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Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

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62 4 Spezialthema <strong>Kultur</strong>handwerk<br />

del regionaler Märkte, die ihre frühere verlässliche<br />

räumliche Struktur verän<strong>der</strong>t haben. Gerade in <strong>der</strong><br />

Kunst- und <strong>Kultur</strong>produktion haben sich v. a. durch die<br />

Digitalisierung und die Internetwirtschaft neue<br />

Nischenmärkte entwickelt, die <strong>zu</strong>m Teil überregional<br />

o<strong>der</strong> gar international existieren. Diese Entwicklung<br />

vollzieht sich gleichermaßen im kultur- und kreativ<strong>wirtschaftlichen</strong><br />

Handwerk.<br />

Das <strong>Kultur</strong>handwerk wird international<br />

Das Handwerk als selbstverständlichen Teil <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>und<br />

Kreativwirtschaft ein<strong>zu</strong>beziehen, wird <strong>der</strong>zeit<br />

ebenfalls im europäischen und internationalen Kontext<br />

aufgegriffen. So hat die Europäische Kommission<br />

im Rahmen des ESSnet Culture Statistics Projektes ein<br />

statistisches Rahmenwerk für <strong>Kultur</strong> erstellen lassen,<br />

in dem erstmals <strong>der</strong> Bereich des „Arts and Crafts“ als<br />

eigenständiger Teil des europäischen <strong>Kultur</strong>sektors<br />

definitionsgemäß aufgenommen wurde. Das Handwerk<br />

wird als kultur- und wirtschaftspolitische Kategorie<br />

wahr- und ernstgenommen. Jedwede <strong>zu</strong>künftige<br />

europäische <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaftspolitik wird<br />

sich daher auch mit dem Handwerk befassen und insbeson<strong>der</strong>e<br />

nachweisen müssen, was die Kommission<br />

<strong>zu</strong>r Entwicklung dieses Marktes <strong>zu</strong>künftig beitragen<br />

wird.<br />

Insgesamt ist die strategische Bedeutung des Handwerks<br />

für die <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft hervor<strong>zu</strong>heben,<br />

denn gerade hier wird deutlich, dass es neben<br />

<strong>der</strong> <strong>zu</strong>nehmenden Digitalisierung <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

eine bedeutende analoge o<strong>der</strong> physische<br />

Positionierung dieses heterogenen Wirtschaftsfeldes<br />

gibt. Das althergebrachte Handwerk mit seinen charakteristischen<br />

Merkmalen <strong>der</strong> Herstellung durch Einzelanfertigung,<br />

durch individuelle Konzeption und<br />

durch einen hohen Anteil an Handarbeit kann mit seinen<br />

kultur- und kreativ<strong>wirtschaftlichen</strong> Handwerkern<br />

<strong>zu</strong> einem identitätsstiftenden Akteur im Konzept <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft werden.<br />

Auch im globalen Kontext konnte das Handwerk als<br />

kulturell eigenständiges Feld verankert werden. Das<br />

seit dem Jahr 2009 weltweit gültige UNESCO Framework<br />

for Cultural Statistics (FCS) glie<strong>der</strong>t den <strong>Kultur</strong>sektor<br />

nach sechs großen Fel<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>domänen:<br />

Unter <strong>der</strong> Domäne Visual Arts wird dem Handwerk ein<br />

eigenes Feld <strong>zu</strong>geordnet, das weit über den kleinen<br />

Kunsthandwerksmarkt hinaus reicht. Die UNESCO<br />

zielt mit diesem Feld insbeson<strong>der</strong>e auf den in den Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

bedeutenden so genannten informellen<br />

Wirtschaftssektor, <strong>der</strong> <strong>zu</strong> großen Teilen als kultur-<br />

und kreativwirtschaftlicher Handwerksbereich<br />

beschrieben werden kann. Für die UNESCO zählt <strong>der</strong><br />

Handwerksbereich <strong>zu</strong> einem strategisch wichtigen<br />

Wirtschaftsfeld in vielen Entwicklungslän<strong>der</strong>n. Zunehmend<br />

gilt dieser Bedeutungs<strong>zu</strong>wachs auch für die asiatischen<br />

Län<strong>der</strong> wie China, Japan, Korea o<strong>der</strong> Taiwan,<br />

die das <strong>Kultur</strong>- und Kunsthandwerk als originären<br />

Wirtschaftsbereich <strong>der</strong> jeweiligen nationalen Cultural<br />

and Creative Industries betrachten.

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