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Sicherheit 2012 - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich

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Neutralität<br />

«Schutz durch Neutralität» Platz machten. Bis 2008 liess sich der langjährige Trend<br />

beobachten, dass mit einer Intensivierung der Bedrohungswahrnehmung in der Regel<br />

die Befürwortung der sicherheitspolitischen Funktion der Neutralität steigt. Die im<br />

langjährigen Vergleich düstere Wahrnehmung der weltpolitischen Lage setzt sich<br />

auch <strong>2012</strong> konstant <strong>for</strong>t. Die drei Indikatoren der sicherheitspolitischen Funktion<br />

haben sich jedoch im Jahresverlauf unterschiedlich entwickelt. Während in diesem<br />

Jahr wieder mehr Befragte der Auffassung sind, dass die Neutralität die Schweiz vor<br />

zwischenstaatlichen Konflikten bewahre, hat sich die Einstellung zur Aussage, dass<br />

die bewaffnete Neutralität zur <strong>Sicherheit</strong> und Stabilität in Europa beitrage, nicht<br />

verändert. Der Anteil der Schweizer Stimmbevölkerung, welcher der Ansicht ist,<br />

dass die Neutralität nicht mehr glaubhaft geschützt werden könne, ist über den<br />

Jahresverlauf ebenfalls konstant geblieben. Die Einschätzung der weltpolitischen<br />

Lage und die Einstellungen gegenüber den drei Indikatoren der sicherheitspolitischen<br />

Schutzfunktion der Neutralität korrelieren <strong>2012</strong> nicht. Damit kann auch in<br />

diesem Jahr der bis 2008 zu beobachtende Trend eines Zusammenhangs zwischen<br />

der Bedrohungswahrnehmung und der Befürwortung der sicherheitspolitischen<br />

Funktion der Neutralität nicht mehr bestätigt werden.<br />

8.2.2 Differenzen im Zustimmungsgrad nach soziodemographischen<br />

Merkmalen<br />

Eine multiple logistische Regressionsanalyse (siehe dazu Anhang I, Kapitel VI) mit<br />

allen im Rahmen dieser Studie erhobenen soziodemographischen Variablen 3 zeigt,<br />

dass politisch links Stehende den Neutralitätsfunktionen gegenüber skeptischer<br />

eingestellt sind als jene der politischen Mitte oder rechts davon. Allerdings kann im<br />

Zeitverlauf eine Annäherung der politischen Lager beobachtet werden. Dennoch<br />

zeigen sich auch <strong>2012</strong> Differenzen zwischen den sich politisch links Einstufenden<br />

und jenen der politischen Mitte und rechts davon. So unterscheidet sich die Haltung<br />

der politisch links Eingestellten vor allem durch die unterdurchschnittliche<br />

Zustimmungsrate zur Identitätsfunktion (76%, Durchschnitt 83%), zur sicherheitspolitischen<br />

Schutzwirkung (55%, Durchschnitt 66%), zur stabilisierenden<br />

Wirkung (40%, Durchschnitt 52%) sowie zur Glaubwürdigkeit der Neutralität<br />

(43%, Durchschnitt 49%), wobei die Zustimmung der politisch links Stehenden<br />

zur Glaubwürdigkeit der Neutralität im Jahresverlauf signifikant angestiegen ist<br />

(+11%). Im Gegensatz dazu divergiert die Einschätzung der Solidaritätsfunktion<br />

seit 2003 nicht mehr nach politischer Selbsteinstufung.<br />

3 Dies sind das Alter, das Einkommens- und Bildungsniveau, die politische Selbsteinstufung auf den<br />

Spektren rechts-links und <strong>for</strong>tschrittlich-konservativ, die Sprachregion und das Geschlecht.<br />

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