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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s Queen (Vorschau)

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kulminieren. <strong>Queen</strong> begannen<br />

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r 40 Jahren mit der Veröf-<br />

fentlichung ihrer erstenen Single<br />

"Keep Yourse<br />

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Fo<strong>to</strong>: © Zill/Bildarchiv Hallhuber<br />

Vor 40 Jahren: das<br />

-Debüt<br />

Royale Prozession<br />

Zeit lässt sich nicht allein in Zahlen messen. In den zurückliegenden<br />

vier Jahrzehnten ist viel geschehen. Über <strong>Queen</strong> sind tausende Artikel<br />

geschrieben worden, sind Platten erschienen, Filme wurden gedreht,<br />

Tourneen führten die Band um die ganze Welt – und jeder der vier Musiker gewährte<br />

von Zeit zu Zeit einen mehr oder weniger großen Einblick in sein Leben.<br />

Wenn man heute versucht, sich daran zu erinnern, was wirklich geschah, als das<br />

Album QUEEN herauskam, die ersten Songs des britischen<br />

Quartetts im Radio zu hören waren, kommen viele der hoch. Jedoch sind Erinnerungen trügerisch. Es<br />

Billiegt<br />

nun mal dieser Ereignispuffer von 40 Jahren<br />

dazwischen. Und der macht aus dem Film im Kopf<br />

einen kaum zu entwirrenden Mix aus Erlebtem,<br />

Wünschen und Suggestionen.<br />

Eines ist jedenfalls nicht zu verklären: QUEEN<br />

schlug nicht etwa ein wie die sprichwörtliche<br />

Bombe. Um das Album wahrzunehmen, musste der<br />

Rockfan schon sehr aufmerksam sein. Denn auch<br />

wenn für das Jahr 1973 heute nur noch eine Handvoll<br />

Gruppen steht, war der Musikmarkt damals schon schwemmt von Pop- und Rockinterpreten, die allwöchentlich um die besten<br />

über-<br />

Platzierungen in den Charts konkurrierten. Und selbst wenn die Hitparaden von<br />

einst noch voll waren mit zum Teil qualitativ Hochwertigem, ließen sich damals<br />

schon doch außerhalb der Ranglisten die interessantesten Bands entdecken.<br />

Bei <strong>Queen</strong> reagierten anfangs ausschließlich Heavy-Rockanhänger. Und unter<br />

denen waren es garantiert nicht die Mitläufer, die irgendwann in der Schule<br />

angeberisch deklarierten, sie seien <strong>Queen</strong>-Fans. Freddie Mercury, Brian May, Roger<br />

Taylor und John Deacon machten Musik für Egozentriker. Mädchen fanden<br />

gar keinen Zugang zu dem ruppigen Zeug mit diesen Arrangements, die schon<br />

auf QUEEN etwas von einer höfischen Prozession hatten. "Keep Yourself Alive"<br />

– Debütsingle und Albumopener – gab zwar noch vor, eine Haudrauf-Nummer<br />

zu sein, enthielt aber im letzten Drittel mit Drumsolo und Vokalparts für Taylor<br />

und May bereits zwei Brüche. Die 45er startete als klassischer Rohrkrepierer.<br />

Lediglich Radio Luxemburg erbarmte sich und spielte sie. Erst als die BBC-TV-<br />

Sendung „The Old Grey Whistle Test" die Nummer anonym zu einem einstigen<br />

Roosevelt-Wahlkampf-Filmchen ablaufen ließ, kamen erste Räder ins Rollen.<br />

Vor allem nahm die Musikpresse Notiz von der Single: Positive Rezensionen<br />

hielten sich mit Verrissen die Waage.<br />

Die B-Seite "Son And Daughter", ein bleischwerer, an Black Sabbath<br />

orientierter Heavy-Metalsong und später in der zweiten LP-Hälfte<br />

einsortiert, hatte kaum das Zeug, die Journaille zu beeindrucken. Erst in<br />

der<br />

Rückschau wird deutlich, dass <strong>Queen</strong> mit der pumpenden Gitarrenwalze<br />

breitbeinig das selbst gewählte Snob-Image durchkreuzten.<br />

Oder "Doing Alright": Beginnend als Piano-unterlegte Ballade, s<strong>to</strong>lpert der Song<br />

über eine angejazzte Bridge, in der Mercury Sopranhöhen ins Visier nimmt, in<br />

einen Gitarrenorkan. Mit dem Wissen um spätere Großtaten der Band dürfte<br />

dieses fast ein wenig unbeholfen zusammengezimmerte Stück als einer der frühen<br />

"Bohemian Rhapsody"-Testläufe erscheinen.<br />

"Great King Rat" will zwischen straightem Geholze und epischer Klangwucht<br />

pendeln, wird aber durch die in so gut wie allen Belangen eingeschränkte Produktion<br />

gebremst. Nicht nur dieser Song des LP-Debüts hätte später einmal<br />

Seite 10<br />

■ <strong>GoodTimes</strong> 2/2013 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong>

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