Verliebt sein - Integration in Wuppertal
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36 Fragen an die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
Die Förderklassen, Alphabetisierungskurse, sowie die Sprachkurse wurden primär<br />
von Migrant<strong>in</strong>nen besucht, die älter als 8 Jahre waren und nicht <strong>in</strong> Deutschland<br />
geboren wurden.<br />
E<strong>in</strong> gezieltes Angebot der Sprachförderung für die befragten Mädchen, die zweisprachig<br />
<strong>in</strong> Deutschland aufgewachsen s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e Sprachförderung <strong>in</strong> Deutsch, ihrer<br />
Aussage nach, benötigt hätten, hat es nicht gegeben.<br />
E<strong>in</strong>es der Mädchen äußerte:<br />
„Es war sehr schwer für mich.“<br />
Als Kritik an den Alphabetisierungskursen wurde benannt, dass diese <strong>in</strong> den Förderklassen<br />
<strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d. Aufgrund dessen war es für die Mädchen sehr schwierig die<br />
deutsche Sprache <strong>in</strong> Wort und Schrift zu erlernen, weil sie e<strong>in</strong>e „doppelte Leistung“<br />
erbr<strong>in</strong>gen mussten.<br />
Fast alle der befragten Migrant<strong>in</strong>nen, haben e<strong>in</strong>e deutsche Grundschule besucht.<br />
Auffällig ist, dass trotz der benannten Schwierigkeiten e<strong>in</strong>e hohe Zahl der Befragten<br />
das Gymnasium oder die Gesamtschule besucht hat.<br />
Die Migrant<strong>in</strong>nen bewerten e<strong>in</strong>en guten Schulabschluss als sehr wichtig, s<strong>in</strong>d dabei<br />
zum Teil ehrgeizig und streben nach Abschlüssen höher qualifizierter Schulen, wenn<br />
auch über den zweiten Bildungsweg.<br />
Die Familien der befragten Migrant<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d überwiegend e<strong>in</strong>em niedrigen sozialen<br />
Status zugeordnet, der Bildungsanstieg und die Aufwärtsmobilität der Töchter s<strong>in</strong>d<br />
somit sehr hoch.<br />
Bildung wird von den Familien und den Töchtern mit Prestige und Stärke gleichgesetzt.<br />
So bemühen sich die Eltern der befragten Migrant<strong>in</strong>nen sehr, ihren K<strong>in</strong>dern bereits im<br />
Frühstadium hohe Bildungsansprüche und deren Wichtigkeit zu vermitteln.<br />
Sie motivieren ihre Töchter, sich besser zu qualifizieren um konkurrenzfähig zu bleiben;<br />
die schulische und berufliche Ausbildung entscheidet über die Chancen des sozialen<br />
Aufstiegs und der Akzeptanz von Seiten der Migrationsgesellschaft, e<strong>in</strong> Umstand, den<br />
die meisten Eltern der Befragten <strong>in</strong> Deutschland für sich nicht nutzen konnten.<br />
Das Bildungsniveau der Eltern fungiert oft als „Negativbeispiel“ für die Töchter, die<br />
nicht das Klischee bedienen wollen, Migranten und Migrant<strong>in</strong>nen seien schlecht<br />
gebildet.