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BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB

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THEMA<br />

JUGENDLICHE IN AUSBILDUNG BRINGEN<br />

Zur Lage auf dem<br />

<strong>Ausbildung</strong>sstellenmarkt<br />

Die jüngsten Entwicklungen auf dem Lehrstellenmarkt<br />

wurden vom starken E<strong>in</strong>bruch<br />

des <strong>Ausbildung</strong>splatzangebots bestimmt. Der<br />

Beitrag untersucht, wie die <strong>Jugendliche</strong>n auf<br />

den Rückgang des Lehrstellenangebots reagierten,<br />

wie flexibel sie sich bei der Ausschöpfung<br />

der Angebote zeigten und welche<br />

Gruppen von der Entwicklung besonders<br />

betroffen waren. Anschließend geht es um<br />

Probleme aus Sicht der Betriebe. Trotz des<br />

Bewerberüberhanges gab es Unternehmen,<br />

die Schwierigkeiten hatten, ihre Lehrstellen<br />

zu besetzen. Für das laufende Jahr deuten die<br />

bisherigen Ergebnisse auf e<strong>in</strong>e weitere Verr<strong>in</strong>gerung<br />

des Lehrstellenangebots h<strong>in</strong>. Von<br />

der angestrebten Trendwende dürfte vor<br />

allem die nächste Vermittlungsperiode profitieren.<br />

BETTINA EHRENTHAL<br />

Dipl.-Psych., wiss. Mitarbeiter<strong>in</strong> im<br />

Kommunikations- und Informations-System<br />

Berufliche Bildung (KIBB) im BIBB<br />

JOACHIM GERD ULRICH<br />

Dr. rer. pol., Dipl.-Psych., wiss. Mitarbeiter im<br />

Arbeitsbereich „Qualifizierungsbedarf,<br />

Bildungsangebot und -nachfrage“ im BIBB<br />

Rückblick auf das letzte<br />

Vermittlungsjahr 2002<br />

DEUTLICHER EINBRUCH DES AUSBILDUNGSSTELLEN-<br />

ANGEBOTS<br />

„Ich f<strong>in</strong>de es sch ..., wenn gesagt wird, die Jugend muss<br />

sich nur genug anstrengen, um e<strong>in</strong>en <strong>Ausbildung</strong>splatz zu<br />

bekommen, dann wird sie es auch schaffen. Ich reiße mir<br />

den A ... auf, um e<strong>in</strong>e <strong>Ausbildung</strong>sstelle zu bekommen, und<br />

nichts passiert.“<br />

(18-jähriger Lehrstellenbewerber mit mittlerem Abschluss<br />

aus den neuen Bundesländern, der sich nach über 50 vergeblichen<br />

Bewerbungen e<strong>in</strong>e Arbeit suchte)<br />

Die Erfahrungen, die der junge Mann im letzten Vermittlungsjahr<br />

1 machte und <strong>in</strong> nicht immer druckbare Worte<br />

kleidete, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfall. 2002 kam es zu e<strong>in</strong>em deutlichen<br />

E<strong>in</strong>bruch auf dem Lehrstellenmarkt. Die Zahl der<br />

<strong>Ausbildung</strong>sangebote 2 sank um 48.500 auf nur noch<br />

590.200. In den vier Jahren zuvor hatte sie stets deutlich<br />

über 630.000 gelegen. Zwar g<strong>in</strong>g auch die offiziell registrierte<br />

Nachfrage 3 der <strong>Jugendliche</strong>n nach <strong>Ausbildung</strong>splätzen<br />

um 39.100 auf nunmehr 595.610 zurück, doch darf<br />

man sich von dieser Zahl nicht täuschen lassen. Denn<br />

Lehrstellenbewerber, die wegen fehlenden Bewerbungserfolgs<br />

noch vor Ablauf des Vermittlungsjahres etwas anderes<br />

als e<strong>in</strong>e <strong>Ausbildung</strong> beg<strong>in</strong>nen (z. B. berufsvorbereitende<br />

Maßnahmen, Arbeit, berufsbildende Schulgänge), werden<br />

nicht mehr als <strong>Ausbildung</strong>splatznachfrager mitgezählt.<br />

Nach den Ergebnissen e<strong>in</strong>er aktuellen Befragung der Bewerber<br />

des letzten Jahres gab es rund 93.100 Bewerber, die<br />

ihren alternativen Verbleib vor allem auf e<strong>in</strong>e erfolglose<br />

Lehrstellensuche zurückführten. 4 Alle hatten m<strong>in</strong>destens<br />

zehn schriftliche Bewerbungen versandt (die Zahl der unmittelbaren<br />

Anfragen bei den Betrieben nicht mit e<strong>in</strong>gerechnet),<br />

die Hälfte von ihnen (47.100) schrieb sogar mehr<br />

als 30 Bewerbungen. Sie alle bleiben <strong>in</strong> der offiziellen<br />

Nachfragestatistik unberücksichtigt.<br />

<strong>BWP</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> 2003<br />

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