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Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

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73<br />

6 Anhang<br />

6.1 Methodische Hinweise<br />

Die Be<strong>zu</strong>gsgrößen Unternehmen, Umsatz,<br />

Bruttowertschöpfung und Erwerbstätigkeit<br />

Unternehmen<br />

Der Begriff des Unternehmens wird in Statistiken <strong>der</strong><br />

Umsatzsteuerstatistik sowie im Unternehmensregister<br />

als eine rechtlich selbständige Einheit definiert. Da<strong>zu</strong><br />

zählen alle Unternehmensformen einschließlich <strong>der</strong><br />

Freiberufler mit eigenem Büro, alle Selbständigen mit<br />

und ohne abhängig Beschäftigte und alle Unternehmen<br />

mit Gewerbebetrieben. Der Begriff des Unternehmens<br />

reicht also über den umgangssprachlichen Kontext<br />

hinaus und umfasst auch alle Einzelunternehmen,<br />

Ein-Personen-Unternehmen, vom kleinsten über die<br />

klein- und mittelständischen bis <strong>zu</strong> den großen Unternehmen.<br />

Das Verständnis für diese Bandbreite <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Unternehmenstypen ist gerade für die <strong>Kultur</strong>-<br />

und Kreativwirtschaft von beson<strong>der</strong>er Bedeutung,<br />

da hier ein nicht unerheblicher Teil <strong>der</strong> <strong>wirtschaftlichen</strong><br />

und beschäftigungsbezogenen Aktivitäten gerade<br />

auf die kleinen und kleinsten Unternehmenstypen<br />

entfällt.<br />

Umsatz<br />

Der Begriff des Umsatzes umfasst in <strong>der</strong> Umsatzsteuerstatistik<br />

denjenigen Teil des Umsatzes, <strong>der</strong> die steuerbaren<br />

Lieferungen und Leistungen eines Unternehmens<br />

enthält. In einigen Bundeslän<strong>der</strong>n werden <strong>zu</strong>sätzlich<br />

die sogenannten innergemeinschaftlichen Erwerbe in<br />

<strong>der</strong> Umsatzsteuerstatistik nachgewiesen, nicht jedoch<br />

auf Bundesebene. Für einen einheitlichen Vergleich<br />

<strong>der</strong> Umsätze auf allen räumlichen Ebenen muss deshalb<br />

auf den steuerbaren Umsatz Be<strong>zu</strong>g genommen<br />

werden, <strong>der</strong> nur die Lieferungen und Leistungen umfasst.<br />

Von den in <strong>der</strong> Umsatzsteuerstatistik ausgewiesenen<br />

Umsätzen (= Menge x Preis <strong>der</strong> verkauften Güter und<br />

Dienste) ist die Bruttowertschöpfung <strong>zu</strong> unterscheiden.<br />

Sie basiert auf diversen Produktionsstatistiken, in<br />

denen Produktionswerte ermittelt werden, die um<br />

Vorleistungsbezüge bereinigt sind. Daraus folgt, dass<br />

Umsätze im Vergleich <strong>zu</strong>r Bruttowertschöpfung immer<br />

größer sind, und zwar umso höher, je intensiver die<br />

Einbindung in arbeitsteilige Prozesse (Vorleistungsver-<br />

flechtung) ist. Zum Beispiel betrug die Bruttowertschöpfung<br />

für Deutschland im Jahr 2010 (alle Wirtschaftszweige)<br />

2.217 Milliarden Euro, während im<br />

selben Jahr die steuerbaren Umsätze 5.241 Milliarden<br />

Euro erreichten. Nach <strong>der</strong> neuen Klassifikation WZ-2008<br />

können erstmals einzelne Wirtschaftsgruppen <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>-<br />

und Kreativwirtschaft direkt aus den Angaben <strong>der</strong><br />

amtlichen Statistik ermittelt werden, so beispielsweise<br />

die WZ-Nr. 58-60 o<strong>der</strong> die Nr. 90-92.<br />

Da die Umsatzsteuerstatistik auch die Erfassung <strong>der</strong><br />

Umsätze je Wirtschaftszweig nach Umsatzgrößenklassen<br />

ermöglicht (8 Klassen beginnend von 17.500<br />

Euro Jahresumsatz bis 50 Millionen Euro), kann die<br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft auch nach Größenstrukturen<br />

untersucht werden. Da<strong>zu</strong> wird <strong>der</strong> Begriff Binnensegmentierung<br />

eingeführt, durch den unterschiedliche<br />

Unternehmenstypen beschrieben werden können.<br />

In Anlehnung an die EU-Definition <strong>der</strong> KMU-Unternehmen<br />

wird nach vier Unternehmenstypen differenziert:<br />

Kleinstunternehmen, Kleinunternehmen, mittlere<br />

Unternehmen sowie große Unternehmen.<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Diese Be<strong>zu</strong>gsgröße gibt an, wie groß <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft <strong>zu</strong>m Beschäftigungsmarkt<br />

unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung eines hohen<br />

Anteils von Selbständigen o<strong>der</strong> Einpersonenunternehmen<br />

sein kann. Der Begriff <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit<br />

umfasst <strong>zu</strong>m einen die Selbständigen und <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en<br />

die abhängig Beschäftigten. Die Selbständigen wie<strong>der</strong>um<br />

können unterteilt werden in Selbständige mit<br />

und ohne weitere Beschäftigte. Zusätzlich werden die<br />

mithelfenden Familienangehörigen <strong>zu</strong>r Gruppe <strong>der</strong><br />

Selbständigen gezählt. Zur Gruppe <strong>der</strong> abhängig<br />

Beschäftigten zählen die Angestellten, Arbeiter und<br />

Aus<strong>zu</strong>bildenden sowie die Beamten.<br />

Für die <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft gelten folgende<br />

Einschränkungen <strong>zu</strong>m Begriff <strong>der</strong> Erwerbstätigen: Die<br />

Umsatzsteuerstatistik erfasst nur die Anzahl <strong>der</strong> steuerpflichtigen<br />

Selbständigen und selbständigen Unternehmen,<br />

nicht jedoch die abhängig Beschäftigten. Die<br />

Beschäftigtenstatistik wie<strong>der</strong>um erfasst nur die abhängig<br />

Beschäftigten und hier nur die sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten einschließlich <strong>der</strong> geringfügig<br />

Beschäftigten, nicht jedoch die Beamten.

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