Script 4: Gesundheitsorientierte Unternehmensführung Wolfsberg
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gen im Vordergrund? Auch in den Betrieben hat sich die Gesundheitssituation<br />
in den letzten Jahren stark geändert. Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs -<br />
erkrankungen dominieren zwar unsere Sterbestatistik, betroffen sind heute<br />
aber in erster Linie Menschen im Rentenalter. Ernste organische Krankheiten<br />
sind bei Erwerbstätigen seltener als früher. Auch die klassischen Arbeitsun -<br />
fälle sind im Rückzug, dafür treten andere Beschwerdebilder in den Vordergrund:<br />
Psychosoziale Diagnosen von Schlafstörungen bis hin zu depressiven<br />
Verstimmungen steigen an, meist in Kombination mit den gravierender wahr -<br />
genommenen diffusen Schmerzsyndromen.<br />
Die meisten Menschen im erwerbsfähigen Alter empfinden die Beeinträchtigungen<br />
der Gesundheit vor allem als Beeinträchtigung des Wohlbefindens,<br />
so wie es die WHO als Teil der Gesundheit beschrieben hat. Die heutigen<br />
Grün de für Arztbesuche bestehen denn auch schätzungsweise zu 80 Prozent<br />
aus Beschwerden, bei denen der Hausarzt keine organischen Ursachen<br />
diagnostizieren kann. Die Ursachen der vielfältigen Schmerzsymptome,<br />
Immunstörungen, Befindungsstörungen oder sonstigen Beeinträchtigungen<br />
des Wohl befindens bleiben auch nach umfänglicher Ausschlussdiagnostik wie<br />
La bor, Röntgen oder Ultraschallabklärung unklar. Obwohl wir also im Vergleich<br />
zu früheren Generationen eine deutlich bessere Krankheitsbekämpfung<br />
mit viel weniger Beeinträchtigungen unserer körperlichen Unversehrtheit<br />
vorweisen, wächst das subjektive Krankheitsempfinden im Sinne einer<br />
Störung des eigenen Wohlbefindens.<br />
Vielleicht keimt beim einen oder anderen nun der Gedanke, die Menschen<br />
sol len sich nicht so anstellen und sich ein bisschen mehr zusammenreissen.<br />
Dabei wird jedoch verkannt, dass der Anspruch an das Leben allgemein<br />
ein höherer geworden ist und die Menschen dementsprechend einen wirklichen<br />
Leidensdruck aufweisen. Da es sich kaum verhindern lässt, dass dies zu<br />
Fehlzeiten führt und – viel wichtiger – diesen Fehlzeiten Leistungsbeeinträchtigungen<br />
am Arbeitsplatz vorangehen, müssen sich moderne Unternehmen<br />
dieser Tatsache stellen.<br />
Bevor man also in Gesundheitsmanagement investiert, sollte zunächst<br />
die Frage beantwortet werden, welche Gesundheitsanstrengungen dieser<br />
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