Industriedenkmäler in Brandenburg - IHK Cottbus

südBRANDENBURG
„Das Seenland steht
am Anfang“
Seenland Teil 2 In der FORUM-Ausgabe 6/2013 berichteten wir
bereits über das Seenland und dessen Attraktionen und Zielen. FORUM
befragte in dieser Ausgabe Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des
Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e. V. zur Saison 2013.
Wo steht das Seenland zurzeit?
Am Anfang. Die Entwicklung der Übernachtungszahlen
von 2011 zu 2012
stimmt sehr positiv. Wir konnten einen
Überachtungsanstieg um 4,5 Prozent auf
408 000 Übernachtungen verzeichnen.
Diese Zahlen müssen wir übrigens im
Moment noch einsammeln, denn wir sind
beim statistischen Landesamt Sachsen
noch nicht und in Brandenburg erst seit
diesem Jahr als Reiseland gelistet – das
zeigt auch unsere Startposition. Unser
Ziel sind 1,5 Millionen Übernachtungen
pro Jahr im Seenland. Zum Vergleich:
Der Spreewald hat jährlich 1,2 Millionen
Übernachtungen.
Das Thema Urlaub auf, am und im Wasser
haben auch andere Urlaubsregionen.
Diese haben aber nicht unsere Story.
Natürlich ist es sehr wichtig, dass wir sie
in entsprechender Qualität anbieten und
auch mit Querschnitthemen ergänzen. Ich
denke da zum Beispiel an die Barrierefreiheit,
den Urlaub für alle. Ich meine nicht
nur den Urlauber im Rolli, sondern denke
an den demografischen Wandel, also
anspruchsvolle und barrierefreie Urlaubsangebote
für Senioren. Auch Familien
mit kleinen Kindern wollen barrierefrei
Urlaub machen. In dem Thema steckt viel
Potenzial.
Zunehmend zieht es Tschechen ins Seenland
– warum?
Tschechen sind traditionell sehr aktiv,
reise- und entdeckungslustig. Sie haben
wenige eigene Seen, und es zieht sie ans
Wasser. Nicht zu vergessen das Thema
Skaten, für das wir im Lausitzer Seenland
beste Voraussetzungen haben. Wir
sind derzeit dabei, uns intensiver mit der
tschechischen Reisementalität zu beschäftigen
und haben verschiedene Marketingaktionen
für das Seenland in Tschechien
gestartet.
Erkennen private Investoren die Chancen
des Seenlands?
Positiv betrachtet, schafft der aktuelle
Entwicklungsprozess eine Aufbruchsstimmung
und die Möglichkeit, sich innovativ
in die Entwicklung einzubringen. Wenn
wir unsere angepeilten Besucherzahlen
erreichen wollen, müssen Investitionen in
die touristische Infrastruktur kommen.
Wie helfen Sie den touristischen Anbietern
der Region?
Wir unterstützen sie, indem wir sie auf
Themen aufmerksam machen, Seminare
anbieten und Netzwerkarbeit leisten.
Natürlich betreiben wir keine Vollqualifizierung
der Leistungsträger, dafür
gibt es Partner, mit denen wir intensiv
Kathrin Winkler
Foto: Tourismusverband Lausitzer
Seenland/Nada Quenzel
zusammenarbeiten. Wir wollen qualitätsvolle
Angebote, die interessant sind. Die
Themen des Seenlands sollen sich in den
Angeboten widerspiegeln. Der Gast wird
nur zufrieden sein, wenn er mit hoher
Qualität erlebt, was ihm versprochen
worden ist.
Entwickeln Sie auch eigene Produkte?
Damit haben wir begonnen. Mit der
Seenlandroute haben wir einen Radwanderweg
aufgelegt, der sich auf das
Seenland konzentriert. Das gab es bisher
nicht. Er ist mit drei Sternen zertifiziert
und bietet hohe Qualität. Bei der Entwicklung
haben wir Leistungsträger mit
ins Boot geholt. Das sehe ich als wichtige
Aufgabe für uns an: Wir wollen die
touristischen Leistungsträger vernetzen,
ihnen aber auch eine Plattform bieten,
ihre Angebote nach außen zu kommunizieren.
Ihr Tipp für den Seenland-Besuch 2013?
Durch den Koschener Kanal sollte man
gefahren sein.
10 forum – DAS BRANDENBURGER WIRTSCHAFTSMAGAZIN – 7-8/2013