Industriedenkmäler in Brandenburg - IHK Cottbus
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Foto: BASF<br />
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Als Azubi muss man mobil se<strong>in</strong><br />
Unternehmen Die BASF Schwarzheide bietet e<strong>in</strong>e ganze Palette von Ausbildungsberufen.<br />
Kern-Ausbildungsberuf des Unternehmens ist der Chemikant.<br />
2500<br />
Referenzen<br />
sprechen e<strong>in</strong>e<br />
deutliche Sprache<br />
Auch wenn „Chemiekant“ der klassische<br />
BASF-Beruf ist, können sich junge Leute<br />
hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kooperation mit dem TÜV<br />
Nord Brieske zum Mechatroniker, Elektroniker<br />
für Anlagentechnik, Industriemechaniker<br />
und sogar Eisenbahner ausbilden lassen.<br />
Wer e<strong>in</strong> Studium im Blick hat, kann bei der<br />
BASF Schwarzheide unter drei dualen Studiengängen<br />
wählen. Jungen Menschen, die<br />
Probleme haben, im Ausbildungsmarkt Fuß<br />
zu fassen, bietet das Unternehmen mit dem<br />
Programm „Start <strong>in</strong> den Beruf“ e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährige<br />
Orientierungsphase an.<br />
Verändertes Bewerberpotenzial<br />
Bisher seien die Ausbildungsplätze ohne<br />
Probleme besetzt worden, sagt Sab<strong>in</strong>e Neumann,<br />
<strong>in</strong> Schwarzheide für die Ausbildung<br />
zuständig. Allerd<strong>in</strong>gs hat sie Veränderungen<br />
im Bewerberpotenzial festgestellt.<br />
„Wir müssen mehr Jugendliche als früher<br />
testen, um unsere Ausbildungsplätze <strong>in</strong><br />
entsprechender Qualität zu besetzen.“ Dabei<br />
wird der Bewerberpool kle<strong>in</strong>er, was nicht<br />
nur demografische Gründe hat, sondern<br />
auch die gewandelte Interessenlage der<br />
Jugendlichen widerspiegelt. Waren Erstbewerber<br />
früher meist 16 oder 17 Jahre<br />
alt, treten heute im Schnitt 19-Jährige<br />
e<strong>in</strong>e Ausbildung bei der BASF Schwarzheide<br />
an, darunter auch Abiturienten,<br />
Studienabbrecher oder junge Leute, die<br />
e<strong>in</strong>e weitere Ausbildung machen wollen.<br />
Haben sie die erst e<strong>in</strong>mal begonnen, halten<br />
sie sie <strong>in</strong> der Regel auch durch, sagt die<br />
Ausbildungsleiter<strong>in</strong>. Die BASF tut e<strong>in</strong>iges<br />
dafür, potenzielle Bewerber frühzeitig zu<br />
<strong>in</strong>teressieren. „Wir haben e<strong>in</strong>e vertraglich<br />
festgeschriebene Zusammenarbeit mit<br />
drei Schulen <strong>in</strong> der Region“, so Sab<strong>in</strong>e<br />
Neumann. „Geme<strong>in</strong>sam mit ihnen bieten<br />
wir den Schülern <strong>in</strong>tegriertes Praxislernen<br />
als moderne Form der Berufsorientierung.“<br />
Dass die Jugendlichen <strong>in</strong> der Schule zu<br />
wenig über ihre beruflichen Perspektiven<br />
erfahren, glaubt sie nicht. „Ich denke eher,<br />
dass sie mit E<strong>in</strong>zelaktionen und Informationen<br />
etwas überfrachtet werden.“ Mobilität<br />
spielt auch bei den Azubis der BASF e<strong>in</strong>e<br />
Rolle. Chemikant Uwe W<strong>in</strong>kel hat Anfang<br />
2013 se<strong>in</strong>e Ausbildung abgeschlossen<br />
und ist von Anfang an mit dem Thema<br />
konfrontiert gewesen: „Ich wohne <strong>in</strong><br />
Dresden und komme mit dem Auto.“ Die<br />
Ausbildungsvergütung des ersten Lehrjahres<br />
hat er komplett <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Mobilität<br />
<strong>in</strong>vestiert. „Ohne die Eltern schafft man<br />
das nicht“, sagt er. „Der E<strong>in</strong>zugsbereich<br />
unserer Azubis ist sehr groß“, bestätigt<br />
Sab<strong>in</strong>e Neumann. Etwa die Hälfte von<br />
ihnen wohnt weiter als 50 Kilometer<br />
von ihrem Ausbildungsort entfernt. Die<br />
BASF unterstützt Azubis mit mehr als<br />
30 Kilometer Arbeitsweg oder unzumutbaren<br />
Verb<strong>in</strong>dungen f<strong>in</strong>anziell. „Viele<br />
fragen aber schon bei der Vorstellung<br />
nach Wohnraum“, weiß die Ausbildungsleiter<strong>in</strong>.<br />
Die BASF Schwarzheide hat<br />
selbst ke<strong>in</strong> Wohnheim, hilft jedoch bei<br />
der Vermittlung. „Außerdem haben wir<br />
zwei Wohnungen, <strong>in</strong> denen WG-Zimmer<br />
gemietet werden können, und kooperieren<br />
mit Wohnungsgesellschaften.“ Für<br />
Azubis, die jeden Tag nach Schwarzheide<br />
anreisen möchten, bietet der ÖPNV nur<br />
begrenzte Unterstützung. „In me<strong>in</strong>em<br />
Ausbildungsjahrgang hatte fast jeder e<strong>in</strong><br />
Auto, und wir haben uns <strong>in</strong> Fahrgeme<strong>in</strong>schaften<br />
organisiert“, erklärt Uwe W<strong>in</strong>kel.<br />
„Mobil muss man als Azubi e<strong>in</strong>fach se<strong>in</strong>.“<br />
Für e<strong>in</strong>en Workshop im Landes-Arbeitsm<strong>in</strong>isterium<br />
hat er sich <strong>in</strong>tensiver mit<br />
dem Thema Mobilität befasst und dabei<br />
mehrere Problemfelder def<strong>in</strong>iert. „Neben<br />
schlechter ÖPNV-Anb<strong>in</strong>dung bereiten den<br />
Azubis die F<strong>in</strong>anzierung von Fahrtkosten<br />
und Unterkünften Probleme“, zählt er auf,<br />
„außerdem s<strong>in</strong>d die OSZ oft schlecht zu<br />
erreichen.“ Er fordert: „Dort müssen mehr<br />
günstige Unterbr<strong>in</strong>gungsmöglichkeiten<br />
geschaffen werden.“ Außerdem müsse<br />
die f<strong>in</strong>anzielle Förderung verbessert und<br />
transparenter gemacht werden. „Die<br />
ist sehr zersplittert, <strong>in</strong> jedem Landkreis<br />
anders und oft schwer zu f<strong>in</strong>den.“ ❙❙bwe<br />
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