Sicherheit 2012 - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich
Sicherheit 2012 - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich
Sicherheit 2012 - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Sicherheit</strong> <strong>2012</strong><br />
Armee als Symbol der Freiheit und Unabhängigkeit: «Die Armee verkörpert die Freiheit und Unabhängigkeit<br />
der Schweiz»; Neutralität: «Ich finde es sehr wichtig, dass wir auf das Geschehen in der Weltpolitik<br />
keinen Einfluss nehmen»; Gesellschaftliches Übergangsritual: «Erst in der Rekrutenschule werden<br />
Männer zu richtigen Männern»; Dissuasion: «Dank der Schweizer Armee wird die Schweiz nicht von<br />
anderen Staaten angegriffen»; Zwischenstaatliche Bedrohungswahrnehmung: «Ich halte es für wahrscheinlich,<br />
dass in den nächsten 10 Jahren die Schweiz von einem anderen Staat angegriffen wird».<br />
Eine knappe Mehrheit von 55% identifiziert sich mit der Aussage der fiktiven<br />
Person, es sei sehr wichtig, «dass die Schweizer Armee uns alleine und ohne Hilfe<br />
von aussen verteidigen kann» und teilt damit die Überzeugung, dass die Schweiz<br />
sicherheitspolitisch autonom sein solle.<br />
Zu den Auffassungen, welche die Schweizer Bevölkerung spalten, 2 gehört die Überzeugung,<br />
dass die Schweiz eine unilaterale Handlungsmaxime vertreten soll. Die<br />
Auffassung, es sei sehr wichtig, «dass wir uns zum Schutz unseres Landes nur auf<br />
uns selbst verlassen», wird von einer Minderheit von 47% geteilt. 52% können sich<br />
mit der Aussage der fiktiven Person nicht identifizieren. Ebenfalls spaltet sich die<br />
Schweizer Bevölkerung an der Überzeugung, wonach die Armee dem Zusammenhalt<br />
der vielsprachigen Schweiz diene (45% «ähnlich» bzw. 54% «nicht ähnlich»).<br />
Keine Mehrheit in der Schweizer Bevölkerung lässt sich hinsichtlich der Rekrutenschule<br />
als gesellschaftliches Übergangsritual (36%) und der Dissuasionsfunktion der<br />
Armee (26%) finden. Der bescheidene gesellschaftliche Rückhalt der militärischen<br />
Abschreckungsfunktion muss auch unter dem Blickwinkel der geringen Bedrohungswahrnehmung<br />
eines zwischenstaatlichen Krieges gesehen werden. Lediglich<br />
8% sind der Überzeugung, dass es wahrscheinlich ist, «dass in den nächsten 10<br />
Jahren die Schweiz von einem anderen Staat angegriffen wird».<br />
9.2 Überzeugungen der Strategischen Kultur nach soziodemographischen<br />
Merkmalen<br />
Inwiefern soziodemographische Merkmale die Verbreitung der Überzeugungen<br />
beeinflussen, kann mittels einer logistischen Regressionsanalyse erfasst werden. Es<br />
fällt auf, dass mit Ausnahme der Sprachregion sämtliche der in dieser Studie aufgeführten<br />
soziodemographischen Variablen wie das Alter, das Bildungs- und Einkommensniveau<br />
oder die politische Orientierung keinen Einfluss auf die Überzeugung<br />
haben, «dass das Schweizer Volk auch bei Militärfragen das letzte Wort hat».<br />
2 Zu den Überzeugungen, welche die Bevölkerung spalten, zählen Auffassungen, deren Grad der<br />
Zustimmung bzw. der Ablehnung sich um weniger als 10% unterscheiden.<br />
150