BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB
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THEMA<br />
JUGENDLICHE IN AUSBILDUNG BRINGEN<br />
Verbundförderung: Anschubf<strong>in</strong>anzierung<br />
für betriebliche<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätze<br />
Ergebnisse e<strong>in</strong>er Befragung von<br />
Verbundbetrieben und -koord<strong>in</strong>atoren<br />
Viele kle<strong>in</strong>e und mittlere Betriebe mit<br />
e<strong>in</strong>em hohen Spezialisierungsgrad stehen vor<br />
dem Problem, nicht den vollen Umfang der<br />
<strong>Ausbildung</strong>s<strong>in</strong>halte abdecken zu können. Aufgrund<br />
ihrer Spezialisierung verfügen sie aber<br />
<strong>in</strong> den neuen Technologien oder im Dienstleistungsbereich<br />
häufig über e<strong>in</strong> hohes Qualifikationspotenzial.<br />
Deshalb ist es s<strong>in</strong>nvoll, sie<br />
durch geeignete Fördermaßnahmen für die<br />
Schaffung von <strong>Ausbildung</strong>splätzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
<strong>Ausbildung</strong>sverbund zu gew<strong>in</strong>nen. Im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es BIBB-Forschungsprojekts s<strong>in</strong>d Akteure<br />
der Berufsbildung befragt worden, die <strong>in</strong><br />
unterschiedlichen Kontexten mit geförderten<br />
Verbünden befasst s<strong>in</strong>d. In diesem Beitrag<br />
werden e<strong>in</strong>ige wichtige Ergebnisse aus der<br />
schriftlichen Befragung von 384 Verbundbetrieben<br />
und -koord<strong>in</strong>atoren vorgestellt.<br />
Kaum Probleme bei der Gründung<br />
staatlich geförderter <strong>Ausbildung</strong>sverbünde<br />
Wie bereits Mitte der achtziger Jahre <strong>in</strong> den alten Ländern<br />
der Bundesrepublik gew<strong>in</strong>nt die <strong>Ausbildung</strong> im Verbund<br />
seit e<strong>in</strong>igen Jahren vor allem <strong>in</strong> den neuen Ländern immer<br />
mehr an Bedeutung. Wichtigster Grund hierfür ist auch<br />
heute wieder die – regional und branchenspezifisch unterschiedlich<br />
– angespannte Situation am <strong>Ausbildung</strong>sstellenmarkt.<br />
1 Mit der Erschließung zusätzlicher betrieblicher<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätze wird das berufsbildungspolitische Ziel<br />
verfolgt, jedem ausbildungsfähigen und ausbildungswilligen<br />
<strong>Jugendliche</strong>n e<strong>in</strong> auswahlfähiges Angebot an Lehrstellen<br />
zu unterbreiten.<br />
Rechtliche Grundlage für die Verbundausbildung ist: E<strong>in</strong>e<br />
<strong>Ausbildung</strong>sstätte, <strong>in</strong> der die erforderlichen Kenntnisse und<br />
Fertigkeiten nicht <strong>in</strong> vollem Umfang vermittelt werden können,<br />
gilt als geeignet, wenn dieser Mangel durch <strong>Ausbildung</strong>smaßnahmen<br />
außerhalb der <strong>Ausbildung</strong>sstätte behoben<br />
wird. (§ 22 (2) BBiG und § 23 (2) HwO)<br />
Durch das E<strong>in</strong>beziehen spezialisierter Kle<strong>in</strong>- und Mittelbetriebe<br />
ist die <strong>Ausbildung</strong> im Verbund besonders geeignet,<br />
e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zu leisten bei der Umsetzung von<br />
neuen und neu geordneten <strong>Ausbildung</strong>sberufen. 2 Verbundausbildung<br />
sichert den Betrieben somit gut ausgebildete<br />
Fachkräfte <strong>in</strong> zukunftsfähigen Berufen, für die <strong>Jugendliche</strong>n<br />
erhöht sich außerdem die Chance auf e<strong>in</strong>en dauerhaften<br />
Arbeitsplatz durch die Kontakte zu mehrerer<br />
Betrieben bereits während der <strong>Ausbildung</strong>.<br />
WALTER SCHLOTTAU<br />
Dipl.-Handelslehrer, wiss. Mitarbeiter im<br />
Arbeitsbereich „Bildungstechnologie, Bildungspersonal,<br />
Lernkooperation“ im BIBB<br />
<strong>Ausbildung</strong>sverbünde werden durch unterschiedliche Förderprogramme<br />
auf Landes-, Bundes- und europäischer<br />
Ebene unterstützt (z. B. nach Artikel 2 des Jugendsofortprogramms,<br />
im Rahmen der Freien Förderung nach § 10<br />
SGB III sowie durch spezifische Förderprogramme der Länder).<br />
3 Bisher nicht ausbildenden Betrieben kann über e<strong>in</strong>en<br />
28 <strong>BWP</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> 2003