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Spotlicht ı Aktuelle Premieren bild:er: zvg LTG Solothurn Elsi, die seltsame Magd pd. Die Liebhabertheater-Gesellschaft Solothurn feiert in diesem Jahr ihr 200-Jahr- Jubiläum. Wir wollten unserem Publikum ein Stück zeigen, welches die Geschichte der 200-jährigen LTG repräsentiert und gleichzeitig die Verbindung zur heutigen Theaterarbeit herstellt. Also eine Mischung aus altbekannter gerngesehener Literatur und moderner Inszenierung. Mit der Wahl des Stücks «Elsi, die seltsame Magd» (nach der gleichnamigen Novelle von Jeremias Gotthelf, Dramatisierung: Christine Kohler) haben wir uns zusammen mit dem Regisseur Rolf Schoch für den legendären Volksschriftsteller Jeremias Gotthelf entschieden. 1796 im Bernbiet: Die Müllerstochter Elsi verlässt nach dem Tod ihrer Mutter das Vaterhaus und wird von einem Bauern in Heimiswyl als Magd aufgenommen. Alle, ausser dem Bauern, meinen, Elsi könne wegen ihrer «gewissen adelichen Art» keine Magd sein. Elsi beweist das Gegenteil. Durch ihre umsichtige Arbeit in Haus und Hof gewinnt das Mädchen auch die Achtung der Bäuerin. Junge Burschen weist Elsi zurück. Das hat einen Grund: Elsis Vater hatte das beträchtliche Vermögen in Gasthäusern verjubelt und die ganze Familie ins Unglück gestürzt. Der junge Bauer Christen lässt sich aber nicht abweisen. Als ihm Elsi gar nicht entgegenkommen will, stachelt er ihre Eifersucht an. Die Bäuerin versteht Elsi nicht. Sie will das Mädchen unbedingt mit Christen, dem Sohn wohlhabender Eltern, verkuppeln. Als die Franzosen ins Waadtland einrücken und gegen Bern ziehen, wird es für den Kanonier Christen ernst. Erneut wendet er sich an Elsi mit der Bitte, sie solle seine Frau werden. Weil das Mädchen sich ihrer Familie so schämt, weist sie ihn wieder ab. Als dann Christen eingerückt ist, bereut sie ihr Verhalten und bangt um Christens Leben. In dieser Not verrät sie der Bäuerin ihre Herkunft. Die beiden Frauen sind schliesslich einer Meinung – Christen muss im Felde unterrichtet werden: Elsi will nun endlich die Seine werden und macht sich auf den Weg…» Machen Sie sich auf den Weg nach Solothurn und besuchen Sie eine unserer Vorstellungen im wunderschönen Stadttheater. Elsis Geschichte wird sicher auch Sie berühren. Daten siehe Inserat S. 24 und Spielplan oder ltg-solothurn.ch Dramatischer Verein Männedorf Zäh Tag Gratisferie pd. Erich Kästner, geboren am 23. Februar 1899 in Dresden, studierte nach dem Ersten Weltkrieg Germanistik, Geschichte und Philosophie. Neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten war Kästner Theaterkritiker und freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen. Von 1945 bis zu seinem Tode am 29. Juli 1974 lebte Kästner in München und war dort u.a. Feuilletonchef der «Neuen Zeitung». 1957 erhielt er den Georg-Büchner-Preis. Legendär machten ihn vor allem seine humorvollen, scharfsinnigen Kinderbücher (beispielsweise «Das fliegende Klassenzimmer», «Pünktchen und Anton», «Das doppelte Lottchen» oder «Emil und die Detektive») und seine humorvollen bis zeitkritischen Gedichte. Im Sommer 1927 sass Erich Kästner in einer Zeitungsredaktion und musste Tausende von Einsendungen zu einem Preisausschreiben prüfen und sortieren. Gut möglich, dass Kästner im Verlauf dieser ihn zweifellos frustrierenden Tätigkeit erfahren musste, dass die Gewinner eines Preisausschreibens nicht immer den Erwartungen derer entsprechen, die die Preise aussetzen. Jedenfalls erschien nur wenige Wochen später, am 9. August 1927, im Berliner Tageblatt seine Geschichte «Inferno im Hotel», die genau dies zum Thema hat und die damit als Keimzelle der «Drei Männer im Schnee» anzusehen ist. Es handelte sich um eine düstere Erzählung, in der sich die raue Wirtschaftswirklichkeit der Weimarer Republik jener Jahre widerspiegelt - die Geschichte eines kleinen Mannes, der das grosse Los zieht und dann vom Personal eines Grandhotels grausam schikaniert wird. Erich Kästner, der bei den zu dieser Zeit bereits herrschenden Nationalsozialisten schon in Ungnade gefallen und praktisch mit einem Publikationsverbot belegt war, brachte den Stoff von «Drei Männer im Schnee» bereits 1934 unter dem Pseudonym Robert Neuner als Komödie in vier Akten unter dem Titel «Das lebenslängliche Kind» heraus. Bereits die Uraufführung am 7. September 1934 am Schauspielhaus Bremen (Regie: Fritz Saalfeld) war ein grosser Erfolg. Abgesehen von den Namen der handelnden Personen sind die Inhalte weitgehend identisch: Der Millionär Tobler reist inkognito ins Grandhotel Arosa. Dort hat man von seinem Besuch gehört und möchte dem feinen 20 Theater-Zytig 1011
Aktuelle Premieren ı Spotlicht Theatergesellschaft Rothenburg Wer wird Millionär Herrn den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten. Aber dann wird Tobler mit dem mittellosen Dr. Hartmann verwechselt. Hartmann landet in der noblen Suite, während der Millionär mit einer Dachkammer vorlieb nehmen muss. Und nun nehmen die Verwicklungen ihren Lauf, an denen auch Toblers Butler, Hausdame und Tochter sowie diverse andere Hotelgäste und -personal nicht unmassgeblich beteiligt sind. Doch am Ende hat Tobler einen guten Freund gefunden – und es wird sogar eine Verlobung gefeiert! Die liebenswerte, bekannte und beliebte Kästner-Komödie wurde bereits mehrfach verfilmt und fürs Theater bearbeitet. Mit dem Stück «Othello darf nicht platzen» verabschiedete sich der Dramatische Verein Männedorf im Herbst 2008 von seinem treuen Publikum und der Bühne im alten Kirchgemeindehaus. Infolge Neubau spielt der DVM zum ersten Mal in der über hundertjährigen Vereinsgeschichte nicht in Männedorf. «Zäh Tag Gratisferie» spielt in den 50er-Jahren und passt vortrefflich zum Ambiente des altehrwürdigen Rössli-Saals in der Nachbargemeinde Stäfa. Die langjährige und geschätzte Regisseurin Kristin Anderegg hat das Stück für den DVM bearbeitet (Übersetzung ins Schweizerdeutsche und Bearbeitung: Dr. Max Schmid und Leo Seidl). Der DVM wünscht Ihnen viel Vergnügen! Daten siehe Inserat S. 26 und Spielplan oder dvm.ch pd. Samstagabend. In 163 Ländern der Welt drehen sich die Lottomaschinen und Hunderte von Lottokugeln. Es dauert nur wenige Sekunden bis die Gewinnzahlen feststehen. Es dauert nur wenige Augenblicke bis den Verlierern klar wird, dass sie verloren haben – wahrscheinlich wieder verloren haben. Aber für die Gewinner ist es ein Ereignis, das ihr Leben für immer verändern wird. Für immer. Samstagabend, auch in Bergdorf, einem vergessenen Ort weit droben in den Schweizer Bergen. Das Schweizer Zahlenlotto ist bis nach Bergdorf vorgedrungen und hat in dieser Abgeschiedenheit einen Bewohner unerkannt zum Millionär bestimmt. Wer wird Millionär? Da sind zum einen Jakob und Anni, die Wirtsleute. Die Menschen kommen zu ihnen und leeren die Gläser, die sie dann mit ihren Sorgen wieder auffüllen. Manchmal auch in umgekehrter Reihenfolge. Michael Knecht gilt als Freund der Familie und ist als Witwer froh um diesen «Familienanschluss». Käthy Volg führt als Postfräulein die Inkassostelle des Schweizer Zahlenlottos. Sie soll wirklich noch Fräulein sein. So erzählt man es sich jedenfalls im Dorf. Vinz – der Schweinehirt – ist verliebt. Erstens in seine Schweine und zweitens in Margrit. Diese Reihenfolge birgt allerdings etwas Zündstoff. Der alte Herr Pfarrer ist vor kurzem gestorben. Als Nachlass hinterlässt er dem neuen Pfarrer eine ältere Pfarrköchin namens Brenda und weitere festgefahrene Strukturen. Lisi Streng ist die Hexe vom Dienst. Aus Gründen der Objektivität muss diese Information genügen. Thomi Spengler ist der Techniker im Ort, vor ihm ist keine Schraube und kein Mädchen sicher. Ach ja, und da wäre noch Felix – der Glückliche. Er ist die Hauptfigur, eigentlich zwar nur eine Traumfigur infolge unerwarteten Ablebens. Doch wie heisst es so schön: Totgesagte leben länger… Wem wird Felicitas Hufschmied als Vertraute der Lottogesellschaft den Check im Wert von über 4 Millionen Franken überreichen können? Daten siehe Inserat S. 28 und Spielplan oder theater-rothenburg.ch bilder: zvg Theater-Zytig 1011 21
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