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1 Einleitung<br />

morbidität sowie des Ausmaßes der individuellen Reaktion (sog. „Wirtsantwort“) und<br />

Organdysfunktionen (Einbeziehung verschiedener klinischer Symptome und Laborparameter)<br />

in Zukunft eine spezifischere Charakterisierung der septischen Syndrome ermöglichen<br />

[4, 52, 158, 159]. Auf eine detaillierte Darstellung dieser Modelle wird hier<br />

verzichtet, da während der Durchführung der vorliegenden Studie (1999-2001) die Kriterien<br />

von der ACCP / SCCM Consensus Conference (1991) Anwendung fanden.<br />

1.2.1 Definition und pathophysiologische Konzepte des SIRS<br />

Die Bezeichnung SIRS beschreibt ein klinisches Erscheinungsbild des Organismus als<br />

unspezifische Antwort auf eine Stresssituation ohne Beachtung der Ätiologie [102]. Neben<br />

Verbrennungen und schweren Entzündungen (z.B. Pankreatitis) bilden Traumata<br />

eine große ätiologische Gruppe für die Entwicklung eines SIRS (siehe Abbildung 1.3).<br />

Somit kann das SIRS als entzündliche (inflammatorische) Antwort auf traumatisch bedingten<br />

Stress betrachtet werden.<br />

Nach der ACCP / SCCM Consensus Conference wurden 1991 vier SIRS-Kriterien<br />

festgelegt (siehe Tabelle 1.1). Die klinische Diagnose SIRS ist zu stellen, wenn zwei der<br />

vier Kriterien an einem Tag erfüllt sind [1].<br />

Als Initiator der komplexen pathophysiologischen Abläufe des SIRS wird eine Aktivierung<br />

des spezifischen und unspezifischen Immunsystems angenommen. Durch Genexpression<br />

von Botenstoffen (sogenannte Zytokine, Chemokine und Interleukine) werden<br />

u.a. Zellen der weißen Blutreihe (Makrophagen, Monozyten und polymorphonukleäre<br />

neutrophile Granulozyten) aktiviert [10, 88, 129]. Deren Aktivierung resultiert in einer<br />

weiteren, vermehrten Freisetzung (sogenanntes „burst“) von entzündungsfördernden<br />

(proinflammatorischen) Zytokinen (z.B. Interleukin-6, Interleukin-8, Interleukin-1-beta<br />

und Tumor-Nekrose-Faktor-alpha) [10, 12, 122, 136].<br />

Die Ausprägung und der Schweregrad des SIRS spielen eine wichtige Rolle für den<br />

weiteren Krankheitsverlauf nach einem schweren Trauma. Unter anderem sind diese<br />

für die Pathogenese eines Multiorgandysfunktionssyndroms (Multiple Organ Dysfunction<br />

Syndrome, MODS) von entscheidener Bedeutung [56, 101, 112, 115, 127]. Die Inzidenz<br />

des MODS und die Mortalität von intensivpflichtigen Patienten korrelieren mit der<br />

12

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