03.03.2014 Aufrufe

Verliebt sein - Integration in Wuppertal

Verliebt sein - Integration in Wuppertal

Verliebt sein - Integration in Wuppertal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

38 Fragen an die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

Abfällige Bemerkungen bezogen auf die Herkunft der Mädchen, wie z.B. „Ch<strong>in</strong>g chang<br />

chong“ bei der Migrant<strong>in</strong> aus Vietnam, wurden am häufigsten beklagt. E<strong>in</strong>e marokkanische<br />

Befragte erzählt, sie sei wegen ihres Kopftuchs so oft geärgert und als „du<br />

Türke“ beschimpft worden, dass zwei ihrer marokkanischen Mitschüler<strong>in</strong>nen sich<br />

entschlossen hätten, auch e<strong>in</strong> Kopftuch zu tragen, um ihr beizustehen.<br />

Drei der deutschen und e<strong>in</strong>s der Mädchen mit b<strong>in</strong>ationalem H<strong>in</strong>tergrund beklagen,<br />

nicht <strong>in</strong> den Klassen <strong>in</strong>tegriert gewesen zu <strong>se<strong>in</strong></strong>. Als Erklärung wird zum e<strong>in</strong>en das<br />

eigene Verhalten benannt: die betroffenen Mädchen konnten sich den Mitschülern<br />

nicht entsprechend mitteilen oder aber, sie empfanden die Mitschüler aufgrund der<br />

eigenen frühreifen Entwicklung als k<strong>in</strong>disch und fühlten sich nicht wohl unter ihnen.<br />

„Ich war ruhiger als die anderen.“<br />

„Ich hatte oft den E<strong>in</strong>druck, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Entwicklung weiter zu <strong>se<strong>in</strong></strong> als die anderen... ich<br />

konnte ke<strong>in</strong>e Freundschaften zu denen aufbauen.“<br />

Der Anteil der gewaltbereiten Mädchen ist bei den Befragten der vorliegenden Studie<br />

relativ ger<strong>in</strong>g;<br />

E<strong>in</strong> deutsches Mädchen und e<strong>in</strong>e Migrant<strong>in</strong> sprechen davon, dass sie <strong>in</strong> der Schule<br />

„schon mal handgreiflich werden mussten“.<br />

Beide Mädchen begründen ihr Verhalten als Verteidigungsmaßnahme, die sie<br />

lediglich e<strong>in</strong>gesetzt haben, um sich vor Angriffen der Mitschüler zu wehren bzw. zu<br />

schützen. Andere Gründe für ihre Gewaltbereitschaft schließen sie aus und betonen,<br />

„nicht als erste mit dem Prügeln angefangen zu haben“.<br />

„Die Eltern haben gesagt ´du musst dich wehren´ und das habe ich gemacht.“<br />

In den meisten Beispielen der jungen Frauen g<strong>in</strong>g es jedoch nicht um offensichtliche<br />

Formen von Gewalt, sondern eher um subtiles E<strong>in</strong>schüchtern oder Ausgrenzen. Ca.<br />

e<strong>in</strong> Drittel der Befragten hat hierzu Erfahrungen, zum größten Teil Migrant<strong>in</strong>nen.<br />

Nahezu alle Mädchen s<strong>in</strong>d der Me<strong>in</strong>ung, sie hätten Stress h<strong>in</strong>sichtlich des Lernstoffes<br />

zu e<strong>in</strong>em großen Teil selbst verh<strong>in</strong>dern können, wenn sie fleißiger gewesen wären<br />

und nicht so oft der Unlust nachgegeben hätten, <strong>in</strong> die Schule zu gehen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!