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Hodgkin-Lymphom (Morbus Hodgkin) - Kinderkrebsstiftung

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<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (<strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong>) Seite 49<br />

4.4.1. Schilddrüse<br />

Wenn eine Strahlentherapie im Hals- und Brustbereich durchgeführt wurde, sollte die Schilddrüse<br />

alle 2-3 Jahre mittels Ultraschall und durch eine Bestimmung der Hormone im Blut kontrolliert werden,<br />

da ungefähr 30% aller so behandelten Patienten Störungen dieses Organs entwickeln. Am<br />

häufigsten ist eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), seltener treten eine Schilddrüsenüberfunktion<br />

(Basedowsche Erkrankung), eine Schilddrüsenentzündung (Autoimmun-Thyroiditis),<br />

gutartige Knoten, Zysten oder Schilddrüsenkrebs auf. In all diesen Fällen ist bei rechtzeitiger<br />

Erkennung eine erfolgreiche Behandlung ohne allzu eingreifende Maßnahmen möglich.<br />

4.4.2. Brust (nur bei Frauen)<br />

In den 1990er Jahren hat sich herausgestellt, dass weibliche Kinder und Jugendliche, die eine<br />

Strahlentherapie im Brustbereich erhalten, später ein erhöhtes Brustkrebsrisiko haben, und zwar<br />

bereits in einem jüngeren Alter als sonst üblich. Aus diesem Grund sollten die Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen<br />

bei derartig vorbehandelten Frauen bereits mit 25 Jahren beginnen. Bild<br />

gebende Verfahren sollten konsequent Teil der Untersuchungen sein.<br />

Es ist sinnvoll, sich für diese Untersuchungen eine(n) auf diesem Gebiet besonders erfahrene(n)<br />

Ärztin/Arzt zu suchen, die/der mit den Besonderheiten der Anwendung dieser Verfahren bei jungen<br />

Frauen vertraut ist. Empfehlenswert sind die inzwischen an vielen Orten gegründeten „Brustzentren“.<br />

Die Kostenübernahme durch die Krankenkassen für die Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen<br />

bei jungen Frauen nach Bestrahlung im Kindes- und Jugendalter ist leider noch nicht geregelt.<br />

Sie lässt sich aber im Einzelfall häufig erreichen, wenn von Seiten des Arztes das erhöhte Brustkrebsrisiko<br />

bescheinigt wird.<br />

4.4.3. Herz-/Kreislaufsystem<br />

Das Herz und die Gefäße können ebenfalls sowohl durch Strahlentherapie als auch durch Chemotherapie<br />

geschädigt werden. Nach den Erkenntnissen der letzten Jahre ist die meist nicht vermeidbare<br />

Mitbelastung des Herzens durch die Bestrahlung oder die Behandlung mit hohen Dosen<br />

bestimmter Zytostatika (Anthrazykline wie zum Beispiel Adriamycin) ein Risikofaktor für das Herz.<br />

So können beispielsweise Herzklappenfehler und andere Herzkrankheiten häufig erst nach 15-25<br />

Jahren oder noch später auftreten. Die Störungen sind möglicherweise schon nachweisbar, wenn<br />

noch gar keine Beschwerden vorhanden sind.<br />

Aus diesem Grund sollte circa alle 4 Jahre eine gründliche Herzuntersuchung durch einen Herzspezialisten<br />

(Kardiologen) unter Einschluss eines Herz-Ultraschalls (Echokardiographie) vorgenommen<br />

werden.<br />

Vor allem sollten alle sonstigen Risikofaktoren für das Herz, wie Rauchen, Übergewicht, oder<br />

Bewegungsarmut, vermieden werden. Auch sollten Krankheiten wie Diabetes, erhöhter Blutdruck

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