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5 Diskussion<br />

Bedeutung beigemessen, da die entscheidenden biologischen Effekte der Zytokine auf<br />

zellulärer und parenchymatöser Ebene auf dem auto- und parakrinem Wege ausgeübt<br />

werden [22, 151]. Die Konzentration von Zytokinen im Plasma sagt wenig über deren biologische<br />

Aktivität aus. Das komplexe Netzwerk aus Zytokinen sowie ihren Agonisten und<br />

Antagonisten findet bei der quantitativen Bestimmung eines Zytokins keine Berücksichtigung.<br />

Auch hier bedienen sich einige Autoren des Hilfsmittels von Ratios aus pro- und<br />

antiinflammatorischen Zytokinen (z.B. TNF-alpha / IL-10), welche eine grobe Orientierung<br />

bezüglich des zum Bestimmungszeitpunkt bestehenden inflammatorischen Status<br />

erlauben [93].<br />

Ein Erklärungsmodell der Ursache für die verschiedenen, ja zum Teil sogar gegensätzlichen,<br />

Ergebnisse bezüglich der Interleukin-10 Plasmakonzentrationen verschiedener<br />

Autoren bietet die Modifikation der „two-hit“-Theorie von MOORE et al. entsprechend der<br />

Ausführungen nach MONNERET et al. (siehe Abbildung 5.1). In diesem Modell erfahren<br />

der zeitliche Verlauf des SIRS und CARS bzw. deren Intensität in Abhängigkeit von<br />

der Zeit eine bessere Beachtung. Der Übergang vom SIRS zum CARS ist fließend und<br />

zeitlich variabel (angedeutet durch die Unterbrechung der Zeitachse). Zudem verdeutlicht<br />

es, dass der inflammatorische Status (durchgezeichnete Kurve) stets die Summe<br />

aus parallel ablaufenden pro- und antiinflammatorischen Prozessen (gestrichelte Kurven)<br />

ist [93]. Demnach ist zu erwarten, dass man zu unterschiedlichen Zeitpunkten auch<br />

unterschiedliche Plasmakonzentrationen verschiedener Zytokine messen wird, aber keine<br />

bzw. nur geringe Auskunft über die resultierende inflammatorische Aktivität erhält.<br />

Die Zuordnung von sogenannten „High-Producern“ und „Low-Producern“ zu verschiedenen<br />

Genotypen beruht auf experimentellen Untersuchungen in vitro. Ein geeignetes<br />

Messinstrument zur exakten Bestimmung der qualitativen Auswirkungen auf den inflammatorischen<br />

Status für die entsprechenden IL-10 Geno- bzw. Phänotypen in vivo ist<br />

nicht vorhanden. Der postulierte Einfluss der Genotypen auf die inflammatorische „Kapazität“<br />

des Individuums kann also nur ansatzweise, aber nicht allein über die „Brücke“<br />

der Plasmakonzentrationen erklärt bzw. bewiesen werden.<br />

Zudem ist der Einfluss einer weiteren Komponente, nämlich der molekularen Mechanismen<br />

der Signalübertragung für die verschiedenen Effektorfunktionen des Inter-<br />

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