Hodgkin-Lymphom (Morbus Hodgkin) - Kinderkrebsstiftung
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<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (<strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong>) Seite 48<br />
Auch die Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) erfasst im Rahmen<br />
ihres HD-Spätfolgenprojekts (welches sich aus fünf deutsch-österreichischen Therapiestudien entwickelt<br />
hat) Langzeitfolgen der <strong>Morbus</strong> <strong>Hodgkin</strong>-Behandlung, um auf diese Weise Grundlagen für<br />
die weitere Optimierung der Behandlungskonzepte und der individuellen Langzeitnachsorge zu<br />
schaffen [26] [22].<br />
Lässt sich der Einsatz bestimmter Medikamente oder Behandlungsformen nicht vermeiden, wird<br />
durch die ständige und intensive Therapieüberwachung (mittels diagnostischer Verfahren wie beispielsweise<br />
Echokardiographie, Elektrokardiographie und Laboruntersuchungen) sowie durch den<br />
Einsatz unterstützender Behandlungsmaßnahmen (Supportivtherapie) alles getan, um eventuell<br />
auftretende Folgeerscheinungen zu reduzieren und langfristige Schäden zu vermeiden (siehe Informationen<br />
zur Supportivtherapie).<br />
Darüber hinaus wird der Patient auch nach Abschluss der Therapie durch regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen<br />
und im Rahmen spezifischer Rehabilitationsmaßnahmen weiter überwacht und<br />
betreut, so dass körperliche und seelische Folgeerscheinungen der Therapie schnellstmöglich entdeckt<br />
und behandelt werden können. Besonders in den ersten fünf Jahren nach Ende der Therapie<br />
finden zahlreiche Kontrolluntersuchungen zur Erfassung und Behandlung von Spätfolgen statt.<br />
4.4. Langzeitnachsorge bei ehemaligen Patienten mit <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong><br />
Nachsorgeuntersuchungen dienen dem Erkennen eines Erkrankungsrückfalls (Rezidiv), der Diagnostik<br />
von Folgen der Erkrankung und deren Behandlung (zum Beispiel Zweiterkrankungen) sowie<br />
der psychosozialen Unterstützung eines Patienten, der ein <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> bewältigt hat.<br />
Für die ersten Jahre nach Abschluss der Krebsbehandlung werden Art und Zeitpunkte der Nachsorgeuntersuchungen<br />
durch standardisierte Nachsorgepläne empfohlen. Sie sind Teil der Therapiepläne<br />
(Protokolle), nach denen der Patient behandelt worden ist. In der Regel beinhaltet diese<br />
Frühnachsorge regelmäßige körperliche Untersuchungen, die Untersuchung von Hormonen, insbesondere<br />
der Schilddrüse nach einer Bestrahlung des Halses und des mittleren Brustbereichs<br />
(Mediastinum), sowie Ultraschall und Röntgenuntersuchung des Brustkorbs. In Einzelfällen sind<br />
weitere Bild gebende Verfahren angezeigt. Wie sich die Nachsorge in den ersten Jahren individuell<br />
gestaltet, hängt ganz entscheidend vom individuellen Krankheitsverlauf und der daraufhin durchgeführten<br />
Behandlung ab. Ausführlichere Informationen zur Frühnachsorge erhalten Sie in unserem<br />
Kapitel „Nachsorgeuntersuchungen“.<br />
Besteht eine mindestens zehnjährige Rückfallfreiheit, so sind Routineuntersuchungen zur Früherkennung<br />
eines Rückfalls des <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>s nicht mehr erforderlich, da man so gut wie<br />
sicher davon ausgehen kann, dass die Krankheit nach zehn Jahren nicht mehr zurückkommt. Trotzdem<br />
sind regelmäßige ärztliche Kontrollen dringend anzuraten, denn die Behandlung eines <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>s<br />
kann Spätfolgen haben, und das Risiko mancher Spätfolgen kann sich mit zunehmendem<br />
Abstand zur Therapie erhöhen (siehe dazu auch Kapitel „Spätfolgen“). Abgesehen von<br />
einer regelmäßigen Allgemeinuntersuchung (bei Wohlbefinden alle 1-2 Jahre) sollten Spezialuntersuchungen<br />
verschiedener Organe hinzukommen: