BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB
BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB
BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BLICKPUNKT<br />
• e<strong>in</strong>e bundesweite <strong>Ausbildung</strong>skampagne und darüber<br />
h<strong>in</strong>aus gezielte Branchenkampagnen<br />
• die Neuorientierung bestehender und die Schaffung<br />
neuer <strong>Ausbildung</strong>sprogramme zur Strukturverbesserung<br />
der <strong>Ausbildung</strong><br />
• Maßnahmen zur Erleichterung der <strong>Ausbildung</strong> für Betriebe.<br />
Die Bundesregierung wertet die breite Beteiligung und Unterstützung<br />
durch Wirtschaft und Gewerkschaften als e<strong>in</strong><br />
positives Zeichen und e<strong>in</strong>e große Chance, nicht nur kurzfristig<br />
e<strong>in</strong>e Kehrtwende bei der verschlechterten <strong>Ausbildung</strong>slage<br />
zu erreichen, sondern auch langfristig geme<strong>in</strong>same<br />
Wege zur strukturellen Verbesserung der dualen Berufsausbildung<br />
e<strong>in</strong>schlagen zu können. Das geme<strong>in</strong>same<br />
Ziel ist es, nach dem Rückgang betrieblicher <strong>Ausbildung</strong>sangebote<br />
im Jahr 2002 und bis Mitte des Jahres 2003 wieder<br />
e<strong>in</strong>e deutliche Steigerung zu erreichen.<br />
Die <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>samen Erklärung genannten Initiativen<br />
der Bundesregierung zur strukturellen Verbesserung, Modernisierung<br />
und Flexibilisierung der beruflichen Bildung<br />
werden e<strong>in</strong>en wirksamen Beitrag leisten, wobei es bei der<br />
besonderen gesellschaftlichen Verantwortung der Wirtschaft<br />
für die Bereitstellung ausreichender <strong>Ausbildung</strong>splätze bleiben<br />
muss. Die von Bundesregierung, Wirtschaftsverbänden<br />
und Gewerkschaften angekündigten Maßnahmen müssen<br />
jetzt mit Schwung, Engagement und Breitenwirkung kurzfristig<br />
mit Leben erfüllt werden und Erfolge zeitigen. Daneben<br />
bedarf es sowohl e<strong>in</strong>er Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen als auch e<strong>in</strong>er deutlichen Verbesserung<br />
der <strong>Ausbildung</strong>sreife der Schulabgänger.<br />
Foto: Bundespresseamt<br />
Mit der <strong>Ausbildung</strong>soffensive 2003 soll <strong>in</strong>sbesondere bei<br />
den Betrieben e<strong>in</strong> stärkeres Engagement für die betriebliche<br />
<strong>Ausbildung</strong>, auch und gerade im H<strong>in</strong>blick auf die demographische<br />
Entwicklung und den absehbaren Fachkräftemangel,<br />
erreicht werden. Anlässlich des Starts der <strong>Ausbildung</strong>soffensive<br />
habe ich mich zusammen mit dem Bundesm<strong>in</strong>ister<br />
für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement,<br />
sowie dem Vorstandsvorsitzenden der Bundesanstalt für<br />
Arbeit, Florian Gerster, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em offenen Brief an die<br />
regionalen Berufsbildungsverantwortlichen gewandt, um<br />
<strong>Ausbildung</strong>skonsense und <strong>Ausbildung</strong>skonferenzen vor Ort<br />
zu <strong>in</strong>itiieren. Die Bundesanstalt für Arbeit und die deutschen<br />
Industrie- und Handelskammern haben bundesweite<br />
<strong>Ausbildung</strong>skampagnen begonnen.<br />
Für Mai und Juni 2003 s<strong>in</strong>d Branchenkampagnen und geme<strong>in</strong>same<br />
Schreiben an 100.000 ausgewählte Unternehmen<br />
zur Bereitstellung zusätzlicher <strong>Ausbildung</strong>splätze geplant.<br />
Zum Tag der <strong>Ausbildung</strong> am 24. Juni 2003 werden regionale<br />
Veranstaltungen und Aktionen der Bundesanstalt für<br />
Arbeit zur Akquirierung von zusätzlichen <strong>Ausbildung</strong>splätzen<br />
stattf<strong>in</strong>den. Am 14/15. Juli werden wir <strong>in</strong> Schwer<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Nationale <strong>Ausbildung</strong>skonferenz mit bundesweit relevanten<br />
Berufsbildungsverantwortlichen veranstalten. Daneben<br />
wird es Journalistenworkshops und Medienservicepakete<br />
zum Thema <strong>Ausbildung</strong> geben.<br />
Zudem werden Bundesm<strong>in</strong>ister Clement und ich im Rahmen<br />
von weiteren „<strong>Ausbildung</strong>stouren“ Problemregionen<br />
<strong>in</strong> West- und Ostdeutschland mit dem Ziel der Gew<strong>in</strong>nung<br />
von <strong>Ausbildung</strong>splätzen und der Schaffung regionaler<br />
<strong>Ausbildung</strong>svere<strong>in</strong>barungen besuchen.<br />
Teil der <strong>Ausbildung</strong>soffensive s<strong>in</strong>d auch Maßnahmen, die<br />
ganz unmittelbar die Zahl der <strong>Ausbildung</strong>splätze erhöhen<br />
werden, wie<br />
• die Aussetzung der Ausbildereignungsverordnung ab<br />
Sommer 2003 für fünf Jahre, um Existenzgründern und<br />
bislang nicht ausbildenden Betrieben den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die<br />
<strong>Ausbildung</strong> zu erleichtern;<br />
• die Erweiterung des Programms Kapital für Arbeit auf<br />
Auszubildende (z<strong>in</strong>sgünstiger Investitionskredit für Unternehmen<br />
von 100.000 Euro je neuem <strong>Ausbildung</strong>splatz);<br />
• die Festschreibung der Ger<strong>in</strong>gverdienergrenze von 325<br />
Euro für <strong>Ausbildung</strong>sverhältnisse zur Vermeidung zusätzlicher<br />
<strong>Ausbildung</strong>skosten der Betriebe;<br />
• die Beibehaltung der Anzahl zusätzlicher betriebsnaher<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätze des Bund-Länder-Programms <strong>Ausbildung</strong><br />
Ost bei 14.000, statt der geplanten Absenkung auf<br />
12.000 Plätze;<br />
• das neue Programm STAR zur Verbesserung regionaler<br />
<strong>Ausbildung</strong>sstrukturen (regionales <strong>Ausbildung</strong>scoach<strong>in</strong>g,<br />
branchenbezogene <strong>Ausbildung</strong>snetzwerke und -verbünde<br />
sowie externes Berufsbildungsmanagement).<br />
Die Bundesregierung geht davon aus, dass durch die vere<strong>in</strong>barten<br />
vielfältigen geme<strong>in</strong>samen Anstrengungen mit<br />
den Sozialpartnern bis Herbst 2003 e<strong>in</strong>e ausgeglichene<br />
<strong>Ausbildung</strong>splatzbilanz erreichbar se<strong>in</strong> wird. Anderenfalls<br />
wird von der Wirtschaft erwartet, dass sie e<strong>in</strong>en realistischen<br />
Vorschlag vorlegt, wie die noch nicht vermittelten<br />
<strong>Jugendliche</strong>n bis zum Ende des Jahres e<strong>in</strong>en <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />
erhalten können. Wichtig ist dabei, dass dieser Vorschlag<br />
verb<strong>in</strong>dlich, umsetzbar und nachprüfbar ist. Sollte<br />
dies nicht so se<strong>in</strong>, wird die Bundesregierung geeignete, ggf.<br />
auch gesetzgeberische Maßnahmen <strong>in</strong> die Wege leiten.<br />
6 <strong>BWP</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> 2003