BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB
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BLICKPUNKT NACHDRUCK AUS <strong>BWP</strong> 2/2003, S. 5–9<br />
Was kostet den Staat die<br />
<strong>Ausbildung</strong>skrise?<br />
Umfang und Struktur staatlicher<br />
Ausgaben zur <strong>Ausbildung</strong>sförderung<br />
In den letzten Jahren haben Bund, Länder,<br />
Bundesanstalt für Arbeit und nicht zuletzt die<br />
Europäische Union <strong>in</strong> den Regionen mit angespanntem<br />
<strong>Ausbildung</strong>smarkt erheblich zur<br />
Förderung der betrieblichen <strong>Ausbildung</strong> beigetragen.<br />
Unter der Vielzahl der F<strong>in</strong>anzierungsträger<br />
und Förderprogramme leidet die<br />
Transparenz der Förderausgaben. Kritische<br />
Stimmen sehen <strong>in</strong> der staatlichen Förderung<br />
e<strong>in</strong>en Beitrag zur Subventionierung betrieblicher<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätze. In diesem Beitrag<br />
werden Analyseergebnisse zu Umfang und<br />
Struktur öffentlicher Förderausgaben im Zeitraum<br />
1997 bis 2001 dargestellt. Schließlich<br />
wird der Frage nachgegangen, <strong>in</strong>wieweit die<br />
öffentliche Hand dabei die Betriebe von ihrer<br />
Die Kritik an der mangelnden Transparenz der Gesamtausgaben<br />
zur öffentlichen <strong>Ausbildung</strong>sförderung war Ausgangspunkt<br />
für e<strong>in</strong> Forschungsprojekt, <strong>in</strong> dem Umfang und<br />
Struktur der öffentlichen Ausgaben zur Förderung der<br />
betrieblichen Berufsausbildung näher untersucht wurde. 1<br />
Insbesondere von Gewerkschaftsseite wurde befürchtet,<br />
dass „e<strong>in</strong>e kosten<strong>in</strong>tensive staatliche Subventionierung“<br />
der betrieblichen <strong>Ausbildung</strong> stattf<strong>in</strong>det, ohne dass die<br />
„Gesamtkosten von Bund und Ländern“ öffentlich gemacht<br />
würden. 2 Hiernach wird durch die staatliche Förderung e<strong>in</strong><br />
wichtiger Eckpfeiler der dualen <strong>Ausbildung</strong> unterm<strong>in</strong>iert.<br />
Schließlich gehört der staatliche Verzicht auf direkte<br />
F<strong>in</strong>anzierung betrieblicher <strong>Ausbildung</strong>splätze zu e<strong>in</strong>em<br />
wichtigen ordnungspolitischen Grundsatz im dualen System.<br />
3 E<strong>in</strong> anhaltender Verstoß hiergegen würde auf Dauer<br />
die betriebliche Verantwortung für die F<strong>in</strong>anzierung als<br />
auch die vom Bundesverfassungsgericht 1980 festgestellte<br />
„spezifische Verantwortung“ der Arbeitgeber „für e<strong>in</strong> ausreichendes<br />
Angebot an betrieblichen <strong>Ausbildung</strong>splätzen“ 4<br />
<strong>in</strong>frage stellen. Im Beitrag wird ausgehend von Projektergebnissen<br />
zu Umfang und Struktur öffentlicher <strong>Ausbildung</strong>sförderung<br />
untersucht <strong>in</strong>wieweit die staatliche<br />
<strong>Ausbildung</strong>sförderung auch zur Subventionierung betrieblicher<br />
<strong>Ausbildung</strong> beiträgt.<br />
Verantwortung entlastet, die <strong>Ausbildung</strong><br />
selbst zu f<strong>in</strong>anzieren.<br />
Was wurde untersucht?<br />
KLAUS BERGER<br />
Wiss. Mitarbeiter im Arbeitsbereich „Kosten,<br />
Nutzen, F<strong>in</strong>anzierung“ im BIBB<br />
Die Analyse der staatlichen Ausgaben zur <strong>Ausbildung</strong>sförderung<br />
konzentrierte sich auf die Ausgaben von Bund und<br />
Ländern. Ferner wurden die Ausgaben der Bundesanstalt<br />
für Arbeit zur Förderung der beruflichen Erstausbildung<br />
berücksichtigt. Die Aufwendungen dieser öffentlichen F<strong>in</strong>anzierungsträger<br />
zur <strong>Ausbildung</strong>sförderung s<strong>in</strong>d sehr unterschiedlich<br />
dokumentiert. Gleichwohl ist die Kritik e<strong>in</strong>er<br />
generellen Intransparenz der Förderausgaben nicht berechtigt.<br />
So weist die Bundesanstalt für Arbeit ihre Förderausgaben<br />
<strong>in</strong> ihrer Haushaltsstatistik differenziert nach Förder-<br />
<strong>BWP</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> 2003<br />
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