Industriedenkmäler in Brandenburg - IHK Cottbus

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Titelthema Auf den Spuren der Kohleverstromung Industriedenkmäler Mit besonderen Angeboten Lausitz-Besuchern neue Blickwinkel öffnen Stunde wurden 29 000 Kubikmeter Erde bewegt. „Damit könnte man ein Fußballfeld acht Meter hoch mit Boden befüllen“, erklärt Umbreit. Nach kurzer Arbeit nun Denkmal Wer alles von der Braunkohle und ihrer Förderung wissen möchte, muss runter bis auf die Sohle des Tagebaus und dort anfangen.“ Peter Fiedler ist sich da ganz sicher. Vor einigen Jahren fuhr er selbst noch mit der E-Lok Kohlezüge aus dem Tagebau Greifenhain zu den Kraftwerken. Heute chauffiert er Touristen mit einem Jeep bis auf den Grund des Tagebaus Welzow-Süd und beantwortet geduldig all die vielen Fragen seiner Mitfahrer. „Drei Flöze, also Kohle führende Schichten gibt es bei uns“, erklärt er. Die erste Schicht liegt gleich unter der Erdoberfläche. „Die wurde früher zuerst abgebaut.“ Das zweite Flöz liegt gut 60 Meter unter der Erde. „Diese Kohle wird jetzt rausgeholt“, sagt Peter Fiedler und zeigt auf die gigantischen Maschinen, die tausende Kubikmeter Erde und Kohle pro Stunde bewegen. Kein Monster, vielmehr ein technisches Meisterstück Ein Schaufelradbagger knabbert die oberste Erdschicht weg, zwei Kettenbagger nehmen die nächste Erdschicht auf und legen damit die Kohle frei. Eine riesige Förderbrücke bringt den Abraum auf die andere Seite des Tagebaus. „20 Millionen Tonnen Braunkohle werden hier jedes Jahr abgebaut und gehen per Zug zu den Lausitzer Kraftwerken.“ Schon um 1850 entstanden bei Welzow erste Kohlegruben. Später kamen Brikettfabriken hinzu. Die vielen Kraftwerke, andere Betriebe und die Haushalte sorgten für einen guten Absatz der Rohkohle und der Briketts. „Wir erklären unseren Gästen die Geschichte der Braunkohleförderung in der Lausitz“, erzählt Sylvia Große vom excursio-Besucherzentrum. Der Bergbau-Tourismusverein „Stadt Welzow“ hat dieses Zentrum eingerichtet. „Wir bieten Jeeptouren in den Tagebau, zu den Kraftwerken, zu den Bergbaufolgelandschaften und viele andere Touren zur Kohle und Energie an.“ ENERGIE-Route führt durch die Lausitz Das excursio-Besucherzentrum und der Tagebau Welzow-Süd sind Teil der „ENERGIE Route der Lausitzer Industriekultur“. „Sie wurde 2007 als Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land eröffnet“, erklärt Projektmanagerin Antje Boshold. „Wir möchten den Besuchern an den Stationen der ENERGIE-Route damit neue Blickwinkel öffnen.“ Zehn Stationen bilden die „Energie Route Lausitzer Industriekultur“. Neben dem Tagebau gehören Kraftwerke und Brikettfabriken dazu, aber auch die Gartenstadt Marga und das Besucherzentrum IBA-Terrassen. Wer alle Stationen der Route besucht hat, weiß anschließend, wie die Braunkohle gefördert und wie damit Strom erzeugt wird, wie die Braunkohlekumpel arbeiten und leben und was aus den ausgekohlten Tagebauen wird, nämlich das Lausitzer Seenland – eine spektakuläre neue Wasserwelt. Allein 70 000 Besucher zieht Jahr für Jahr das Besucherbergwerk F 60 in Lichterfeld-Schacksdorf an. Dort steht am Rand eines ehemaligen Tagebaus ein gigantisches stählernes Monster. Das Gewirr aus Metallstreben ist 502 Meter lang, 74 Meter hoch und wiegt 11 000 Tonnen. „Das ist kein Monster, kein Gewirr sondern eine meisterhafte technische Anlage, nämlich die Abraumförderbrücke F 60“, stellt Olaf Umbreit vom Besucherbergwerk klar. Auf zwei Fahrwerken rollte der Riese früher durch den Tagebau. Auf der einen Seite nahm er den über der Braunkohle liegenden Abraum auf und transportierte ihn dann über ein großes Förderband zur schon ausgekohlten anderen Seite des Tagesbaus. Pro forum – DAS BRANDENBURGER WIRTSCHAFTSMAGAZIN – 7-8/2013 Der stählerne Gigant ging schon nach knapp anderthalbjähriger Arbeitszeit in den Ruhestand und steht heute auf der Liste der Industriedenkmäler. Die Anlage wurde schon in den achtziger Jahren konzipiert und sollte im neben Lichterfeld- Schacksdorf liegenden Tagebau eingesetzt werden. 1989 begann der Bau und im Februar 1991 ging sie in Betrieb. Schon im Juli 1992 aber wurde der Tagebau aufgegeben und die F 60 nicht mehr benötigt. „Die Kohle von hier war für die Kokerei in Lauchhammer gedacht, die aber wurde nach der Wende geschlossen und andere Abnehmer gab es nicht“, erinnert sich Olaf Umbreit. Eine Demontage und Umsetzung der Abraumförderbrücke in andere Tagebaue wäre für die Betreiber zu teuer gewesen. Bergbaufreunden, der Gemeinde Lichterfeld-Schacksdorf und dem Amt „Kleine Elster“ sowie der IBA Fürst-Pückler-Land gelang es, die Brücke vor der Verschrottung zu retten und sie zusammen mit dem ehemaligen Tagebau nebenan im Mai 2002 als Besucherbergwerk zu eröffnen. Der Aufwand hat sich gelohnt. „In diesem Jahr haben wir bereits den 750 000. Gast begrüßt.“ ❙❙Wilko Döll Olaf Umbreit erklärt die Funktion der Abraumförderbrücke F 60 im Besucherbergwerk. Fotos (alle): W. Döll 43
BRANDENBURG Abenteuer in Zentralasien AuSSenwirtschaft Hennigsdorfer Willing GmbH exportiert nach Kirgistan. Potential für Exporte von Dienstleistungen aus Deutschland vorhanden. Netzwerk und Vertrauen wichtigste Voraussetzungen Nicht nur Jurten bestimmen das Bild in Kirgistan. Ein Hennigsdorfer begann vor 15 Jahren sein Abenteuer in Zentralasien. Foto: Fotolia 44 forum – DAS BRANDENBURGER WIRTSCHAFTSMAGAZIN – 7-8/2013
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