Hodgkin-Lymphom (Morbus Hodgkin) - Kinderkrebsstiftung
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<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (<strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong>) Seite 9<br />
Weitere Informationen zu den bekannten oder vermuteten Risikofaktoren finden Sie im Anschluss.<br />
Festzuhalten bleibt jedoch, dass bei den meisten Patienten keine krankheitsbegünstigenden Faktoren<br />
bekannt sind.<br />
1.3.1. Erbliche Veranlagung / genetische Faktoren<br />
<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>e sind nicht im eigentlichen Sinne erblich. Allerdings hat man festgestellt, dass<br />
das Risiko für die Entstehung dieser Krebsarten erhöht ist, wenn in der Familie schon häufiger<br />
bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems [lymphatisches System] aufgetreten sind oder<br />
wenn bestimmte angeborene oder erworbene Erbgutveränderungen vorliegen [5] [6] [7] .<br />
So haben beispielsweise Kinder, die an bestimmten angeborenen Erkrankungen des Immunsystems<br />
(zum Beispiel Wiskott-Aldrich-Syndrom oder Ataxia teleangiectasia) leiden, ein erhöhtes<br />
Risiko, an einem <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> zu erkranken [8]. Auch bei Patienten mit einer HIV-Infektion,<br />
also einem erworbenen Immundefekt, lassen sich häufiger als bei der Normalbevölkerung <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>e<br />
(sowie hochmaligne Non-<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>e) beobachten [9]. Dies spricht dafür,<br />
dass eine Beeinträchtigung des körpereigenen Immunsystems die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten<br />
von bösartigen Erkrankungen erhöht.<br />
1.3.2. Virusinfektionen<br />
Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Entwicklung<br />
eines <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>s und einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV), dem<br />
Erreger des Pfeiffer-Drüsenfiebers, bestehen könnte. In der westlichen Welt lässt sich bei circa<br />
40 % der Kinder und Jugendlichen mit einem <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> eine EBV-Infektion nachweisen.<br />
Dies bedeutet allerdings auch, dass bei über der Hälfte der Patienten mit einem <strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong><br />
keine Hinweise auf eine vorangegangene EBV-Infektion vorliegen. Auch sind Infektionen mit dem<br />
Epstein-Barr-Virus weit verbreitet, während Lymphdrüsenkrebs selten vorkommt. Dies deutet darauf<br />
hin, dass vermutlich weitere Faktoren hinzukommen müssen, bevor ein <strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong> entsteht<br />
[10] [11] [12].<br />
Ein Zusammenhang zwischen einem <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> und anderen Viren ist, mit Ausnahme von<br />
HIV (siehe oben), nicht bekannt. Unabhängig davon ist ein <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> jedoch – ebenso<br />
wie alle anderen Krebserkrankungen – nicht ansteckend und kann nicht auf andere Menschen<br />
übertragen werden.<br />
1.4. Symptome: Welche Krankheitszeichen treten bei einem<br />
<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> auf?<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong> beginnt schleichend. Erstes Krankheitszeichen sind meist ein oder mehrere vergrößerte<br />
Lymphknoten, die sehr langsam wachsen und in der Regel keine Schmerzen verursachen.<br />
Vergrößerte Lymphknoten können im Hals- und Nackenbereich (häufigster Sitz), in der Achselhöhle,<br />
in der Schlüsselbeingrube (über dem tastbaren Schlüsselbein), in den Leisten oder an mehreren<br />
Stellen gleichzeitig festgestellt werden. Die Krankheit kann auch in Lymphknotenregionen