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5 Diskussion<br />

Im Kontrast zu den Beobachtungen von LOWE et al. wurden bei Untersuchungen<br />

von NEIDHARDT et al. bei N = 417 intensivpflichtigen Traumapatienten im Vergleich zu<br />

N = 137 Kontrollen über einen Beobachtungszeitraum von 21 Tagen signifikant höhere<br />

IL-10 Plasmakonzentrationen gemessen. Die Traumapatienten zeigten am Tag ihrer<br />

Aufnahme die höchsten IL-10 Plasmakonzentrationen. Innerhalb der ersten 14 Tage waren<br />

die IL-10 Plasmakonzentrationen signifikant mit der Verletzungsschwere assoziiert.<br />

Schwer verletzte Patienten (ISS > 25 Punkte) hatten signifikant höhere IL-10 Plasmakonzentrationen<br />

als weniger schwer verletzte Patienten (ISS < 25 Punkte). Im Vergleich<br />

zu den Kontrollen zeigten auch die Patienten mit einem ISS unter 25 Punkten signifikant<br />

höhere IL-10 Plasmakonzentrationen. Verstorbene Patienten zeigten innerhalb der<br />

ersten drei Tage gegenüber den überlebenden Patienten einen signifikanten Anstieg der<br />

IL-10 Plasmakonzentration. Patienten, die eine Sepsis entwickelten, wiesen ebenfalls<br />

signifikant höhere IL-10 Plasmakonzentrationen an unterschiedlichen Zeitpunkten nach<br />

dem Trauma vor [103].<br />

Zusammenfassend sind demnach unterschiedliche, zum Teil gegensätzliche Ergebnisse<br />

(insbesondere bezüglich der IL-10 Plasmakonzentrationen) erzielt worden [77,<br />

124]. Eine Untersuchung der IL-10 Polymorphismen -1087 und -597 an einem Kollektiv,<br />

ausschließlich auf Grund einer Mehrfachverletzung intensivpflichtig gewordener Patienten,<br />

ist nach ausführlicher Literaturrecherche bisher nicht vorzuweisen [61].<br />

5.3.2 Die Frage der klinischen Relevanz der Interleukin-10 Plasmakonzentration<br />

Ein Zusammenhang zwischen verschiedenen Geno- bzw. Haplotypen und den damit assoziierten<br />

Plasmakonzentrationen verschiedener Zytokine in vitro ist bestätigt. Im Rahmen<br />

einer Diskussion bzw. Interpretation in Bezug auf das Outcome verschiedener Erkrankungen<br />

bzw. das Eintreten von Komplikationen wie SIRS, Sepsis, MODS etc. findet<br />

die Beachtung der Plasmakonzentration eines Zytokins bis zum heutigen Tage keine<br />

breite Akzeptanz. Die Plasmakonzentration spiegelt lediglich das zirkulierende Zytokin<br />

wider. Sie allein gibt keine Auskunft, ob die Zytokine frei oder gebunden an Trägermoleküle<br />

zirkulieren. Eine Ratio aus freiem und gebundenem Zytokin ist aussagekräftiger,<br />

jedoch wird der pathophysiologischen Rolle der zirkulierenden Zytokine insgesamt wenig<br />

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