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Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur ...

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2 Gesamtwirtschaftliche Bedeutung im Überblick<br />

25<br />

2.7 Exkurs: Frauenanteil in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und<br />

Kreativwirtschaft<br />

Trotz einiger Studien bleibt das Thema „Frauen in <strong>der</strong><br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft“ noch wenig differenziert<br />

erforscht. Allgemeine Fragestellungen <strong>zu</strong> verschiedenen<br />

gen<strong>der</strong>spezifischen Relationen, die inzwischen in weiten<br />

gesellschaftlichen Bereichen diskutiert werden, sind<br />

noch wenig beantwortet und bedürfen einer umfangreichen<br />

Untersuchung (z. B. Entlohnung bei gleicher<br />

Arbeit, Besetzen von Spitzenpositionen etc.).<br />

In diesem Kapitel wird daher ein kurzer Überblick über<br />

den Anteil von Frauen in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

gegeben.<br />

Auffallend ist bei erster Betrachtung, dass die Anteilswerte<br />

<strong>der</strong> Frauen in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

gesunken <strong>zu</strong> sein scheinen. Die früher üblichen 50 und<br />

mehr Prozent werden nicht mehr erreicht. Ein Grund<br />

dafür liegt offenbar in einer statistischen Neugruppierung.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Wirtschaftszweigklassifikation<br />

WZ-2008 wurden Wirtschaftsgruppen aufgenommen,<br />

die bis dahin aus statistischen Gründen<br />

nicht einbezogen wurden. Für diese Wirtschaftsgruppen<br />

konnten in <strong>der</strong> Vergangenheit keine geschlechtsspezifischen<br />

Daten ausgewiesen werden. Zu diesen neu<br />

aufgenommenen Wirtschaftsgruppen gehören die<br />

Fotografie, die Schmuckproduktion, die Musikinstrumentenherstellung<br />

u. a.<br />

Abbildung 2.12 zeigt einen Erwerbstätigenanteil <strong>der</strong><br />

Frauen von 49 Prozent in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft.<br />

Das Absinken des Frauenanteils unter 50 Prozent<br />

liegt an zwei Faktoren, die aus dieser Abbildung deutlich<br />

werden: Erstens sind mit <strong>der</strong> Neuaufnahme von Wirtschaftsgruppen<br />

nun auch solche mit unterdurchschnittlichem<br />

Frauenanteil stärker vertreten, zweitens erreichen<br />

die Frauen in ihrer beruflichen Stellung als<br />

Selbständige lediglich einem Wert von 38 Prozent.<br />

Dadurch rückt das Gesamtergebnis <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit<br />

von Frauen in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft<br />

unter die 50-Prozent-Marke. In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> abhängig<br />

Be schäftigten kommen die Frauen auf einen Anteil<br />

von 50 Prozent (soweit die Wirtschaftsgruppen ausgewiesen<br />

sind).<br />

Abbildung 2.12: Frauenanteil in <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft 2011, Glie<strong>der</strong>ung nach statistischen Teilgruppen<br />

Anteil <strong>der</strong> Frauen<br />

Wirtschaftsgruppe Insgesamt an den Selbständigen<br />

an den abhängig<br />

Beschäftigten<br />

Bibliotheken, Archive, Museen etc. 66 % - 61 %<br />

Übersetzen und Dolmetschen 66 % 64 % 63 %<br />

Einzelhandel mit Verlagsprodukten, etc. 63 % 43 % 61 %<br />

Herstellung von Schmuckwaren, etc. 61 % - 38 %<br />

Verlagsgewerbe 55 % 41 % 56 %<br />

Designaktivitäten 53 % 49 % 67 %<br />

Fernsehveranstalter 52 % 60 % 52 %<br />

Werbung 47 % 31 % 50 %<br />

Fotografie und Fotolabors 46 % 33 % 60 %<br />

Hörfunkveranstalter 42 % 40 % 45 %<br />

Kreative, künstlerische Aktivitäten etc. 41 % 39 % 41 %<br />

Filmwirtschaft 41 % 30 % 47 %<br />

Tonträger-/Musikverlage, etc. 38 % - -<br />

Games-/Softwareverlage 22 % 17 % 24 %<br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft 49 % 38 % 50 %<br />

Zum Vergleich: Gesamtwirtschaft 46 % 32 % 48 %<br />

Hinweise: Ohne Teilgruppen: Architektur, Musikinstrumentenherstellung, Buchbin<strong>der</strong>ei. (-) keine Angaben vorhanden<br />

Quelle: Mikrozensus, Destatis, 2012, eigene Berechnung Michael Sön<strong>der</strong>mann/Büro für <strong>Kultur</strong>wirtschaftsforschung

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