06.04.2014 Aufrufe

Ausgabe 1011.pdf - Theater-Zytig

Ausgabe 1011.pdf - Theater-Zytig

Ausgabe 1011.pdf - Theater-Zytig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Regionalverbände ı Backstage<br />

geben. Doch dieses hausgemachte Brot schmeckte dem Publikum<br />

so gut, dass man es zu schätzen begann. Von nun an war<br />

die Stückwahl vielseitiger, gemischt mit klassischen und volkstümlichen<br />

<strong>Theater</strong>stücken.<br />

Den Unterhalt des <strong>Theater</strong>s bestreiten die Mitglieder der <strong>Theater</strong>gesellschaft<br />

Buochs mit viel Fronarbeit und aus den Überschüssen<br />

der Aufführungen. Das <strong>Theater</strong> wurde immer wieder<br />

renoviert und zeitgemäss ausgestattet und ist bis heute dank<br />

vieler fleissiger Hände und grossen persönlichen Anstrengungen<br />

der Mitglieder nicht auf die öffentliche Hand angewiesen. Heute<br />

ist das <strong>Theater</strong> Buochs ein wahres Bijou in der <strong>Theater</strong>landschaft,<br />

in welchem im Winter <strong>Theater</strong> gelebt wird und im Sommer<br />

eines der letzten Landkinos seine Heimat hat.<br />

Eine letzte Bastion fiel 1981 in der <strong>Theater</strong>gesellschaft Buochs.<br />

Die TGB, bis anhin eine reine Männerdomäne, nahm mit Nina<br />

Ackermann, Irmgard Risi und Vreni Achermann erstmals Frauen<br />

in die <strong>Theater</strong>gesellschaft auf. Somit hielt auch die Gleichberechtigung<br />

Einzug in einem der ältesten Vereine in Buochs.<br />

Jubiläumsjahr (Urkultur in Buochs) 2010<br />

Im Jahre 2008 hat die <strong>Theater</strong>gesellschaft Buochs den<br />

Beschluss gefasst, das 150-Jahr-Jubiläum der TGB nicht mit<br />

einem Grossanlass, sondern mit diversen kulturellen Farbtupfern<br />

und Highlights gebührend zu feiern. Es wurde ein OK<br />

gegründet unter der Federführung von Roland Barmettler und<br />

Kuno Scheuber. Schon bald war klar, dass dieses Jubiläumsjahr<br />

ein Besonderes wird.<br />

Die Feierlichkeiten begannen mit einer Sonderausstellung am<br />

Seeplatz mit der 150-jährigen Geschichte der <strong>Theater</strong>gesellschaft<br />

Buochs. Unter dem Titel «Perle im Kulturjahr» wurde den<br />

Besuchern die interessante, abwechslungsreiche und bewegte<br />

Historie der TGB vor Augen geführt. Mit zahlreichen Fotografien<br />

und Plakaten aus uralter Zeit wurde den Besuchern aufgezeigt,<br />

mit welcher Begeisterung in Buochs <strong>Theater</strong> gelebt wird. Während<br />

der dreiwöchigen Ausstellung fand auch eine Buchvorstellung,<br />

die CD Taufe «Nidwaldner Sagen» von Nina Ackermann,<br />

die traditionelle «Nusstitschätä» und Sonntags-Matinéen statt,<br />

an welchen jedesmal viele Besucher ihre Aufwartung machten.<br />

Bei den Freitag- und Samstagabend Feierabend-Treffs mit<br />

musikalischer Unterhaltung fanden rege Gespräche statt. Gäste<br />

aus Kultur, Politik, Gönner und Sponsoren und <strong>Theater</strong>freunde<br />

unterhielten sich bestens und konnten in einer besonderen<br />

Atmosphäre belebende Gespräche führen. Begleitet durch die<br />

drei fantastischen Wochen wurden die Gäste durch das OK,<br />

gekleidet in wunderschönen alten Kostümen. In den 3 Wochen<br />

haben 1850 Personen die Ausstellung besucht, was als riesigen<br />

Erfolg gewertet werden kann.<br />

Am Neujahrstag 2010 fiel dann der Startschuss zum Stück<br />

«Der Besuch der alten Dame» vom Schweizer Schriftsteller<br />

Friedrich Dürrenmatt. Wahrlich eine besondere Premiere.<br />

Genau vor 150 Jahren wurde die <strong>Theater</strong>gesellschaft Buochs<br />

gegründet und die Geschichte nahm ihren Lauf. Mit der tragischen<br />

Komödie von Dürrenmatt stellte sich Buochs einer grossen<br />

Herausforderung.<br />

Bereits Ende April 2010 stand das nächste Highlight vor der<br />

Tür. Das Kino Buochs öffnete seine Türen und zeigte mit «Vitus»<br />

von Fredi M. Murer einen wunderschönen, einfühlsamen<br />

Schweizerfilm. Herr Murer, aufgewachsen in der Nachbarsgemeinde<br />

Beckenried, war persönlich bei der Kinoaufführung vor<br />

Ort und beantwortete anschliessend Fragen zum Film. Mit dem<br />

<strong>Theater</strong>stück «Dr Schlorpegiässer», welches vom Schweizer<br />

Fernsehen 1987 aufgenommen wurde, kamen viele schöne,<br />

alte Erinnerungen hoch. Bei diesem Grosserfolg der <strong>Theater</strong>gesellschaft<br />

Buochs konnte man viele langjährige <strong>Theater</strong>spieler/<br />

innen sehen, die leider nicht mehr unter uns weilen. Ebenfalls<br />

wurde der Kinofilm «Wilhelm Tell» von Michel Dickhoff (jahrelanger<br />

Regisseur in Buochs) gezeigt. Dieser Film wurde 1960<br />

gedreht und vom Schweizer Fernsehen aufwendig restauriert.<br />

Praktisch die ganze <strong>Theater</strong>- und Filmelite der damaligen Zeit<br />

in der Schweiz hat an dieser Produktion mitgemacht. Von Maria<br />

Becker, Robert Freitag bis Zarli Carigiet, Alfred Rasser, Inigo<br />

Gallo und vielen anderen. Der Film erlitt damals Schiffbruch,<br />

jedoch in der heutigen Zeit war es ein wahres Vergnügen, diesen<br />

Kult-Film in sich aufzunehmen. Es waren 3 Abende bester<br />

Schweizer Unterhaltung.<br />

Am Sonntag, 16. Mai 2010 öffnete das <strong>Theater</strong> Buochs Tür<br />

und Tor, um der Bevölkerung ihre geheimen Katakomben zu<br />

zeigen. Viele Besucher nutzten diese Gelegenheit und strömten<br />

in Scharen in den Musentempel am Dorfplatz. Bei einem Erlebnisrundgang<br />

wurde den Interessierten auf theatralische Art<br />

und Weise das <strong>Theater</strong>schaffen hinter, unter und auf der Bühne<br />

näher gebracht. Beim <strong>Theater</strong>eingang wurde man herzlichst<br />

empfangen und es wurden Anekdoten und Geschichten erzählt,<br />

die sich in diesen heiligen Hallen abgespielt haben. Im Estrich,<br />

auch Fundus genannt, wurden die Besucher dann von lieben<br />

und weniger lieben Geistern in Empfang genommen. Die Gäste<br />

konnten einen Augenschein nehmen, was alles an Requisiten<br />

und Kleidern in diesem Gebälk seinen Platz gefunden hat. Die<br />

Besucher hatten ihre helle Freude, als plötzlich der «Spysgeischt»<br />

wieder erwachte oder eine längst vergessene Leiche<br />

<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1011 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!