Sicherheit 2012 - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich
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Innere <strong>Sicherheit</strong><br />
nifikant höher als 2011 (+7%), währenddessen die Zustimmungsrate zur Sammlung<br />
von Daten verdächtiger Personen im Jahresverlauf im Mittel konstant blieb (±0).<br />
Die Kontrolle des Ausländeranteils sehen 77% – und damit im Vergleich zu 2009<br />
signifikant mehr Befragte (+11%) – als geeignete Massnahme im Bereich der Inneren<br />
<strong>Sicherheit</strong> an. 76% der Schweizer Stimmbevölkerung befürworten die Videoüberwachung<br />
öffentlicher Plätze (+4%). Trifft der Fall ein, dass die Polizei über<strong>for</strong>dert<br />
ist, heissen vier von fünf Personen den Einsatz der Armee zur Wiederherstellung<br />
von Ruhe und Ordnung gut (79%, keine Vergleichszahlen vorhanden). Sämtliche<br />
dieser oben genannten Massnahmen werden von Befragten jeglicher politischer<br />
Richtung, jeglichen Alters, unabhängig vom Geschlecht, über sämtliche Einkommens-<br />
oder Bildungsniveaus als auch in allen drei Sprachregionen gutgeheissen.<br />
Massnahmen, die eine Zustimmungsrate um die 50% haben, können als «ambivalente»<br />
Massnahmen bezeichnet werden, da die Schweizer Stimmbevölkerung<br />
gegenüber diesen <strong>Sicherheit</strong>svorkehrungen zwiespältig eingestellt ist. Der Polizei<br />
die Möglichkeit zuzugestehen, nicht bewilligte Demonstrationen auch gewaltsam<br />
aufzulösen, sehen 56% als geeignete Vorkehrung zur Wahrung der Inneren <strong>Sicherheit</strong><br />
(siehe Abbildung 6.2). Stellten Eingangskontrollen an öffentlichen Gebäuden<br />
über den Erhebungszeitraum zwischen 2007 und 2009 nur für eine Minderheit ein<br />
geeignetes Mittel zur Wahrung der Inneren <strong>Sicherheit</strong> dar, so wird diese Massnahme<br />
<strong>2012</strong> von einer Mehrheit der Stimmbevölkerung gutgeheissen (55%). In diesem Jahr<br />
befürworten signifikant mehr Befragte diese Massnahme als 2009 (+9%). Überdies<br />
spricht sich eine geringe Mehrheit von 54% (+3%) für die vorsorgliche Verhaftung<br />
verdächtiger Personen aus.<br />
Eine nach politischer Einstellung differenzierte Betrachtung zeigt, dass politisch<br />
links Orientierte im Gegensatz zu Personen der politischen Mitte und rechts<br />
davon diese ambivalenten Massnahmen mehrheitlich ablehnen. So sprechen sich<br />
politisch links Eingestufte nur mit 36% für Eingangskontrollen an öffentlichen<br />
Gebäuden aus (Mitte 63%, rechts 61%). 37% (Mitte 57%, rechts 63%) befürworten<br />
die vorsorgliche Verhaftung von Verdächtigen und 30% (Mitte 60%, rechts 73%)<br />
stimmen der gewaltsamen Auflösung von Demonstrationen zu. Ebenso lehnen die<br />
18 – 29-Jährigen Eingangskontrollen an öffentlichen Gebäuden (47%, 30 – 59-Jährige<br />
50%, ab 60-Jährige 67%) sowie die gewaltsame Auflösung von Demonstrationen<br />
mehrheitlich ab (42%, 30 – 59-Jährige 50%, ab 60-Jährige 71%). Die vorsorgliche<br />
Verhaftung von Verdächtigen wird über alle Alterskategorien gleichermassen gebilligt.<br />
Unter den Befragten mit hohem Bildungsniveau finden ebenfalls alle drei ambivalenten<br />
Massnahmen keine Mehrheitsunterstützung (Eingangskontrolle: hoch 41%,<br />
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