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rasteder rundschau Ausgabe April 2014

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nKUNST UND KULTUR<br />

52<br />

Urzeitvogel im Landeanflug<br />

Sehenswerte Schau im Palais mit Werken von Lucia Figueroa und Rose Richter-Armgart<br />

Von Britta Lübbers | Nein,<br />

dieser urzeitlich anmutende<br />

Vogel stammt nicht aus der<br />

Steinzeit, dieser knochige Tierschädel<br />

ist kein Skelett, und<br />

diese Steinzeitmotive sind keine<br />

Höhlenmalerei. Alles, was<br />

hier gezeigt wird, ist Kunst.<br />

Rätselhafte, skurrile, bewegende<br />

Kunst. Präsentiert von zwei<br />

Künstlerinnen, die noch nie gemeinsam<br />

ausgestellt haben und<br />

deren Werke sich doch kongenial<br />

ergänzen. Ende März wurde<br />

die Doppelschau mit Tonarbeiten<br />

von Lucia Figueroa und Bildern<br />

von Rose Richter-Armgart<br />

im Palais Rastede eröffnet. Beeindruckt<br />

hat auch Timo Neumann<br />

am Klavier, der den musikalischen<br />

Rahmen gestaltete.<br />

10. <strong>April</strong> <strong>2014</strong><br />

Rätselhafte Wesen<br />

Lucia Figueroa formt aus gebranntem<br />

Ton Schädel, Masken<br />

und Figuren, die eine magische<br />

Ausstrahlung besitzen. Geboren<br />

in Argentinien, lebt die international<br />

bekannte Künstlerin<br />

seit vielen Jahren in Husum.<br />

Rose Richter-Armgart nutzt für<br />

ihre vielschichtigen Bilder eine<br />

besondere Öl- und Lacktechnik.<br />

Sie lebt und arbeitet in Bremen<br />

und Visbek. 1993 machte<br />

sie den 2. Platz beim Rasteder<br />

Kunstpreis, seitdem ist das Palais<br />

im Besitz eines ihrer Bilder.<br />

„Ja, es stimmt, unsere Arbeiten<br />

passen sehr gut zusammen.<br />

Wir beide haben uns aber erst<br />

vorgestern kennen gelernt“,<br />

so die Künstlerin über die Kooperation,<br />

die auf Initiative<br />

von Palais-Leiterin Dr. Claudia<br />

Thoben zustande kam. „Sie hat<br />

den absolut richtigen Blick für<br />

das, was zusammengeht. Das<br />

ist selten zu finden“, lobt Rose<br />

Richter-Armgart.<br />

Die mit Vorzeitmotiven und archaischen Mythen spielenden Werke von Lucia Figueroa (l.) und Rose<br />

Richter-Armgart ergänzen sich ideal | Foto: Lübbers<br />

Auch Dr. Thomas Gädeke,<br />

Stellvertretender Direktor des<br />

Landesmuseums Kunst und<br />

Kulturgeschichte, Schloss Gottorf,<br />

der die Einleitungsrede<br />

hielt, würdigte die Anordnung<br />

der Exponate.<br />

„Es ist wunderbar, wie in diesen<br />

Räumen Altes und Neues<br />

miteinander verbunden wird.<br />

Dafür braucht man ein Händchen,<br />

und das haben Sie, Frau<br />

Thoben“, sagte Gädeke und<br />

deutete auf einen drachenähnlichen<br />

Vogel mit breiten<br />

Schwingen, der in einen Türrahmen<br />

montiert ist und aussieht,<br />

als würde er sogleich auf<br />

einem Besucher Platz nehmen<br />

wollen.<br />

Dämonisch und tierhaft<br />

„Es sind rätselhafte Wesen,<br />

die wir hier sehen, auch furchteinflößende,<br />

denn wir kennen<br />

ihre Absicht nicht“, sagt<br />

Claudia Thoben über den unbestimmbaren<br />

Charakter der<br />

archaisch anmutenden Kreaturen.<br />

„Was würde passieren,<br />

wenn sie sich aus ihrem Korsett<br />

befreien könnten? Würden<br />

sie uns aus der Hand fressen?“<br />

Das Dämonische und Tierhafte<br />

in den Werken macht auch für<br />

Thomas Gädeke den besonderen<br />

Reiz der Schau aus. Der Direktor<br />

sieht Anklänge von Klee,<br />

Verweise auf Inkagold und die<br />

Mythen der Urvölker. „Es ist<br />

zugleich etwas Feinfühliges,<br />

Schwebendes in diesen Arbeiten.“<br />

Gädeke attestiert den<br />

beiden Frauen „echte Kunst zu<br />

machen, Kunst, die etwas Eigenes<br />

darstellt“. Er ist sich sicher:<br />

„Diese Werke haben eine lange<br />

Überlebenschance.“ Das unterscheidet<br />

sie von den Vögeln im<br />

Steinzeit, denn die sind ausgestorben.<br />

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