Hodgkin-Lymphom (Morbus Hodgkin) - Kinderkrebsstiftung
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<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (<strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong>) Seite 40<br />
oder Organe im Brustraum (zum Beispiel Lunge) betroffen, können Reizhusten, Atembeschwerden<br />
oder Atemnot auftreten. Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Durchfall<br />
oder Erbrechen können auf einen Befall von lymphatischen Geweben oder anderen Organen<br />
im Bauchraum hinweisen. Ein Befall des Knochenmarks kann mit veränderten Blutwerten einhergehen.<br />
Darüber hinaus kann ein Rezidiv, wie auch eine Ersterkrankung, von verschiedenen allgemeinen<br />
Krankheitszeichen (zum Beispiel Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiß) begleitet sein.<br />
Bei entsprechenden Symptomen ist es auf jeden Fall ratsam, diese schnellstmöglich dem Arzt<br />
mitzuteilen, damit die Ursache geklärt werden kann.<br />
3.4.3. Wie erfolgt die Diagnose eines Rezidivs?<br />
Besteht Verdacht auf ein Rezidiv des <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>s, sind erneute umfassende Untersuchungen<br />
erforderlich, um die Diagnose zu sichern und die Ausbreitung der Erkrankung zu bestimmen.<br />
Die Diagnosesicherung erfolgt durch die Entnahme und Untersuchung von befallenem Gewebe.<br />
Darüber hinaus müssen alle Untersuchungen, die bereits bei der Erstdiagnose zur Bestimmung<br />
des Krankheitsstadiums durchgeführt wurden (zum Beispiel Ultraschall, Computertomographie<br />
und/oder Magnetresonanztomographie, Positronen-Emissions-Tomographie, Knochenmarkuntersuchung),<br />
wiederholt werden (so genannte Staging-Untersuchungen), damit die Behandlung des<br />
Rezidivs geplant werden kann (siehe auch Kapitel „Erstdiagnose“).<br />
3.4.4. Wie erfolgen Therapieplanung und Behandlung von Patienten mit<br />
einem Rezidiv des <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>s?<br />
Patienten, die einen Krankheitsrückfall (Rezidiv) erleiden oder deren Erkrankung auf die Standardbehandlung<br />
nicht anspricht, erhalten eine erneute beziehungsweise intensivere Behandlung. Diese<br />
beinhaltet ebenfalls Bestrahlung sowie Chemotherapie, es werden jedoch andere Medikamentenkombinationen<br />
verwendet (zum Beispiel Ifosfamid, Etoposid und Prednison [IEP] und Doxorubicin,<br />
Bleomycin, Vinblastin und Dacarbazin [ABVD]). Bei einem Teil der Patienten ist auch eine Hochdosis-Chemotherapie<br />
mit Stammzelltransplantation notwendig, unter Umständen mit anschließender<br />
Bestrahlung, falls noch Resttumorbereiche festgestellt werden. Welche Behandlung für den einzelnen<br />
Patienten in Frage kommt, hängt in erster Linie davon ab, zu welchem Zeitpunkt der Rückfall<br />
auftritt und welche Behandlung der Patient im Rahmen der Erstbehandlung erhalten hat (das heißt,<br />
welcher Therapiegruppe er zugeordnet war).<br />
Patienten, die erst spät einen Rückfall erleiden (das heißt später als 1 Jahr nach Therapieende)<br />
haben mit einer kombinierten Chemo- und Strahlentherapie eine sehr gute Heilungschance (10-<br />
Jahres-Überlebensraten von über 90 %) [23]. Eine gute Prognose haben auch Patienten, deren<br />
Erkrankung sich zum Zeitpunkt der Erstdiagnose noch in einem frühen Stadium befand (Patienten<br />
der Therapiegruppe 1) und/oder die während der Erstbehandlung noch keine Strahlentherapie<br />
erhalten haben.<br />
Weniger günstige Heilungschancen mit einer konventionellen Chemo- und Strahlentherapie haben<br />
Patienten mit einem Frührezidiv (Rezidivauftreten zwischen drei und zwölf Monaten nach Therapieende)<br />
sowie Patienten, deren Erkrankung auf die Erstbehandlung nicht anspricht oder sogar fort-