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Verliebt sein - Integration in Wuppertal

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24 Fragen an die Migrant<strong>in</strong>nen<br />

Tab.1 Wo geboren und aufgewachsen?<br />

Migrant<strong>in</strong>nen<br />

B<strong>in</strong>ationale<br />

Hier gebohren<br />

E<strong>in</strong>reise mit 1- 8 Jahren<br />

E<strong>in</strong>reise mit 8 -15 Jahren<br />

Alle Migrant<strong>in</strong>nen empf<strong>in</strong>den Deutschland nicht als fremdes Land und fühlen sich hier<br />

zu Hause. Sie zeigen ke<strong>in</strong>e Probleme sich <strong>in</strong> den herrschenden Strukturen zurechtzuf<strong>in</strong>den.<br />

Ke<strong>in</strong>e der Befragten äußerte den Wunsch <strong>in</strong> das Herkunftsland zurückkehren zu<br />

wollen.<br />

Alle Migrant<strong>in</strong>nen bezeichnen Deutschland als ihre Heimat, sich selbst aber nicht als<br />

Deutsche; dieser Umstand wurde von ke<strong>in</strong>em der Mädchen explizit begründet. Im<br />

Laufe des Interviews wurden allerd<strong>in</strong>gs Aussagen getroffen, die tendenziell als<br />

Begründung verstanden werden können.<br />

So wird unter anderem von dem Problem gesprochen „sich als Migrant<strong>in</strong> beweisen zu<br />

müssen“.<br />

Das Problem besteht dar<strong>in</strong>, dass die Mädchen seitens der Deutschen e<strong>in</strong>e Abgrenzung<br />

erfahren, die sie selbst nicht empf<strong>in</strong>den und wahrhaben wollen, weil sie sich<br />

nicht anders bzw. fremd fühlen.<br />

Um sich gegenüber dieser Abgrenzung zu stärken, reagieren die Mädchen darauf oft<br />

mit e<strong>in</strong>er übertriebenen Aufwertung ihrer Herkunfts- und e<strong>in</strong>er Abwertung der deutschen<br />

Kultur. Sie spielen die Rolle der „Supermigrant<strong>in</strong>“. E<strong>in</strong>e Rolle mit der sich die<br />

Mädchen nach und nach identifizieren können.<br />

„Ich hab versucht mich abzugrenzen...wir s<strong>in</strong>d jetzt die Supertürken, weil man etwas<br />

Besonderes <strong>se<strong>in</strong></strong> wollte...Deutsche waren dann halt nur Kartoffeln...“<br />

Was schmerzt mehr: Ablehnung zu erfahren, oder sich – zum<strong>in</strong>dest nach außen h<strong>in</strong> -<br />

selbst für e<strong>in</strong>e Abgrenzung zu entscheiden? Lässt sich besser mit e<strong>in</strong>er Zurückweisung<br />

leben, wenn man glaubhaft machen kann, nicht dazu gehören zu wollen?

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