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011 Rachen - Deutsche Krebshilfe eV

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36 Krebs im <strong>Rachen</strong> und Kehlkopf Krebs im <strong>Rachen</strong> und Kehlkopf 37<br />

Stimme trainieren<br />

Deutlich bessere<br />

Lebensqualität<br />

halb nicht, in einer für diese Therapie spezialisierten Klinik nach<br />

einer zweiten Meinung zu fragen.<br />

Oft kann der Kranke schon unmittelbar nach der Operation mit<br />

einem Stimmtraining beginnen. Das trägt dazu bei, dass ihm<br />

die meist unausgesprochene, aber deutlich spürbare Befürchtung<br />

vor einem Stimmverlust genommen wird. So kann er auch<br />

schneller wieder Kontakte zu Angehörigen und Freunden aufnehmen<br />

und gegebenenfalls berufstätig sein.<br />

Um die Chancen und Möglichkeiten der Stimmverbesserung<br />

(zum Beispiel nach der minimal-invasiven Operation) oder ein<br />

Schlucktraining (nach Beeinflussung des Schluckens durch die<br />

Operation) so gut wie möglich zu nutzen, ist fachliche Hilfe unbedingt<br />

erforderlich (Phoniatrie). Dieser Fachmann wird Ihnen<br />

im Laufe von mehreren Wochen dabei helfen, Ihre Ersatzstimme<br />

zielgerichtet und bestmöglich zu aktivieren und zu trainieren,<br />

und dies eventuell mit einer Schlucktherapie kombinieren<br />

Das an der Göttinger Universitätsklinik entwickelte und von der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Krebshilfe</strong> geförderte Konzept der post operativen<br />

Stimmrehabilitation auf der Basis der „Funktionalen Stimmtherapie“<br />

zeigt, dass Betroffene nach entsprechender Rehabilitation<br />

ihre gewohnte, selbstbestimmte Lebensweise weitgehend fortsetzen<br />

können. Ihre Lebensqualität ist somit deutlich besser.<br />

Darüber hinaus lassen sich beim minimal-invasiven Eingriff auch<br />

Rezidive frühzeitiger erkennen.<br />

Ausgedehnte Operationen von außen, Gewebeersatz<br />

und die Totalentfernung des Kehlkopfes<br />

(Laryngektomie)<br />

Wenn feststeht, dass eine schonenden Laserbehandlung durch<br />

den Mund zur Behandlung Ihrer Tumorerkrankung nicht möglich<br />

ist, müssen größere Teile des <strong>Rachen</strong>s und / oder der Kehlkopf<br />

entfernt werden. Häufig ist es dann erforderlich, dort, wo der<br />

Tumor entfernt wurde, wieder körpereigenes Gewebe hinzu -<br />

brin gen, um zum Beispiel den Schluckweg wiederherzustellen<br />

(rekon struieren). Auch hierfür gibt es eine Vielzahl verschiedener<br />

Verfahren, wobei die Gewebetransplantation etwa von<br />

Haut des Unterarms besonders gute funktionelle Ergebnisse<br />

ermöglicht. Auch dieses ist ein sehr kompliziertes chirurgisches<br />

Verfahren, bei der Chirurg Gewebe mit zirka zwei bis drei Millimeter<br />

durchmessenden Gefäßen an geeignete Halsgefäße angeschließen<br />

muß.<br />

Dieses Verfahren wird nicht an allen Kliniken durchgeführt. Fragen<br />

Sie deshalb Ihren Arzt, in welchem Umfang bei Ihnen voraussichtlich<br />

Gewebe ersetzt werden soll und welche Funktionsstörungen<br />

nach der Operation zu erwarten sind.<br />

Ist es erforderlich, dass bei Ihnen der Kehlkopf entfernt wird<br />

(Laryngektomie), so bedeutet das für Sie zunächst eine starke<br />

funktionelle Beeinträchtigung. Wie zuvor erwähnt, sorgt der<br />

Kehlkopf unter anderem dafür, dass Nahrung und Atemluft richtig<br />

in die Speise- beziehungsweise Luftröhre verteilt werden.<br />

Diese „Wächterfunktion“ fehlt nach der kompletten Entfernung<br />

des Kehlkopfes. Darüber hinaus können die Betroffenen auch<br />

nicht mehr riechen.<br />

Speise- und Luftröhre<br />

werden voneinander<br />

getrennt<br />

Um zu verhindern, dass nun beim Schlucken Nahrung in die<br />

Luftröhre gelangt, muss der Chirurg bei der Laryngektomie den<br />

Speise- und Luftweg trennen. Hierzu legt er am unteren Hals eine

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