011 Rachen - Deutsche Krebshilfe eV
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50 Krebs im <strong>Rachen</strong> und Kehlkopf Krebs im <strong>Rachen</strong> und Kehlkopf 51<br />
zunehmend zusammen mit der Strahlentherapie nach Operationen<br />
ausgedehnter Tumore eingesetzt. Bei Tumoren, die bereits<br />
Tochtergeschwülste außerhalb des Kopf-Hals-Bereiches gesetzt<br />
haben, spielt die systemische Chemotherapie ebenfalls eine<br />
wesentliche Rolle in der Behandlung, dann häufig als alleinige<br />
Therapie.<br />
Neben klassischen Chemotherapeutika – wie zum Beispiel dem<br />
Medikament Cisplatin – kann bei der systemischen Therapie<br />
von Kopf-Hals-Tumoren auch eine Immuntherapie mit dem Medikament<br />
Cetuximab erfolgen. Diese kann ebenfalls in mit einer<br />
Strahlentherapie oder bei alleiniger Chemotherapie auch mit<br />
dieser kombiniert werden. Welche Therapeutika bei der systemischen<br />
Therapie im Einzelfall zum Einsatz kommen, wird bei<br />
jedem Betroffenen individuell entschieden. Dabei spielen zum<br />
Beispiel der Allgemeinzustand sowie mögliche Nebenerkrankungen<br />
eine Rolle.<br />
Wie läuft die Chemotherapie ab?<br />
Die Chemotherapie erfolgt meist stationär im Krankenhaus, kann<br />
aber unter besonderen Bedingungen auch ambulant durchgeführt<br />
werden.<br />
Sie erhalten die Medikamente in mehreren Einheiten, die als<br />
Chemotherapie-Zyklen bezeichnet werden. Jeder Zyklus besteht<br />
aus den Tagen, an denen Sie die Medikamente bekommen, und<br />
einer Erholungspause, die in der Regel zwei Wochen beträgt. Die<br />
Pause ist erforderlich, damit sich die gesunden Körperzellen von<br />
den Zellgiften erholen können.<br />
Sie erhalten die Medikamente an einem oder mehreren Tagen<br />
hintereinander, und zwar als Flüssigkeit in eine Vene (Infusion).<br />
Von dort verteilt der Blutkreislauf sie in den gesamten Körper.<br />
Knochenmark<br />
Infektionen<br />
Vorbeugend erhalten Sie Medikamente gegen Übelkeit. Während<br />
der Chemotherapie werden Ihre Blutwerte regelmäßig kontrolliert,<br />
da die Medikamente auch die Blutbildung beeinträchtigen.<br />
Mit welchen Nebenwirkungen müssen Sie rechnen?<br />
Bei aller Sorgfalt, mit der eine Chemotherapie durchgeführt wird:<br />
Unerwünschte Nebenwirkungen werden sich nicht vermeiden<br />
lassen. Jeder wird diese unterschiedlich stark empfinden, und<br />
deshalb wird jeder für diese Zeit auch mehr oder weniger Durchhaltevermögen<br />
brauchen.<br />
Im Folgenden beschreiben wir Ihnen die häufigsten Beschwerden,<br />
die auftreten können, aber bei Ihnen nicht auftreten müssen.<br />
Bitte seien Sie durch diese Auflistung nicht beunruhigt. Ihr Arzt<br />
wird dabei helfen, dass die Behandlung für Sie so erträglich wie<br />
möglich abläuft.<br />
Besonders empfindlich reagiert das blutbildende Knochenmark<br />
auf die Chemotherapie, denn die Zytostatika beeinträchtigen die<br />
Produktion der verschiedenen Blutzellen. Die Auswirkung dieser<br />
Behandlung kann deshalb an der Zahl der weißen Blutkörperchen<br />
im Blut gemessen werden.<br />
Da die Produktion von Blut beeinträchtigt ist, sind Sie während<br />
der Behandlungszeit anfällig für<br />
••<br />
Infektionen, weil die Medikamente die Anzahl der weißen<br />
Blutkörperchen verringern<br />
••<br />
Blutarmut, da die Anzahl der roten Blutkörperchen abnehmen<br />
kann<br />
••<br />
Blutungen, weil weniger Blutplättchen produziert werden<br />
Die Chemotherapie beeinträchtigt die Produktion der weißen<br />
Blutkörperchen, die für die Infektionsabwehr zuständig sind.