28.03.2014 Aufrufe

Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

70 5 Abschließende Bewertung<br />

eine Gesellschaft o<strong>der</strong> eine soziale Gruppe kennzeichnen.<br />

Dies schließt nicht nur Kunst und Literatur ein,<br />

son<strong>der</strong>n auch alle Lebensformen, Formen menschlichen<br />

Zusammenlebens, Wertesysteme, Traditionen<br />

und Glaubensrichtungen.<br />

Die <strong>Kultur</strong>domänen, wie sie im FCS definiert sind, stellen<br />

eine Gesamtheit ökonomischer und sozialer Aktivitäten<br />

dar. Ökonomische Aktivitäten meint hier die Produktion<br />

von Gütern und Dienstleistungen. Mit sozialen<br />

Aktivitäten wird die Teilhabe an Aktivitäten beschrieben,<br />

die unter dem Begriff „kulturell“ subsumiert werden.<br />

Zusätzliche verwandte Domänen umfassen an<strong>der</strong>e<br />

ökonomische und soziale Aktivitäten, die als „teilweise<br />

kulturell“ angesehen werden können, beispielsweise<br />

solche, die eher dem Bereich „Erholung und Freizeit“,<br />

als dem Bereich „<strong>Kultur</strong>“ <strong>zu</strong>geordnet werden.<br />

Die <strong>Kultur</strong>domänen in <strong>der</strong> Definition des FCS umfassen<br />

die folgenden Bereiche:<br />

→→<br />

→→<br />

→→<br />

→→<br />

→→<br />

→→<br />

→→<br />

A. <strong>Kultur</strong>erbe und Naturerbe<br />

B. Darstellende Kunst<br />

C. Bildende Kunst und Kunsthandwerk<br />

D. Buch und Presse<br />

E. Audiovisuelle und interaktive Medien<br />

F. Design und kreative Dienstleistungen<br />

Immaterielles Erbe als transversale Domäne<br />

Dies ist das Minimum <strong>der</strong> Kerndomänen, für die nach<br />

Auffassung <strong>der</strong> UNESCO jedes Land Vergleichsdaten<br />

erheben sollte. Zusätzlich gibt es noch drei transversale<br />

Domänen, die wegen ihrer Schlüsselrolle für den <strong>Kultur</strong>zyklus<br />

eingeschlossen werden:<br />

→→<br />

→→<br />

→→<br />

Bildung und Ausbildung<br />

Archive und Denkmalschutz<br />

Ausrüstung und Hilfsmaterialien<br />

Die Darstellung des <strong>Kultur</strong>sektors erfolgt am Beispiel<br />

des Erwerbstätigenmarktes. Dies umfasst die öffentlichen,<br />

intermediären und privat<strong>wirtschaftlichen</strong> Sektoren,<br />

soweit diese mittels statistischer Datenquellen<br />

erfasst werden können.<br />

Demnach umfasst <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>sektor in Deutschland im<br />

Jahr 2010 ein Erwerbstätigenvolumen von insgesamt<br />

1,5 Millionen Personen. Damit erreicht <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>sektor<br />

einen Anteil an allen Erwerbstätigen von 3,7 Prozent.<br />

Davon arbeiten rund 478.000 als Selbständige und<br />

rund 1 Million als abhängig Beschäftigte.<br />

Die stärkste Gruppe innerhalb des <strong>Kultur</strong>sektors ist die<br />

<strong>Kultur</strong>domäne „Buch und Presse“, gefolgt von <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>domäne<br />

„Design und kreative Dienstleistungen“. Sie<br />

erreichen mit 472.000 Erwerbstätigen und mit knapp<br />

443.000 Erwerbstätigen Anteile von jeweils 30 Prozent<br />

bzw. 28 Prozent des <strong>Kultur</strong>sektors. Die <strong>Kultur</strong>domäne<br />

„Audiovisuelle/interaktive Medien“ und die <strong>Kultur</strong>domäne<br />

„Darstellende Kunst und Feste“ folgen mit mehr<br />

als 304.000 bzw. 19 Prozent und knapp 158.000 bzw.<br />

10 Prozent Anteilen. Die <strong>Kultur</strong>domänen „Bildende<br />

Kunst und Kunsthandwerk“, „<strong>Kultur</strong>- und Naturerbe“<br />

und die transversale Domäne bilden <strong>zu</strong>sammen die<br />

kleineren Domänen mit prozentualen Anteilen von<br />

unter 10 Prozent.<br />

Der <strong>Kultur</strong>sektor zeichnet sich gemeinhin durch einen<br />

hohen Selbständigenanteil aus. Mit einem Umfang<br />

von rund 478.000 Selbständigen beträgt ihr Anteil im<br />

<strong>Kultur</strong>sektor im Jahr 2010 rund 32 Prozent und<br />

umfasst damit nahe<strong>zu</strong> ein Drittel <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />

des gesamten <strong>Kultur</strong>sektors. Die Gruppe <strong>der</strong> Selbständigen<br />

kann unterschieden werden in die geringfügig<br />

und die „regulären“ Selbständigen. Bei den Zahlenangaben<br />

<strong>zu</strong> den geringfügig Selbständigen handelt es sich<br />

um Schät<strong>zu</strong>ngen. Bei den rund 238.000 so genannten<br />

geringfügigen Selbständigen mit weniger als 17.500<br />

Euro Jahresumsatz handelt es sich um Personen in<br />

<strong>Kultur</strong>berufen und an<strong>der</strong>en Berufen des <strong>Kultur</strong>sektors,<br />

die diesen in <strong>der</strong> Regel im Nebenjob o<strong>der</strong> in geringerem<br />

erwerbs<strong>wirtschaftlichen</strong> Umfang ausüben. Zu den<br />

Selbständigen ab 17.500 Euro Jahresumsatz zählen<br />

rund 240.000 Personen, die in <strong>der</strong> Regel die Selbständigkeit<br />

im Hauptberuf ausüben und ihre Existenz<br />

damit absichern wollen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!