rasteder rundschau Ausgabe April 2014
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10. <strong>April</strong> <strong>2014</strong> KOMMUNALES<br />
n 9<br />
Regen bringt Segen für die Gemeinde<br />
Finanzausschuss beschließt Einführung einer Niederschlagswassergebühr zur Pflege und Instandsetzung<br />
der Regenwasserkanäle. Die Gebühr schaffe sowohl ökonomisch als auch ökologisch<br />
Vorteile für die Gemeinde, meint die Mehrheit der Ausschussmitglieder.<br />
Von Kathrin Janout | Nimmt<br />
die Gemeinde jetzt eine Gebühr<br />
für Regen? „Nein“, betonte<br />
Erster Gemeinderat Günther<br />
Henkel im Finanz- und<br />
Wirtschaftsausschuss. Hier<br />
stand der Grundsatzbeschluss<br />
zur Einführung einer Niederschlagswassergebühr<br />
auf der<br />
Tagesordnung, für den die Mitglieder<br />
mehrheitlich stimmten.<br />
Bisher wurde in der Gemeinde<br />
Rastede eine solche Gebühr<br />
nicht erhoben, nun aber, auch in<br />
Anbetracht der aktuellen Haushaltslage,<br />
sei es an der Zeit,<br />
einen Teil der Kosten zur Beseitigung<br />
von Niederschlagswasser<br />
auf die Bürger zu übertragen.<br />
Die Unterhaltung und<br />
Instandsetzung der vorhandenen<br />
Regenwasserkanäle sei<br />
aufwendig, rund 650 000 Euro<br />
zahle die Gemeinde pro Jahr.<br />
Nun sollen rund 300 000 Euro<br />
von den Grundstückseigentümern<br />
übernommen werden.<br />
Es zahlen aber nur diejenigen<br />
Haushalte, die Regenwasser<br />
in die Kanalisation einleiten,<br />
betonte Diana Dräger von der<br />
Kommunalberatung Schneider<br />
& Zajontz. Bei der Berechnung<br />
der Gebühr sei die Summe der<br />
versiegelten Flächen auf dem<br />
Grundstück ausschlaggebend.<br />
Bei einer Grundstücksgröße<br />
von 600 Quadratmetern mit<br />
einer gebührenpflichtigen Fläche<br />
von 200 Quadratmetern<br />
müsse der Eigentümer etwa<br />
zwischen 40 und 60 Euro pro<br />
Jahr zahlen, so Dräger. Werde<br />
das Regenwasser in Zisternen<br />
zur Gartenbewässerung oder<br />
zur Brauchwassernutzung gespeichert,<br />
so könne dies bei<br />
der Berechnung begünstigt<br />
werden. Rund 6000 Haushalte<br />
seien demnach von der Gebühr<br />
betroffen. Stimmt der Gemeinderat<br />
am 20. Mai in öffentlicher<br />
Sitzung für die geplante Gebühr,<br />
so wird die Verwaltung zu<br />
einer Informationsveranstaltung<br />
einladen, bevor die Unterlagen<br />
zur Selbstauskunft verschickt<br />
werden, kündigt Rastedes<br />
Pressesprecher Ralf Kobbe<br />
an. Ab 1. Januar 2015 soll die<br />
neue Gebühr erhoben werden.<br />
Diese sei sowohl ökonomisch<br />
wie auch ökologisch<br />
wichtig, betonte Sabine Eyting<br />
(Grüne). In anderen Kommunen<br />
wie Bad Zwischenahn oder Oldenburg<br />
werde die Gebühr bereits<br />
erhoben, fügte sie hinzu.<br />
Auch Horst Segebade (SPD)<br />
begrüßte den Vorschlag der<br />
Verwaltung. Die Gebühr entspreche<br />
dem Preis von einer<br />
Schachtel Zigaretten im Monat,<br />
rechnete er vor. „Das ist zumutbar.“<br />
Außerdem bleibe die<br />
Einnahme vollständig in der<br />
Gemeinde. Auch Klaus Hillen<br />
(Freie Fraktion) stimmte dem<br />
zu. Uneinigkeit herrschte indes<br />
bei der CDU. Während Susanne<br />
Lamers die Notwendigkeit<br />
der Gebühr unter anderem mit<br />
dem strukturell unterfinanzierten<br />
Haushalt begründete,<br />
stimmte Oliver Finkeisen gegen<br />
den Beschluss. „Ich halte<br />
diese Gebühr für ungerecht“,<br />
so Finkeisen. Es werde bereits<br />
ein Beitrag zur Einrichtung des<br />
Regenwasserkanals gezahlt,<br />
das müsse reichen. Laut seiner<br />
Rechnung müsse der Bürger<br />
letztlich dreimal für eine einzige<br />
Leistung zahlen. Dem widersprach<br />
Erster Gemeinderat<br />
Günther Henkel und betonte<br />
zudem, dass der Beitrag nicht<br />
einmal die Investitionskosten<br />
decke.<br />
n<br />
Die Bürger sollen sich an den Kosten für die Beseitigung von Regenwasser beteiligen | Foto: Kapels<br />
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