl<br />

ergibt. Hier wird jedoch deutlich, dass<br />

Fehler unentdeckt bleiben könnten: werden<br />

zwei Bits falsch übertragen, käme trotzdem<br />

eine richtige Prüfsumme heraus, ebenso bei<br />

vier, sechs und so weiter fehlerhaften Bits.<br />

Zudem können Fehler mit dieser einfachen<br />

Methode nur erkannt, nicht aber korrigiert<br />

werden. Deshalb kommt bei der Audio-CD<br />

das Verfahren der zyklischen Redundanzprüfung<br />

zum Einsatz, auch bekannt als CRC<br />

(Cyclic Redundancy Check). Hier werden die<br />

Prüfwerte durch Polynomdivision erstellt,<br />

die mathematischen Vorgänge sind wesentlich<br />

komplexer. Fehler können so genauer<br />

erkannt werden. Das heißt, es wird festgestellt,<br />

ob ein nicht korrigierbarer Zwei- bzw.<br />

Mehrbitfehler vorliegt oder ob nur ein Bit<br />

fehlerhaft ist – welches dann auch korrigiert<br />

werden kann.<br />

Dieses Verfahren ist jedoch nur bei kurzen<br />

Fehlersequenzen einsetzbar. Es scheitert<br />

zum Beispiel dann, wenn die Prüfsumme an<br />

sich fehlerhaft übertragen wird. Dennoch<br />

ist die Paritätsprüfung nicht verantwortlich<br />

für hörbare Verluste: Entweder wird der<br />

Fehler korrigiert, oder es kommt ein anderes<br />

Korrekturverfahren zum Einsatz.<br />

Bilder: morguefile, stock.xchng<br />

Zugegebenermaßen hilft bei dieser CD die beste Fehlerkorrektur nicht mehr. Prinzipiell gilt aber:<br />

Kratzer, die senkrecht zur Datenspur verlaufen – also von außen nach innen – haben ein geringeres<br />

Gefahrenpotential, also solche, die mit der Spur verlaufen<br />

Technik zwei: Verschachtelung<br />

Die Daten auf der CD sind nicht sequentiell,<br />

sondern interleaved geschrieben, also ineinander<br />

verschachtelt. Dadurch wird die CD<br />

davor geschützt, mehrere aufeinanderfolgende<br />

Bits durch zum Beispiel einen einzelnen<br />

Kratzer zu „verlieren“. Das System lässt<br />

sich bildhaft am Textbeispiel erklären: Stellen<br />

sie sich vor, Sie schreiben einen Absatz<br />

Text mit einem Umfang von 50 Zeilen. Nun<br />

übermalen Sie mit einem schwarzen Edding<br />

eine ganze Zeile des Geschriebenen – das<br />

Wissen 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!