28.03.2014 Aufrufe

Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

24 2 Gesamtwirtschaftliche Bedeutung im Überblick<br />

2.6 <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft im<br />

Vergleich <strong>zu</strong>r Automobilindustrie<br />

Ein Vergleich <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft mit<br />

<strong>der</strong> Automobilindustrie illustriert, welche Bedeutung<br />

die verschiedenen Unternehmenstypen für die <strong>wirtschaftlichen</strong><br />

Leistungen im jeweiligen Segment<br />

einnehmen.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft sind die Kleinstund<br />

Kleinunternehmen <strong>zu</strong>sammen Träger von 43 Prozent<br />

(27 Prozent und 16 Prozent) des insgesamt erzielten<br />

Umsatzes. In <strong>der</strong> Automobilindustrie spielen die<br />

Kleinst- und Kleinunternehmen mit einem Umsatzanteil<br />

von 1 Prozent praktisch keine Rolle. Eine ähnlich<br />

geringe Bedeutung in wirtschaftlicher Hinsicht erlangen<br />

die mittleren Unternehmen <strong>der</strong> Automobilindustrie.<br />

Sie erwirtschaften lediglich 2 Prozent des gesamten<br />

Umsatzvolumens. Auch hier ist die relativ höhere<br />

Bedeutung in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft mit<br />

einem vergleichbaren Wert von 17 Prozent ersichtlich.<br />

Die überragende Bedeutung <strong>der</strong> Großunternehmen in<br />

<strong>der</strong> Automobilindustrie wird aus dem Umsatzanteil<br />

von 97 Prozent deutlich. Die Großunternehmen <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft erwirtschaften hier mit<br />

einem Umsatzanteil von 40 Prozent vergleichsweise<br />

weniger als die Hälfte des Umsatzes.<br />

Abbildung 2.10: Umsatzverteilung nach Größenklassen<br />

in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

(in %)<br />

40 Große Unternehmen<br />

27 Kleinstunternehmen<br />

16 Kleine Unternehmen<br />

17 Mittlere Unternehmen<br />

Hinweise: Unternehmen mit Jahresumsatz von mindestens 17.500 Euro und mehr<br />

Quelle: Umsatzsteuerstatistik, Destatis 2012;<br />

eigene Berechnungen Michael Sön<strong>der</strong>mann/Büro für <strong>Kultur</strong>wirtschaftsforschung<br />

Abbildung 2.11: Umsatzverteilung nach Größenklassen<br />

in <strong>der</strong> Automobilindustrie 2010<br />

(in %)<br />

2 Mittlere Unternehmen<br />

1 Kleinstunternehmen<br />

97 Große Unternehmen<br />

Dieser direkte Vergleich mit einer klassischen Industrie<br />

zeigt die völlig unterschiedliche Gewichtung <strong>der</strong><br />

kleinstteiligen Unternehmensstruktur in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>und<br />

Kreativwirtschaft im Vergleich <strong>zu</strong>r Automobilindustrie.<br />

Während die zentrale Position <strong>der</strong> Großunternehmen<br />

in den klassischen Branchen des Produktionssektors<br />

dem vorherrschenden Bild entspricht, gilt diese überragende<br />

Trägerschaft von Großunternehmen in <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft nicht.<br />

Insgesamt ist es für die adäquate Bewertung des Branchenkomplexes<br />

<strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft deshalb<br />

unabdingbar, den Blick außer auf die etablierten<br />

Unternehmen verstärkt auf die vielen Kleinunternehmen<br />

<strong>zu</strong> richten. Wirtschaftliche Prosperität findet in<br />

den unterschiedlich fragmentierten Teilmärkten <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft in Strukturen statt, die<br />

mit den bisherigen empirisch-quantitativen Methoden<br />

Hinweise: Unternehmen mit Jahresumsatz von mindestens 17.500 Euro und mehr<br />

Quelle: Umsatzsteuerstatistik, Destatis 2012;<br />

eigene Berechnungen Michael Sön<strong>der</strong>mann/Büro für <strong>Kultur</strong>wirtschaftsforschung<br />

nur rudimentär deutlich gemacht werden konnten. Je<br />

präziser <strong>der</strong> Einblick in die ökonomische Struktur <strong>der</strong><br />

unterschiedlichen Unternehmenstypen <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>und<br />

Kreativwirtschaft ist, desto eher wird es gelingen,<br />

die Wertschöpfungseffekte des „schöpferischen Aktes“<br />

<strong>zu</strong> stärken.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!