Hodgkin-Lymphom (Morbus Hodgkin) - Kinderkrebsstiftung
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<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (<strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong>) Seite 42<br />
4. Nachsorge: Was geschieht nach der Behandlung?<br />
Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einem <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> erfordert intensive<br />
Therapieverfahren. Hoch dosiert verabreichte Medikamente, radioaktive Strahlen, aber auch die<br />
Erkrankung selbst und die mit ihr verbundenen Belastungen können Nebenwirkungen sowohl körperlicher<br />
als auch psychischer Art verursachen, die sich oft erst nach Abschluss der Behandlung<br />
bemerkbar machen (so genannte Spätfolgen). Auch besteht immer das Risiko, dass die Krankheit<br />
erneut auftritt, der Patient also einen Rückfall erleidet. Aus diesem Grund werden die Patienten<br />
nach Abschluss der intensiven medizinischen Behandlung über einen längeren Zeitraum weiter<br />
betreut und regelmäßig untersucht. Man bezeichnet diese Zeit als Nachsorge. Ziel der Nachsorge<br />
ist es, ein Wiederauftreten der Erkrankung sowie mögliche Spätfolgen rechtzeitig zu erkennen und<br />
zu behandeln und den Patienten beziehungsweise deren Familien im Falle körperlicher, seelischer<br />
und sozialer Probleme behilflich zu sein. Spezielle Rehabilitationsmaßnahmen können dazu beitragen,<br />
den Erholungs- und Genesungsprozess zu beschleunigen.<br />
4.1. Welche Nachsorgeuntersuchungen sind erforderlich?<br />
Nach Abschluss der Therapie wird das Behandlungsteam den Patienten beziehungsweise seine<br />
Angehörigen bitten, sich zu regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen in der Klinik einzufinden. Die<br />
empfohlenen Termine sollten unbedingt wahrgenommen werden, denn die regelmäßige Kontrolle<br />
bietet die Sicherheit, dass gegen ein erneutes Auftreten der Erkrankung, aber auch gegen mögliche<br />
Begleit- und Folgeerkrankungen schnell eingeschritten wird.<br />
Im Mittelpunkt der Nachsorge stehen vor allem das regelmäßige Gespräch mit dem Arzt sowie<br />
umfassende körperliche Untersuchungen und Blutuntersuchungen (zum Beispiel Blutbild, Blutsenkung).<br />
Hinzu kommen, je nach Ausgangsbefund, verschiedene Bild gebende Verfahren (zum Beispiel<br />
Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen, Magnetresonanztomographie und/oder Computertomographie).<br />
Die Nachsorgeuntersuchungen zur Rezidivüberwachung finden im ersten Jahr nach<br />
Therapieende etwa alle drei Monate, ab dem zweiten Jahr etwa alle sechs Monate statt. Fünf Jahre<br />
nach Abschluss der Therapie erfolgt eine umfassende Nachuntersuchung, ab dem sechsten Jahr<br />
entscheidet der Arzt bei jedem Patienten individuell, ob und, wenn ja, wie häufig weitere Nachuntersuchungen<br />
erforderlich sind. Im Allgemeinen ist Tumornachsorge für eine Dauer von zehn Jahre<br />
vorgesehen.<br />
Da die Behandlung eines <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>s unter Umständen mit Spätfolgen verbunden sein<br />
kann, erfolgen nach Abschluss der Therapie außerdem verschiedene Untersuchungen, die der<br />
Spätfolgenkontrolle dienen. Die Art und die Häufigkeit dieser Untersuchungen richten sich nach<br />
dem Ausgangsbefund und der Art und Intensität der Behandlung. Nach einer Halsbestrahlung erfolgen<br />
zum Beispiel regelmäßige Ultraschall- und Hormonuntersuchungen der Schilddrüse [Hormone],<br />
nach einer Lungenbestrahlung Lungenfunktionsprüfungen. Da durch den Einsatz bestimmter<br />
Zytostatika (Anthrazykline wie beispielsweise Adriamycin) und/oder durch eine Bestrahlung des<br />
Herzens die Herzfunktion beeinträchtigt werden kann, wird in regelmäßigen Abständen eine Echokardiographie<br />
zur Kontrolle durchgeführt. Nach einer Strahlenbehandlung im Brust- oder Achsel-