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BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB

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KOMMENTAR<br />

betrieben. Im E<strong>in</strong>zelnen sieht das so aus, dass die Berufsberatung<br />

diejenigen Betriebe kontaktiert, die mit dem Arbeitsamt<br />

zusammenarbeiten und <strong>in</strong> den letzten Jahren – gegebenenfalls<br />

mit Unterbrechungen – ausgebildet haben. Angeschrieben<br />

werden auch Betriebe, die m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en<br />

Auszubildenden haben, also ausbilden dürfen, aber ke<strong>in</strong>en<br />

Kontakt mehr zum Arbeitsamt gehalten haben. Ferner<br />

unternimmt die Berufsberatung des Arbeitsamtes e<strong>in</strong>e telefonische<br />

Kontaktaufnahme zu denjenigen Betrieben, die<br />

ausbilden dürfen, aber nicht ausbilden.<br />

Foto: IHK<br />

HELMUT PÜTZ<br />

Prof. Dr. phil., Generalsekretär des<br />

Bundes<strong>in</strong>stituts für Berufsbildung, Bonn<br />

Die IHK Bonn/Rhe<strong>in</strong>-Sieg aktualisiert ihren Lehrstellenatlas<br />

als Verzeichnis der ausbildenden Betriebe, um auf diese<br />

Weise Vorbilder herauszustellen und Beratungsmöglichkeiten<br />

für nicht ausbildende Betriebe durch die hochaktiven zu<br />

ermöglichen. Auch kontaktiert sie diejenigen Betriebe, die<br />

bisher nicht ausbilden. Dies geschieht aber nicht aus der<br />

Distanz, sondern durch persönliche Anschreiben der IHK-<br />

Geschäftsführung, verbunden mit persönlichen Gesprächen<br />

durch ehrenamtliche Personen, zum Teil ehemalige Ausbilder<br />

und Betriebs<strong>in</strong>haber und ggf. auch durch Geschäftsführer<br />

bereits ausbildender Betriebe. Die Kammer schreibt auch<br />

diejenigen Betriebe an, deren Auszubildende im Sommer<br />

2003 <strong>in</strong> die Abschlussprüfung gehen, mit der Bitte, diese<br />

<strong>Ausbildung</strong>sstelle erneut zu melden und zu besetzen. Bei<br />

wieder frei gewordenen <strong>Ausbildung</strong>sstellen oder bei Betrieben,<br />

bei denen <strong>Ausbildung</strong>sverhältnisse gelöst wurden, geht<br />

e<strong>in</strong> „Sofort-erneut-melden-Appell“ bzw. e<strong>in</strong> direkter Kontakt<br />

zur Berufsberatung, damit auch die allerletzte Möglichkeit<br />

genutzt wird, betriebliche <strong>Ausbildung</strong>splätze zu retten.<br />

Auch die Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhe<strong>in</strong>-Sieg beteiligt<br />

sich mit hohem Engagement <strong>in</strong> diesem <strong>Ausbildung</strong>sproblemjahr<br />

2003 an den konkreten Maßnahmen vor Ort. In<br />

der Mitgliederzeitschrift wird regelmäßig mit neuen Argumenten<br />

den Handwerksbetrieben vor Augen gehalten,<br />

warum „Ausbilden lohnt“. Also ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>en Appelle<br />

an die soziale Verantwortung, sondern Nennung der anerkannten<br />

wirtschaftlichen Vorteile für die Handwerkswirtschaft<br />

ist die s<strong>in</strong>nvolle, gezielte Aktivität der Kreishandwerkerschaft.<br />

Auch die Innungen im Handwerksbereich werden<br />

um Unterstützung bei der E<strong>in</strong>werbung neuer <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />

gebeten: E<strong>in</strong> konkretes Programm zur Gew<strong>in</strong>nung<br />

von Innungsmitgliedern für handwerkliche Berufsausbildung<br />

wird durchgeführt. Als weitere Maßnahme stellt die Kreishandwerkerschaft<br />

der Berufsberatung des Arbeitsamtes e<strong>in</strong>e<br />

Liste derjenigen zur Verfügung, die ausbilden dürfen, aber<br />

bisher nicht ausbilden, damit diese noch e<strong>in</strong>mal zusätzlich<br />

vom Arbeitsamt <strong>in</strong> die Pflicht genommen werden.<br />

In Bonn und der Region Rhe<strong>in</strong>-Sieg f<strong>in</strong>det wie auch <strong>in</strong> vielen<br />

anderen Regionen am 24. Juni der Tag des <strong>Ausbildung</strong>splatzes<br />

und am 5. Juli die geme<strong>in</strong>same Börse „Endspurt“ statt.<br />

Die kommunalen Spitzenverbände werden ebenfalls für die<br />

E<strong>in</strong>werbung betrieblicher <strong>Ausbildung</strong>splätze gewonnen,<br />

<strong>in</strong>dem die IHK e<strong>in</strong> Anschreiben vorbereitet, mit dem geme<strong>in</strong>sam<br />

von Arbeitsamt, IHK, Kreishandwerkerschaft und Landrat<br />

bei den Gebietskörperschaften, den Bürgermeistern und<br />

Bürgermeister<strong>in</strong>nen für deren E<strong>in</strong>satz um mehr <strong>Ausbildung</strong>sstellen<br />

geworben wird. Gleiches wird auch <strong>in</strong> der<br />

Stadt Bonn unternommen. Ergänzt werden diese Maßnahmenpakete<br />

durch Öffentlichkeitsarbeit und Werbung.<br />

Viele dieser Maßnahmen s<strong>in</strong>d rechtzeitig auf lokaler und<br />

regionaler Ebene durch die Gründung e<strong>in</strong>es „Runden Tisches<br />

für <strong>Ausbildung</strong>“ <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem BIBB, dem<br />

Arbeitsamt, dem Arbeitgeberverband, dem E<strong>in</strong>zelhandelsverband,<br />

dem Hotel- und Gaststättenverband, der Kreishandwerkerschaft,<br />

den Wirtschaftsjunioren der Kammer<br />

und vielen anderen vorbereitet worden. Natürlich wird dabei<br />

auch das Engagement der Medien zugunsten dieser em<strong>in</strong>ent<br />

wichtigen berufsbildungspolitischen und geme<strong>in</strong>wohlorientierten<br />

Aufgabe e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Vielfältige Aktivitäten auf Bundes- und Landesebene, aber<br />

<strong>in</strong>sbesondere auch auf regionaler und lokaler Ebene s<strong>in</strong>d<br />

also angelaufen und werden fortgeführt, um „<strong>Jugendliche</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Ausbildung</strong> zu br<strong>in</strong>gen“. Es bleibt zu hoffen, dass die vielfältigen<br />

und großen Anstrengungen für mehr betriebliche<br />

<strong>Ausbildung</strong>splätze, für attraktive Angebote an junge Menschen<br />

noch rechtzeitig gekommen s<strong>in</strong>d und den notwendigen<br />

Erfolg br<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle und gleichwertige Alternative<br />

zur bewährten dualen Form der <strong>Ausbildung</strong> durch<br />

Arbeit und Lernen, durch Lernen <strong>in</strong> der Arbeit ist derzeit<br />

jedenfalls <strong>in</strong> Deutschland nicht vorstellbar.<br />

4 <strong>BWP</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> 2003

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