Script 1: Horizonte des Sammelns - Wolfsberg
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Zwischen den «Image-Painter» und den «Material-Painter» (Zitat David Reed)<br />
legten wir ein paar Trashstones von Wilhelm Mundt, deren glatte Oberflächen<br />
an die beinahe hermetischen Acryl-Bilder Marionis erinnerten, deren<br />
amorphe und pigmentierte Formen aber wiederum eine Bewegung aus den<br />
Bildern David Reeds aufzunehmen schienen. Mundt als Katalysator, sozusagen,<br />
hat gute Arbeit geleistet.<br />
Ein anderer Raum wurde von den Herren Meller und Katz bespielt. Auch<br />
eine ungewöhnliche Kombination, aber im Gegensatz zu der oben dargestellten<br />
Konstellation erwies sich diese als eine fast schon romantisch liebevoll<br />
funktionierende Beziehung. Das war für alle, die es sehen konnten, eine<br />
erfreuliche Überraschung. An zwei Wänden <strong>des</strong> quadratischen Raumes hingen<br />
die nur grundierten, ungerahmten, spröde entschieden und doch sinnlich<br />
bemalten Leinwände von Ingo Meller direkt auf weissem Putz. Auf den<br />
anderen beiden Wänden fanden sich die grossformatigen, schnellen Naturdarstellungen<br />
von Alex Katz wieder, Bilder, die in ihrer genialen Vermischung<br />
von Flächigkeit und Tiefe bei allem Realismus auch an frische Trompe l’œil-<br />
Malerei erinnern. Die Verbindung zwischen dem cool-realistischen Katz und<br />
dem material-realistischen Meller hat ganz offensichtlich funktioniert, wegen<br />
der jeweils einfachen Lesbarkeit einer Malerei, die sich aus dem Medium<br />
speist und sich damit vorbehaltlos an die Sinne <strong>des</strong> Betrachters wendet – fast<br />
schon programmatisch für die Sammlung <strong>des</strong> Mondstudios.<br />
Der nächste Raum vereinte den Österreicher Herbert Brandl mit der aus<br />
Kanada stammenden, in England lebenden Malerin Lisa Milroy. Brandl trat<br />
auf mit grossformatiger, oft sehr kraftvoll und zügig gemalter «Hybrid-Malerei»,<br />
changierend zwischen Naturdarstellung und autonomer Farbschüttung,<br />
in jedem Fall monumentale Malerei, herrlich bewältigte Fläche, rau, mächtig,<br />
aber nicht dominant, unabhängig, frei. Frei ist auch Lisa Milroy, sehr frei in<br />
der Wahl ihrer Motive, manchmal arbeitet sie mit Klischees, so wie hier in der<br />
sozusagen sehr «weiblichen» Auseinandersetzung mit den Laces oder auch<br />
in ihrer ironischen Abarbeitung an kleinsten Farbflächen zur Entwicklung<br />
eines Bil<strong>des</strong>. Irgendwann begann Lisa Milroy ihre Liebe zur japanischen Kultur<br />
zu entdecken, davon zeugen die drei wunderbar gemalten Miniaturen<br />
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