BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB
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THEMA<br />
JUGENDLICHE IN AUSBILDUNG BRINGEN<br />
Betriebliche <strong>Ausbildung</strong>sbeteiligung<br />
bei schwieriger Wirtschaftslage<br />
BIBB startet neues Forschungsprojekt<br />
Die gegenwärtig schwierige wirtschaftliche<br />
Situation <strong>in</strong> Deutschland spiegelt sich auch<br />
auf dem <strong>Ausbildung</strong>sstellenmarkt wider.<br />
Noch nie seit der Wiedervere<strong>in</strong>igung wurden<br />
so wenige Lehrstellen angeboten. E<strong>in</strong> Forschungsprojekt<br />
des BIBB will nun untersuchen,<br />
ob es aus der Sicht ausbildungserfahrener<br />
Betriebe Wege gibt, <strong>Ausbildung</strong>splätze auch<br />
unter schwierigen Bed<strong>in</strong>gungen bereitzustellen<br />
und dabei negative konjunkturelle E<strong>in</strong>flüsse<br />
weit gehend zu kompensieren.<br />
ELISABETH M. KREKEL<br />
Dr. phil., Soziolog<strong>in</strong>, M. A.,Leiter<strong>in</strong> des<br />
Arbeitsbereichs „Qualifizierungsbedarf,<br />
Bildungsangebot und -nachfrage“ im BIBB<br />
KLAUS TROLTSCH<br />
Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter im<br />
Arbeitsbereich „Qualifizierungsbedarf,<br />
Bildungsangebot und -nachfrage“ im BIBB<br />
JOACHIM GERD ULRICH<br />
Dr. rer. pol., Dipl.-Psych., wiss. Mitarbeiter im<br />
Arbeitsbereich „Qualifizierungsbedarf,<br />
Bildungsangebot und -nachfrage“ im BIBB<br />
Ausgangslage<br />
Gegenwärtig ist nicht nur die wirtschaftliche Situation,<br />
sondern auch die Lage auf dem <strong>Ausbildung</strong>sstellenmarkt<br />
schwierig. Das Lehrstellenangebot nahm 2002 um rund<br />
48.500 Plätze ab und fiel auf e<strong>in</strong>en Gesamtbestand von nur<br />
590.000 <strong>Ausbildung</strong>sstellenangebote. 1 (Abbildung 1) E<strong>in</strong>e<br />
so niedrige Zahl wurde im wiedervere<strong>in</strong>igten Deutschland<br />
noch nie gemessen.<br />
Der E<strong>in</strong>bruch des <strong>Ausbildung</strong>sstellenmarktes betraf vollständig<br />
Rückgänge <strong>in</strong> den betrieblichen <strong>Ausbildung</strong>sverträgen<br />
und konnte auch durch die staatlich f<strong>in</strong>anzierten<br />
außerbetrieblichen <strong>Ausbildung</strong>splatzangebote <strong>in</strong> Höhe von<br />
56.900 nicht ausgeglichen werden. Hätten sich nicht<br />
13.000 Abiturienten mehr als im Vorjahr für e<strong>in</strong> Studium<br />
entschlossen und hätte die Bundesanstalt für Arbeit nicht<br />
29.000 zusätzliche Plätze <strong>in</strong> berufsvorbereitenden Maßnahmen<br />
angeboten, hätte die Zahl der unversorgten <strong>Ausbildung</strong>sstellenbewerber<br />
um mehrere Zehntausend <strong>Jugendliche</strong><br />
höher gelegen.<br />
Für das Jahr 2003 ist e<strong>in</strong>e ähnlich dramatische Entwicklung<br />
zu erwarten. Ende März 2003 wurden im Vergleich<br />
zum Monat des Vorjahres rund 13 Prozent weniger <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />
bei den Arbeitsämtern gemeldet. Gleichzeitig<br />
war e<strong>in</strong> leichter Anstieg der <strong>Ausbildung</strong>ssuchenden zu<br />
verzeichnen. Re<strong>in</strong> rechnerisch fehlten danach Ende März<br />
140.862 Stellen, rund 45.000 mehr als im Vorjahr. 2<br />
Das Problem e<strong>in</strong>es tendenziell s<strong>in</strong>kenden bzw. <strong>in</strong>sgesamt<br />
zu niedrigen <strong>Ausbildung</strong>splatzangebotes ist allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht neu. 3 Programme und Maßnahmen zur Stabilisierung<br />
des <strong>Ausbildung</strong>sstellenmarktes gibt es im wiedervere<strong>in</strong>igten<br />
Deutschland seit Anfang der neunziger Jahre, und sie<br />
wurden im Laufe der Jahre immer zahlreicher und differenzierter.<br />
4 Neben den zahlreichen Förderprogrammen der<br />
e<strong>in</strong>zelnen Bundesländer treten bundesweite Initiativen zur<br />
Steigerung der <strong>Ausbildung</strong>sbeteiligung, wie sie <strong>in</strong> Abbildung<br />
1 gekennzeichnet wurden, so z. B.:<br />
<strong>BWP</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> 2003<br />
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