Verliebt sein - Integration in Wuppertal
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Fazit<br />
83<br />
Hier gilt es Schule für die Wahrnehmung und die Bearbeitung von mädchenspezifischen<br />
Umgangsformen mit Krisen und Problemen zu sensibilisieren.<br />
Zudem ersche<strong>in</strong>t es immer noch notwendig Schule gerade im Bereich der Berufsorientierung<br />
und –beratung zu motivieren bestehende Rollenklischees aufzubrechen<br />
und eher die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Berufswünsche von Mädchen <strong>in</strong> den<br />
Mittelpunkt zu rücken. Es entsteht immer noch der E<strong>in</strong>druck, dass Mädchen eher <strong>in</strong> als<br />
typisch angesehene Frauenberufe orientiert werden.<br />
In der Untersuchung wird deutlich, dass die Mädchen schwerpunktmäßig Berufe im<br />
hauswirtschaftlichen und pädagogischen Bereich (auch Studienfächer) oder im<br />
E<strong>in</strong>zelhandel wählen.<br />
Berufstätigkeit und Karriere wird von allen Mädchen angestrebt, was für sie Familiengründung<br />
und K<strong>in</strong>derwunsch nicht ausschließt.<br />
Familiengründung wurde von den Befragten mit nur e<strong>in</strong>er Ausnahme als Lebensziel<br />
formuliert. Die jungen Frauen spiegeln so <strong>in</strong> ihren Aussagen bezüglich zu ihren<br />
Zukunftsplänen die gewandelten gesellschaftlichen Gegebenheiten und Sichtweisen<br />
wieder. Der Wunsch nach f<strong>in</strong>anzieller Unabhängigkeit und beruflichem Erfolg ist<br />
genauso ausgeprägt wie der nach e<strong>in</strong>er Familie.<br />
In diesem Zusammenhang treffen die Mädchen auch Aussagen über die möglichen<br />
Lebenspartner, wobei die Partnerwahl für die meisten nicht mit e<strong>in</strong>er bestimmten bzw.<br />
der eigenen Nationalität verknüpft ist. Wichtiger s<strong>in</strong>d den Befragten Charaktereigenschaften<br />
wie Treue, Verständnis und der Anspruch, dass der Partner beruflich<br />
etabliert ist.<br />
In der eigenen E<strong>in</strong>schätzung, welche Unterschiede es eigentlich zwischen Deutschen<br />
und Migrant<strong>in</strong>nen gibt, wird e<strong>in</strong>e breite Palette von allgeme<strong>in</strong>en Vorurteilen rekapituliert.<br />
Wesentliche Aussagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Untersuchung, dass deutsche Mädchen<br />
e<strong>in</strong>e freie und liberale Erziehung genießen, Mädchen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
dagegen Strenge und E<strong>in</strong>engung erfahren. Bei genauerer Betrachtung werden diese<br />
Aussagen von den Mädchen jedoch selbst wieder e<strong>in</strong>geschränkt.<br />
Grundsätzlich lässt sich erkennen, dass die Mädchen auch hier, <strong>in</strong> der Beantwortung<br />
der Frage nach Unterschieden, e<strong>in</strong>ander als ähnlich e<strong>in</strong>schätzen und somit wiederum<br />
bestätigen, dass Unterschiede zwischen den verschiedenen Kulturen immer mehr<br />
verwischen und e<strong>in</strong>e Annäherung von Deutschen und Migrant<strong>in</strong>nen stattf<strong>in</strong>det.