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Sicherheit 2012 - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich

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Öffnung versus Autonomie – die Wahrnehmung aussen- und sicherheitspolitischer Optionen<br />

7.8 Soziodemographische Wahrnehmungsmuster von Öffnung<br />

versus Autonomie<br />

Die politische Selbsteinschätzung der SchweizerInnen auf einer Links-Mitte-rechts-<br />

Skala ist diejenige Variable, welche die Spannbreite in der Einstellung bezüglich<br />

Öffnung versus Autonomie am besten zu erklären vermag. Von links über die Mitte<br />

nach rechts spricht man sich jeweils seltener für internationale Kooperationen aus<br />

und betont die nationale Autonomie zunehmend stärker.<br />

Hinsichtlich einer politischen Annäherung an Europa oder einem EU-Beitritt<br />

geben sich politisch rechts eingestellte Personen mehrheitlich ablehnend und befürworten<br />

deshalb auch den bilateralen Weg stärker als Leute, die sich politisch links<br />

einschätzen. Auch die Befragten, die sich zur politischen Mitte zählen, lehnen<br />

sowohl den Beitritt zur wie auch eine Annäherung an die EU ab, jedoch deutlich<br />

weniger stark als die sich politisch rechts Einstufenden. In Bezug auf eine wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit Europa vertreten sie die gleiche Meinung wie politisch<br />

rechts gesinnte MitbürgerInnen. Ein EU-Beitritt ist auch bei den sich politisch<br />

links einstufenden Personen nicht mehrheitsfähig. Gleichwohl ist das linke politische<br />

Spektrum gegenüber der EU deutlich wohlwollender gesinnt und kann sich<br />

mehrheitlich eine politische Annäherung an den Staatenverbund vorstellen. Eine<br />

rein wirtschaftliche Zusammenarbeit mit demselben findet in diesem politischen<br />

Lager hingegen weniger Zustimmung (EU-Beitritt: links 28%, Mitte 13%, rechts<br />

9%; politische Annäherung an die EU: links 59%, Mitte 33%, rechts 23%; verstärkte<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU: links 76%, Mitte 84%, rechts 84%).<br />

Abgesehen vom finanziellen Ausbau der Entwicklungshilfe erhalten Massnahmen<br />

im Rahmen einer internationalen Kooperation ohne institutionelle Bindung<br />

vom ganzen politischen Spektrum Zustimmung. Bei sämtlichen aussenpolitischen<br />

Aktivitäten, welche die Souveränität der Schweiz nicht tangieren, zeigt sich indes<br />

von rechts über die Mitte bis links eine zunehmend grössere Unterstützung. Die<br />

politisch rechts eingestellten Befragten lehnen eine Erhöhung der Entwicklungshilfe<br />

knapp ab (aktivere Rolle bei internationalen Konferenzen: links 84%, Mitte 77%,<br />

rechts 68%; vermehrte Konfliktvermittlung: links 86%, Mitte 66%, rechts 63%;<br />

zusätzliche Entwicklungshilfe: links 83%, Mitte 59%, rechts 48%).<br />

Sowohl der Einsatz für die Anliegen der Uno wie auch die Forderung nach einem<br />

schweizerischen Sitz im Uno-<strong>Sicherheit</strong>srat werden über sämtliche politische Lager<br />

gutgeheissen. Gleichwohl sinkt der Grad an Zustimmung von links nach rechts<br />

deutlich (Einsatz für die Anliegen der Uno: links 86%, Mitte 65%, rechts 59%;<br />

Streben nach Sitz im Uno-<strong>Sicherheit</strong>srat: links 75%, Mitte 66%, rechts 58%). Die<br />

verschiedenen Formen der sicherheitspolitischen Kooperation wiederum werden<br />

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