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Sicherheit 2012 - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich

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7 Öffnung versus Autonomie – die Wahrnehmung<br />

aussen- und sicherheitspolitischer<br />

Optionen<br />

Wie viel Öffnung braucht die Schweiz bzw. wie gross ist die Öffnungsbereitschaft<br />

der Schweizer Bevölkerung? – Dieses Kapitel untersucht diese weit gefasste Fragestellung<br />

und befasst sich mit der Kooperationsbereitschaft der SchweizerInnen<br />

in Bezug auf verschiedene aussen- und sicherheitspolitische Optionen. So werden<br />

die Einstellungen der SchweizerInnen zur EU, ihre Haltung gegenüber internationalen<br />

Kooperationen ohne institutionelle Bindung, das gewünschte Engagement<br />

innerhalb der Uno, ihr Verhältnis zu sicherheitspolitischen Allianzen und das allgemeine<br />

Bestreben nach nationaler Autonomie erfragt. Anschliessend werden diese<br />

verschiedenen Aspekte der Kooperationsbereitschaft nach soziodemographischen<br />

Merkmalen betrachtet. Am Ende des Kapitels wird eine Typologie zur aussenpolitischen<br />

Öffnungsbereitschaft der SchweizerInnen vorgestellt und deren Trend von<br />

1993 bis heute nachgezeichnet.<br />

7.1 Eine skalenartige Fragebatterie als Grundlage<br />

Die aussenpolitische Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung lässt sich mit einer<br />

Einzelfrage nicht angemessen beurteilen. Dieser Tatsache wird im Rahmen der<br />

Befragungsreihe «<strong>Sicherheit</strong>» Rechnung getragen, indem die Kooperationsbereitschaft<br />

über einen Index, das heisst eine Zusammenstellung mehrerer Indikatoren,<br />

erfasst wird (vgl. Haltiner & Spillmann 1994). Diesem Index – bestehend aus insgesamt<br />

17 Indikatoren – liegt die Überlegung zugrunde, dass sich eine maximale<br />

Öffnungsbereitschaft bzw. ein stark ausgeprägtes Autonomiebestreben als Extreme<br />

eines Kontinuums verstehen lassen. Innerhalb dieses Kontinuums sind demnach<br />

auch mildere Ausprägungs<strong>for</strong>men sowohl der Autonomie als auch der Öffnung<br />

denkbar. Maximal Öffnungsbereite zeichnen sich dadurch aus, dass sie Beitritte zu<br />

supra- bzw. internationalen Institutionen wie der EU und der Nato befürworten<br />

und sich eine Schweiz wünschen, die sich innerhalb der Uno stark engagiert. Eine<br />

abgemilderte Form der Öffnungsbereitschaft liesse sich dadurch charakterisieren,<br />

dass man etwa der Uno durchaus sehr wohlwollend gegenüber steht, hingegen<br />

von einer EU-, geschweige denn einer Nato-Mitgliedschaft, nichts wissen will.<br />

Als «Autonomismus» kann jene Haltung definiert werden, die jeglicher Art von<br />

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