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011 Rachen - Deutsche Krebshilfe eV

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62 Krebs im <strong>Rachen</strong> und Kehlkopf Krebs im <strong>Rachen</strong> und Kehlkopf 63<br />

die obere Schluckstraße, das heißt in Mund- und <strong>Rachen</strong>raum<br />

gepresst. Die auf diese Weise erzeugte Stimme ist ausreichend<br />

laut und das Sprechen gut verständlich.<br />

Es sind verschiedene Ventilprothesen einsetzbar. Spezialkanülen,<br />

die das Sprechen ohne Finger ermöglichen sollen, sind zwar<br />

bereits vorhanden, sie können aber nicht generell angewendet<br />

werden.<br />

In Einzelfällen ist es bereits gelungen, dass Patienten dank Prothese<br />

und Spezialkanüle fingerfrei sprechen können.<br />

Auf jeden Fall erfordert diese Form der Ersatzstimmbildung Ihre<br />

dauerhafte Mitarbeit, denn das Tracheostoma, die Kanülen und<br />

die Prothese müssen regelmäßig gepflegt beziehungsweise gewechselt<br />

werden.<br />

Sprechen mit apparativer Hilfe<br />

Wenn Sie die Speiseröhrensprache nicht erlernen können oder<br />

das Sprechen mit einer Stimmprothese nicht möglich ist oder<br />

nicht gelingt, dann können Sie lernen, mit apparativer Hilfe zu<br />

sprechen. Es gibt heute eine Reihe von apparativen Sprechhilfen,<br />

die auf sehr unterschiedlichen Wirkprinzipien beruhen. Am<br />

weitesten verbreitet sind elektronische Sprechhilfen in Form von<br />

elektromechanischen Körperschallgebern. Die von ihnen erzeugten<br />

Vibrationen werden durch Anlegen der Geräte an den Hals<br />

auf <strong>Rachen</strong> und Mundhöhle übertragen, wodurch stimmhafte<br />

Lautbildungen möglich sind.<br />

Phoniater empfehlen,<br />

beide Formen<br />

der Ersatzstimmbildung<br />

zu erlernen<br />

der Tonlage (Intonation) lassen das Sprechen wesentlich natürlicher<br />

und melodischer kingen.<br />

Dennoch ist es normalerweise besser, wenn Sie lernen, eine<br />

körpereigene Ersatzstimme auszubilden, weil dieses dem natürlichen<br />

Sprechen näher kommt und Sie keine Hilfsmittel dafür<br />

brauchen.<br />

Die Erfahrung der Phoniater im Umgang mit Kehlkopflosen zeigt<br />

zunehmend, dass es sinnvoll ist, wenn Betroffene möglichst beides<br />

erlernen – also sowohl die sogenannte Speiseröhrenstimme<br />

ausbilden als auch eine elektronische Sprechhilfe verwenden<br />

können. Letztere kann ihnen helfen, in Notfällen, in Stresssituationen,<br />

im Krankheitsfall und bei emotionaler Belastung jederzeit<br />

sprechbereit zu sein oder auch gelegentlich nach der Operation,<br />

bis sie die körpereigene Ersatzstimmbildung gelernt haben.<br />

Immer mehr Phoniater sprechen sich deshalb dafür aus, dass<br />

Kehlkopflose beide Formen der Ersatzstimmgebung erlernen<br />

sollten; in welcher Reihenfolge, entscheiden auf jeden Fall der<br />

Betroffene, der Arzt und der behandelnde Phoniater gemeinsam.<br />

Nichtsdestotrotz ist die Methode der Wahl heute der Einsatz von<br />

Stimmprothesen.<br />

Elektronische<br />

Sprechhilfen<br />

Das Sprechen mit elektronischen Sprechhilfen können Sie relativ<br />

schnell erlernen und es belastet Sie nur wenig. Die neu auf dem<br />

Markt befindlichen elektronischen Sprechhilfen mit Veränderung

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