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Hodgkin-Lymphom (Morbus Hodgkin) - Kinderkrebsstiftung

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<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (<strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong>) Seite 24<br />

lich behandelt wird. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, breitet sie sich im Körper aus und verläuft<br />

meist tödlich. Mit einer sofortigen intensiven Behandlung kann heute bei über 95 % der Patienten<br />

die Krankheit geheilt werden [2]. Bei einem kleineren Teil (etwa 6-12 %) der Patienten kann es<br />

nach einer zunächst erfolgreichen Behandlung allerdings zu einem Krankheitsrückfall, einem so<br />

genannten Rezidiv, kommen [1] [18] [19]. Außerdem gibt es Patienten, die zunächst kaum oder gar<br />

nicht auf die Behandlung ansprechen (Therapieversagen). Meist lässt sich bei diesen Patienten<br />

durch eine Intensivierung der Therapie oder eine Änderung der Behandlungsstrategie doch noch<br />

eine Heilung erreichen. Bisweilen ist es aber, trotz Einsatz aller zur Verfügung stehenden Behandlungsmaßnahmen<br />

nicht möglich, die Krankheit ganz zu beherrschen.<br />

Wie ein <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> verläuft, hängt vor allem davon ab, wie weit sich die Krankheit zum<br />

Zeitpunkt der Diagnose im Körper ausgebreitet hat, das heißt, welches Krankheitsstadium vorliegt.<br />

Dabei spielt auch eine Rolle, ob Organe außerhalb des lymphatischen Systems befallen sind<br />

(extranodaler Befall / E-Stadien) und ob so genannte B-Symptome (Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiß)<br />

vorliegen (siehe auch Kapitel "Klassifikation und Stadieneinteilung"). Diese Faktoren werden<br />

zwar bei der Therapieplanung berücksichtigt, können aber nicht immer gleichermaßen gut<br />

beeinflusst werden.<br />

2.3.1. Wie verläuft ein <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> ohne Behandlung?<br />

<strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong> geht von entarteten B-Lymphozyten aus, kleinen weißen Blutkörperchen, die eine<br />

wichtige Rolle in der Immunabwehr spielen und sich vor allem im lymphatischen System [lymphatisches<br />

System] aufhalten. Die entarteten B-Lymphozyten werden als „<strong>Hodgkin</strong>-Zellen“ bezeichnet,<br />

sie können sich zu den für <strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong> typischen „Reed-Sternberg-Zellen“ zusammenschließen.<br />

Da sich im gesamten Körper lymphatisches Gewebe befindet, kann <strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong> überall im Körper<br />

entstehen. Die Krankheit beginnt meist in Lymphknoten der Hals- und Nackenregion und breitet<br />

sich von dort über die Lymphknoten im Brustraum auf die Lymphknoten des Bauchraumes sowie<br />

auf die Milz aus. Von den Lymphknoten ausgehend kann der Tumor auch benachbarte Organe<br />

infiltrieren (zum Beispiel Brustwand, Brustfell, Herzbeutel oder Lunge). In fortgeschrittenen Stadien<br />

können die bösartigen Zellen das lymphatische System über den Blutweg verlassen und Leber,<br />

Lunge, Knochenmark, Knochen und, selten, auch die Haut befallen. In der Regel vergehen vom<br />

Zeitpunkt der ersten Krankheitszeichen bis zum Zeitpunkt des vollen Krankheitsbildes mehrere<br />

Wochen oder Monate. Unbehandelt verläuft die Erkrankung meist tödlich.<br />

2.3.2. Welche möglichen Krankheitsverläufe / Krankheitsphasen gibt es bei<br />

Patienten in Behandlung?<br />

Bei Patienten mit <strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong> kann die Erkrankung auch im Rahmen einer Behandlung individuell<br />

unterschiedlich verlaufen. Neben Art, Lage und Ausbreitung des Tumors spielt für den Krankheitsverlauf<br />

dabei unter anderem eine Rolle, ob die Krankheit zum ersten oder zum wiederholten<br />

Male auftritt, wie gut und schnell die Erkrankung auf die Therapie anspricht und wie dauerhaft der<br />

Erfolg der Therapie ist.

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