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Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

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4 Spezialthema <strong>Kultur</strong>handwerk<br />

Vorbemerkung: Die hier dargestellten Daten <strong>zu</strong>m Kunsthandwerk<br />

stützen sich auf die Studie: „Das Handwerk in<br />

<strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft“. Sie wurde im Auftrag<br />

des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

im Jahr 2011 erstellt. Die Datenbasis bezieht sich auf das<br />

Wirtschaftsjahr 2010. Es wird auf eine Aktualisierung<br />

deshalb verzichtet, weil die Grunddaten für Handwerk<br />

2010 und die Montoringdaten 2011 in großen Teilen auf<br />

Schät<strong>zu</strong>ngen beruhen. Die Aktualisierung kann nach<br />

Vorlage <strong>der</strong> Umsatzsteuerstatistik 2011 erfolgen.<br />

Was ist ein Bühnenbildner, <strong>der</strong> für Theater und Film<br />

das Bühnenbild erstellt, ein Cembalobauer <strong>der</strong> neue<br />

Instrumente baut, eine Goldschmiedin, die ein neues<br />

Design entwirft o<strong>der</strong> ein Holzbildhauer, <strong>der</strong> neue<br />

Werke schafft an<strong>der</strong>es als ein klassischer Akteur <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft?<br />

Und trotzdem wurde das kulturwirtschaftliche Handwerk<br />

im Kontext <strong>der</strong> kultur- und kreativ<strong>wirtschaftlichen</strong><br />

Debatte lange vernachlässigt. Dieses Manko soll<br />

nunmehr beendet werden und somit wird das kulturrelevante<br />

Handwerk in die regelmäßige Berichterstattung<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft aufgenommen.<br />

Dies ist allein schon deshalb erfor<strong>der</strong>lich,<br />

um den Anschluss an die internationale Entwicklung<br />

halten <strong>zu</strong> können. Vor allem im ostasiatischen Raum,<br />

aber auch in den afrikanischen Län<strong>der</strong>n und selbst in<br />

den USA wächst das Interesse an den kultur- und kreativ<strong>wirtschaftlichen</strong><br />

Aktivitäten rapide an.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> neuen Wirtschaftszweigklassifikation<br />

<strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft wurde bereits für<br />

fast jeden <strong>der</strong> Teilmärkte ein Wirtschaftszweig mit<br />

handwerklichen Aktivitäten aufgenommen, die nun<br />

im Standardkonzept <strong>der</strong> Teilmärkte integriert sind.<br />

Um die handwerklichen Aktivitäten in dieser ersten<br />

Präsentation sichtbarer <strong>zu</strong> machen, werden die neuen<br />

und „alten“ Handwerkszweige in diesem Spezialkapitel<br />

exklusiv dargestellt. Denn es sei gerne konzidiert, dass<br />

das methodische Verständnis für dieses Segment <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft durchaus noch Klärungs-<br />

und Schärfungsbedarf benötigt. Mit diesem<br />

<strong>Monitoring</strong>bericht ist jedoch <strong>der</strong> Beginn für eine vertiefte<br />

Beschäftigung mit dem Handwerk in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>und<br />

Kreativwirtschaft gesetzt.<br />

Durch die Neuglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

nach <strong>der</strong> neuen Wirtschaftszweigsystematik<br />

konnten einige Wirtschaftszweige aufgenommen werden,<br />

die hohe Anteile handwerklicher Tätigkeiten enthalten.<br />

Da<strong>zu</strong> zählen die Wirtschaftszweige Buchbin<strong>der</strong>ei,<br />

Schmuckhersteller etc., Musikinstrumentenbauer<br />

mit Einzelhandel, Kunsthandel, Werbegestalter, Fotografen,<br />

Bühnenbildner etc., Handwerksbetrieb für<br />

Bühne und Holzbildhauer.<br />

Diese handwerksrelevanten Wirtschaftszweige stellen<br />

lediglich den absoluten Kernbestand für die <strong>Kultur</strong>und<br />

Kreativwirtschaft dar. In einer Untersuchung <strong>zu</strong>m<br />

Handwerk in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

konnte erstmals das gesamte Handwerk in Deutschland<br />

diesbezüglich empirisch untersucht werden.<br />

Für das Jahr 2010 kann näherungsweise eine Zahl von<br />

rund 15.700 Handwerksunternehmen ermittelt werden,<br />

die innerhalb <strong>der</strong> gesamten <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

einen Anteil von 6,6 Prozent erreichen. Sie<br />

erzielen einen geschätzten Umsatz von rund 3,4 Milliarden<br />

Euro und belegten einen Anteil von 2,5 Prozent<br />

am Gesamtumsatz <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

des Jahres 2010. Die Zahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen liegt bei<br />

mehr als 47.600 Personen (Anteil: 5,0 Prozent an <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft).<br />

Die Anteilswerte machen bereits deutlich, dass das<br />

<strong>Kultur</strong>handwerk <strong>zu</strong> den Kleinstunternehmen innerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft zählt. Im<br />

Schnitt arbeiten 3 Personen in einem Handwerksunternehmen.<br />

Die zahlenmäßig größten Gruppen innerhalb<br />

des <strong>Kultur</strong>handwerks sind die Fotografen mit<br />

knapp 6.100 Unternehmen, in deutlichem Abstand<br />

gefolgt von den Schmuckherstellern etc. mit rund<br />

3.300 Unternehmen, den Musikinstrumentenbauern<br />

mit knapp 2.100 Unternehmen und den Schil<strong>der</strong>-/<br />

Lichtreklameherstellern mit knapp 2.000 Unternehmen.<br />

Die Buchbin<strong>der</strong>eien und Metallbildner zählen <strong>zu</strong> den<br />

mittelgroßen Gruppen im <strong>Kultur</strong>handwerk mit 711<br />

bzw. 376 Unternehmen. Hinsichtlich <strong>der</strong> Durchschnittsgröße<br />

mit 5 bis 6 Erwerbstätigen je Unternehmen<br />

zählen sie bereits <strong>zu</strong> den „Großunternehmen“ im<br />

Handwerkssektor.

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