immer noch: Robert Ryman, David Reed, Joseph Marioni, Winston Roeth, Alex Katz, Stephen Rosenthal, Brice Marden, John Wesley, Sherrie Levine und – irgendwann dann doch auch – Andy Warhol. Auf ihn möchte ich später zu sprechen kommen. Vor ein paar Jahren hatte ich das Glück, die Ehre und Gelegenheit, in dem schönsten neueren Museumsbau und noch dazu in einem der engagiertesten Malereimuseen Deutschlands, im Kunstmuseum Bonn eben, eine Ausstellung mit Werken aus meiner Sammlung zu zeigen. Unter anderen: Reed, Marioni, Katz und Ryman. Gemeinsam mit Christoph Schreier, dem Kurator <strong>des</strong> Museums, entwickelten wir dialogische Räume, versuchten also jene Gespräche zu organisieren, die ich auch innerhalb meiner Sammlung gelegentlich im Hause, im kleinen Kreis sozusagen, stattfinden lasse, ohne Gerichtsverhandlungen allerdings, also ohne Wertung – das ist mir auch wichtig. Den grössten, den zentralen Raum bekamen Joseph Marioni, David Reed und Wilhelm Mundt. David und Joseph, das wusste ich, waren sich – obwohl beide in New York leben – nie wirklich nahe gekommen, es gab zwischen ihnen nicht die theoretischen Auseinandersetzungen wie sie zwischen Marioni und Günter Umberg zum Beispiel in den achtziger Jahren stattfanden. Dafür waren und sind die beiden Maler auch in ihrem Temperament und in ihrer Haltung zu unterschiedlich. Marioni – The Painter, wie er sich selbst an seinem Hauseingang und auf seinem Briefpapier tituliert – und David Reed, ein Maler der Theorie, der sich oft um die Förderung anderer Künstler kümmert und sehr selbstlose, auch vollkommen Reed-freie Ausstellungen kuratiert. Natürlich prallten hier zwei Gegensätze der ungegenständlichen Malerei zusammen, wurden von uns sozusagen aufeinander losgelassen. Einmal der Farbmaler Marioni, dem es mehrheitlich um die Wahrnehmung von «paint» geht, der jede Geste und beinahe auch jeden Eingriff vermeidet, um einzig die Autonomie der Farbe zur Geltung kommen zu lassen. Malerei für Kontemplationen also, eine Malerei jenseits jeglicher Erzählung. Dann die gestisch-expressive Malerei in fast filmischer Geschwindigkeit, wie Reed sie erfunden hat, ausufernd, barockisch überlagert, vielschichtig, minutiös, klar architektonisch geplant und in lange währenden Prozessen ausgeführt. 35
David Reed, 5 Arbeiten, Wilhelm Mundt, 3 Trashstones, Kunstmuseum Bonn, Still Mapping the Moon, 2004 Seite 37 oben: Alex Katz, 2 Arbeiten, Ingo Meller, 2 Arbeiten, Kunstmuseum Bonn, Still Mapping the Moon, 2004 Seite 37 unten: Ingo Meller, 5 Arbeiten Kunstmuseum Bonn, Still Mapping the Moon, 2004 36
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