20.03.2014 Aufrufe

BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB

BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB

BWP-Sonderausgabe: Jugendliche in Ausbildung bringen - BiBB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

THEMA<br />

dungsqualität e<strong>in</strong>gesetzt. Knapp e<strong>in</strong> Fünftel der Ausgaben<br />

diente der Förderung bestimmter Zielgruppen und der Bereitstellung<br />

<strong>in</strong>dividueller Hilfen für Auszubildende. Zielgruppenorientiert,<br />

aber auch mit kurativem Charakter s<strong>in</strong>d<br />

die EU-Programme zur Qualifizierung und zur Förderung<br />

der Arbeitsmarkt<strong>in</strong>tegration von <strong>Jugendliche</strong>n, die im Jahr<br />

2000 mit sechs Prozent zu den staatlichen Förderausgaben<br />

beitrugen.<br />

Abbildung 3 Staatliche Förderung der betrieblichen <strong>Ausbildung</strong> im Jahr 2000<br />

(Förderschwerpunkte/F<strong>in</strong>anzierungsträger) (<strong>in</strong> Prozent)<br />

19<br />

Förderausgaben von Bund und Ländern: 1.433 Mio. o<br />

Förderschwerpunkte<br />

45<br />

6<br />

4<br />

Strukturförderung<br />

Kurative Förderung<br />

Zielgruppen<br />

EU-Programme<br />

Sonstige<br />

27<br />

50<br />

F<strong>in</strong>anzierungsquellen<br />

Bund<br />

Land<br />

Die Hälfte der Gesamtausgaben wurde dabei über Bundesund<br />

gut e<strong>in</strong> Drittel (34 %) über Landesmittel f<strong>in</strong>anziert. Immerh<strong>in</strong><br />

16 % der staatlichen Ausgaben zur Förderung der<br />

betrieblichen <strong>Ausbildung</strong> wurden über Mittel des ESF ref<strong>in</strong>anziert.<br />

Betrachten wir den staatlichen Beitrag zur F<strong>in</strong>anzierung<br />

der Berufsausbildung <strong>in</strong>sgesamt, so s<strong>in</strong>d hier auch die Ausgaben<br />

für die schulische Berufsbildung zu berücksichtigen.<br />

Im Vergleichsjahr 2000 lagen die Nettoausgaben (Ist) für<br />

die Berufsschulen bei 6,2 Mrd. p. H<strong>in</strong>zu kamen 154 Mio.<br />

p zur Förderung von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern <strong>in</strong> berufsbildenden<br />

Schulen (BAföG). Zusammen mit den Ausgaben<br />

für betriebliche <strong>Ausbildung</strong>sförderung summieren<br />

sich diese Ausgaben im Jahr 2000 auf 7,8 Mrd. p, die zur<br />

staatlichen F<strong>in</strong>anzierung der Berufsausbildung (ohne<br />

Hochschulen) dienen.<br />

Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) f<strong>in</strong>anziert mit öffentlichen<br />

Mitteln auf der Grundlage des SGB III ebenfalls die<br />

Förderung beruflicher <strong>Ausbildung</strong>. Im Zeitraum von 1998 8<br />

bis 2001 stiegen die Ausgaben zur <strong>in</strong>dividuellen Förderung<br />

der beruflichen <strong>Ausbildung</strong> (e<strong>in</strong>schließlich Benachteiligter)<br />

und der beruflichen Erste<strong>in</strong>gliederung von Beh<strong>in</strong>derten von<br />

rd. 2,6 Mrd. p auf rd. 3,3 Mrd p. Die öffentliche Hand<br />

ESF<br />

16<br />

34<br />

(Staat und Bundesanstalt) f<strong>in</strong>anzierte damit im Haushaltsjahr<br />

2000 die berufliche Erstausbildung mit <strong>in</strong>sgesamt rd.<br />

11 Mrd. p. Die Nettokosten der Wirtschaft für die betriebliche<br />

Berufsausbildung bezifferte das BIBB auf der Grundlage<br />

e<strong>in</strong>er repräsentativen Erhebung für das Jahr 2000 auf<br />

rd. 14,66 Mrd. p. 9 Auch wenn sich der Ausgabenbegriff im<br />

Rechnungswesen der öffentlichen Haushalte von den betriebswirtschaftlichen<br />

Kosten unterscheidet, lässt sich<br />

daran doch ablesen, dass die öffentliche Hand <strong>in</strong> vergleichbarer<br />

Größenordnung zur F<strong>in</strong>anzierung der Berufsausbildung<br />

beiträgt. Entsprechend der Kompetenzverteilung<br />

zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft dienen die<br />

öffentlichen Mittel nach wie vor <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der F<strong>in</strong>anzierung<br />

des beruflichen Schulwesens und der <strong>Ausbildung</strong>sförderung<br />

auf der Grundlage des SGB III.<br />

Subventioniert die öffentliche Hand<br />

die betriebliche <strong>Ausbildung</strong>?<br />

Die Betriebe <strong>in</strong> Wirtschaft und Verwaltung s<strong>in</strong>d für die Bereitstellung<br />

und F<strong>in</strong>anzierung des betrieblichen <strong>Ausbildung</strong>sangebots<br />

verantwortlich. E<strong>in</strong>e direkte staatliche<br />

F<strong>in</strong>anzierung betrieblicher <strong>Ausbildung</strong>splätze <strong>in</strong> Zeiten hoher<br />

<strong>Ausbildung</strong>snachfrage kann diesen Konsens auf Dauer<br />

unterm<strong>in</strong>ieren und riskiert letztlich, dass die Betriebe ihre<br />

selbst f<strong>in</strong>anzierten <strong>Ausbildung</strong>saktivitäten e<strong>in</strong>schränken.<br />

Wie hoch ist nun der Umfang der F<strong>in</strong>anzmittel, der im<br />

Rahmen der öffentlichen Förderung direkt dazu beiträgt,<br />

die Betriebe von ihren <strong>Ausbildung</strong>skosten zu entlasten?<br />

Bei der vorangegangenen Strukturanalyse der Förderausgaben<br />

wurden drei F<strong>in</strong>anzierungsschwerpunkte unterschieden.<br />

Bei se<strong>in</strong>en Programmen zur Struktur- und Qualitätsverbesserung<br />

der betrieblichen <strong>Ausbildung</strong> nimmt der Staat<br />

se<strong>in</strong>e gesellschaftliche Verantwortung wahr, Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für e<strong>in</strong> quantitativ und qualitativ auswahlfähiges<br />

<strong>Ausbildung</strong>sangebot zu schaffen. Da der Staat hier nur<br />

<strong>in</strong>direkt durch Verbesserung der betrieblichen <strong>Ausbildung</strong>svoraussetzungen<br />

zur <strong>Ausbildung</strong>sförderung beiträgt,<br />

trifft der kritische E<strong>in</strong>wand gegen e<strong>in</strong>e mögliche Subventionierung<br />

von betrieblichen <strong>Ausbildung</strong>splätzen <strong>in</strong> diesem<br />

Fall nicht zu. Von e<strong>in</strong>er Subventionierung im engeren<br />

S<strong>in</strong>ne kann allerd<strong>in</strong>gs bei der direkten staatlichen F<strong>in</strong>anzierung<br />

zusätzlicher <strong>Ausbildung</strong>splätze gesprochen werden,<br />

da hier der Staat den <strong>Ausbildung</strong>sbetrieben e<strong>in</strong>en Teil ihrer<br />

<strong>Ausbildung</strong>skosten erstattet. Die f<strong>in</strong>anzielle Verantwortung<br />

für die <strong>Ausbildung</strong> wird den Betrieben auch dann abgenommen,<br />

wenn <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe mit qualifiziertem<br />

Fachkräftebedarf außerbetrieblich ausgebildete Fachkräfte<br />

im erlernten Beruf übernehmen. 10 Auf diese staatliche<br />

F<strong>in</strong>anzierung betrieblicher und außerbetrieblicher <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />

entfielen im Vergleichsjahr 2000 Ausgaben <strong>in</strong><br />

Höhe von 643 Mio. p.<br />

34 <strong>BWP</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> 2003

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!