Sicherheit 2012 - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich
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Öffnung versus Autonomie – die Wahrnehmung aussen- und sicherheitspolitischer Optionen<br />
Die drei Kurven der Zustimmung zu sicherheitspolitischen Allianzen verlaufen<br />
über die gesamte Messreihe ziemlich ähnlich: Die Reihenfolge ihrer Akzeptanz bleibt<br />
über die Jahre gleich. Überdies zeigt Abbildung 7.4 deutlich, dass die Zustimmung<br />
der Bevölkerung mit der Intensität der Kooperation zusammenhängt: je intensiver<br />
und verpflichtender die Bindung, desto stärker die Ablehnung. So ist beispielsweise<br />
die Zustimmung zur Bereitstellung von Uno-Truppen merklich höher als zu einem<br />
Nato-Beitritt.<br />
In den Zeiträumen von 1998 bis 2001 sowie von 2004 bis 2006 wurden die<br />
unterschiedlichen Kooperationsmöglichkeiten positiver beurteilt. Dies könnte daran<br />
liegen, dass zu diesen Zeitpunkten sowohl der Krieg im ehemaligen Jugoslawien<br />
als auch die gemeinsame Terrorbekämpfung der Nato-Länder deutlich machten,<br />
dass <strong>Sicherheit</strong> nur durch Kooperation zu erreichen ist.<br />
7.7 Betonung nationaler Autonomie<br />
Die Einstellung der Bevölkerung zur nationalen Autonomie wird anhand dreier<br />
Indikatoren gemessen: wirtschaftliche, politische und militärische Autonomie. Seit<br />
Messbeginn im Jahr 1993 erhält die Politik der wirtschaftlichen und politischen<br />
Autonomie die höchste Zustimmungsrate – mit rund 50% oder mehr – vor der militärischen<br />
Autonomie, die im Zeitverlauf knapp jede/jeder zweite Befragte gutheisst.<br />
Die geringste Zustimmung verzeichnet die Aussage, wonach sich die Schweiz von<br />
jeglichen Bündnissen und institutionellen Zusammenschlüssen fernhalten solle.<br />
Der Wunsch nach einer möglichst autonomen Schweiz, der im Jahr 2011 erstmals<br />
nach vier Jahren signifikant gestiegen ist, bleibt auch <strong>2012</strong> auf dem Höchstwert<br />
der Erhebungsreihe: 80% (+3%; siehe Abbildung 7.5) der Befragten teilen <strong>2012</strong> die<br />
Meinung, die Schweiz solle «wirtschaftlich und politisch möglichst unabhängig<br />
bleiben». Konstant geblieben ist die Einstellung der Schweizer Stimmbevölkerung<br />
zur Frage, ob sich die Schweiz nur auf ihre eigene Landesverteidigung verlassen<br />
soll: Seit dem Jahr 2000 liegt die Zustimmung zu diesem Vorschlag zwischen 43%<br />
und 53%. <strong>2012</strong> sprechen sich 49% (–1%) der Befragten für eine militärische Autonomie<br />
aus.<br />
Der Anteil jener Befragten, der «sehr» oder «eher» mit einem Alleingang ohne<br />
«Bündnisse und Zusammenschlüsse aller Art mit anderen Staaten» einverstanden ist,<br />
pendelt seit 1996 um die 30%-Marke und liegt im Jahr <strong>2012</strong> bei 34% (seit 2010: +2%).<br />
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