BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB
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THEMA<br />
Übersicht 1 Bestand an Teilnehmern/Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> berufsvorbereitenden<br />
Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit (ohne Beh<strong>in</strong>dertenmaßnahmen)<br />
63,635 66,269<br />
76,211<br />
83,857<br />
Ende April 2000 Ende April 2001 Ende April 2002 Ende April 2003<br />
durchgeführt werden kann. Zielgruppen der Berufsausbildungsvorbereitung<br />
s<strong>in</strong>d „lernbee<strong>in</strong>trächtigte oder sozial benachteiligte<br />
Personen, deren Entwicklungsstand e<strong>in</strong>e<br />
erfolgreiche <strong>Ausbildung</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anerkannten <strong>Ausbildung</strong>sberuf<br />
oder e<strong>in</strong>e gleichwertige Berufsausbildung noch<br />
nicht erwarten lässt“ (§ 50, Abs. 1, BBiG). Auch die betriebliche<br />
bzw. betriebsnähere Berufsausbildungsvorbereitung<br />
muss von daher nach Inhalt, Ziel und Dauer den besonderen<br />
Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen und<br />
durch e<strong>in</strong>e umfassende sozialpädagogische Betreuung und<br />
Unterstützung begleitet werden (§ 50 Abs. 2 BBiG).<br />
Quelle: Bundesanstalt für Arbeit, Statistiken<br />
Übersicht 2 Berufsvorbereitende Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit<br />
Testen, Lehrgang zur Grundaus- Förderlehrgänge<br />
<strong>in</strong>formieren, Verbesserung beruf- bildungs- (F)<br />
probieren (tip) licher Bildungs- und lehrgang (G)<br />
E<strong>in</strong>gliederungschancen<br />
(BBE)<br />
Dauer: Dauer: Dauer: Unterschiedliche<br />
höchstens drei höchstens höchstens Förderdauer<br />
Monate 12 Monate 12, <strong>in</strong> der Regel je nach Zielgruppe<br />
neun Monate<br />
den und praxis- und bedarfsorientiert sowie ausbildungsnah<br />
gestaltet werden. Intendiert war damit u. a., die<br />
<strong>Jugendliche</strong>n für die Aufnahme e<strong>in</strong>er Berufsausbildung zu<br />
motivieren und ihnen dabei <strong>in</strong>sbesondere Kompetenzen<br />
und Qualifikationen zu vermitteln, die sie benötigen, um<br />
e<strong>in</strong>en <strong>Ausbildung</strong>splatz zu f<strong>in</strong>den und e<strong>in</strong>e <strong>Ausbildung</strong> erfolgreich<br />
zu absolvieren.<br />
Diese Aktivitäten führten zu e<strong>in</strong>er Änderung des Berufsbildungsgesetzes<br />
(BBiG) nach Artikel 9 des Zweiten Gesetzes<br />
für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt vom<br />
23.12. 2002: die Berufsausbildungsvorbereitung wurde gesetzlich<br />
verankert. 3 Konsequenter als die zuvor genannten<br />
Maßnahmen der Berufsvorbereitung<br />
ist diese Form<br />
E<strong>in</strong> Qualifizierungsbauste<strong>in</strong> beschreibt<br />
Qualifizierungsergebnisse, er nicht ausbildungsreife Ju-<br />
darauf ausgerichtet, noch<br />
ist <strong>in</strong>haltlich abgegrenzt, <strong>in</strong> sich abgeschlossen<br />
und qualifiziert für e<strong>in</strong>e ließende Berufsausbildung<br />
gendliche auf e<strong>in</strong>e ansch-<br />
Tätigkeit, die Teil e<strong>in</strong>er anerkannten vorzubereiten.<br />
Berufsausbildung ist.<br />
Diese im BBiG verankerte<br />
Berufsausbildungsvorbereitung<br />
ist e<strong>in</strong>e weitere Ergänzung berufsvorbereitender Maßnahmen.<br />
Die durch die Novellierung vollzogene Weiterentwicklung<br />
zur Berufsausbildungsvorbereitung besteht im<br />
Wesentlichen dar<strong>in</strong>, dass die Berufsvorbereitung noch<br />
str<strong>in</strong>genter auf e<strong>in</strong>e nachfolgende Berufsausbildung ausgerichtet<br />
wird und dass sie <strong>in</strong> Zukunft nicht nur von<br />
(Bildungs-)Trägern, sondern auch <strong>in</strong> und von Betrieben<br />
Qualifizierungsbauste<strong>in</strong>e<br />
Mit dem Konzept der Qualifizierungsbauste<strong>in</strong>e, orientiert<br />
an den geltenden <strong>Ausbildung</strong>sordnungen und Rahmenlehrplänen,<br />
wurde die Grundlage für e<strong>in</strong>e Gestaltung und<br />
Umsetzung <strong>in</strong> abgegrenzte Lern(ausbildungs)e<strong>in</strong>heiten geschaffen.<br />
E<strong>in</strong> Qualifizierungsbauste<strong>in</strong> beschreibt Qualifizierungsergebnisse,<br />
er ist <strong>in</strong>haltlich abgegrenzt, <strong>in</strong> sich<br />
abgeschlossen und qualifiziert für e<strong>in</strong>e Tätigkeit, die Teil<br />
e<strong>in</strong>er anerkannten Berufsausbildung ist. Qualifizierungsbauste<strong>in</strong>e<br />
sollen für die <strong>Jugendliche</strong>n und auch für die Anbieter<br />
von Berufs(ausbildungs)vorbereitung e<strong>in</strong>en Orientierungsrahmen<br />
darstellen<br />
An das Konzept der Qualifizierungsbauste<strong>in</strong>e wurden und<br />
werden vielfältige Anforderungen gestellt, und es s<strong>in</strong>d<br />
Hoffnungen damit verbunden. Vermutete Vorteile s<strong>in</strong>d:<br />
Transparenz des Lernprozesses, qualitative Verbesserung<br />
der <strong>Ausbildung</strong>svorbereitung und ihrer Vergleichbarkeit,<br />
stärkere <strong>in</strong>dividuelle Differenzierung und Steigerung der<br />
Effizienz der <strong>Ausbildung</strong>svorbereitung. Daneben geht es<br />
auch und <strong>in</strong>sbesondere darum, durch zertifizierte ausbildungsbezogene<br />
Qualifizierungsbauste<strong>in</strong>e die Lern- und<br />
Leistungsmotivation der <strong>Jugendliche</strong>n zu erhöhen, die<br />
Chancen auf betriebliche <strong>Ausbildung</strong>s- und Arbeitsplätze<br />
zu steigern und die Zahl der Abbrüche <strong>in</strong> berufsvorbereitenden<br />
Maßnahmen und während der <strong>Ausbildung</strong> zu reduzieren.<br />
Durch die Zertifizierung der Qualifizierungsbauste<strong>in</strong>e<br />
wird auch die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Anrechenbarkeit auf<br />
die <strong>Ausbildung</strong> <strong>in</strong> Aussicht gestellt.<br />
Die zu vermittelnden Inhalte <strong>in</strong> der Berufsausbildungsvorbereitung<br />
können <strong>in</strong> Qualifizierungsbauste<strong>in</strong>e strukturiert<br />
und <strong>in</strong> dieser Form vermittelt und besche<strong>in</strong>igt werden. Sie<br />
werden dann zur Voraussetzung für e<strong>in</strong>e Zertifizierung<br />
oder auch Anerkennung von Lernleistungen. So wird <strong>in</strong><br />
§ 51 Abs. 2 BBiG darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass zu diesem<br />
Zweck die Anbieter e<strong>in</strong>er Berufsausbildungsvorbereitung<br />
Besche<strong>in</strong>igungen „über die erworbenen Grundlagen beruflicher<br />
Handlungsfähigkeit“ auszustellen haben. Damit werden<br />
auf der Basis e<strong>in</strong>er noch zu erlassenden Rechtsverordnung<br />
M<strong>in</strong>deststandards vorgegeben. 4 Diese sollen den<br />
Anbietern von Berufsausbildungsvorbereitung als Orientierungsrahmen<br />
für die Entwicklung und Besche<strong>in</strong>igung dienen.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Anbieter der Berufsausbildungsvor-<br />
22 <strong>BWP</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> 2003