23.04.2014 Aufrufe

Script 4: Gesundheitsorientierte Unternehmensführung Wolfsberg

Script 4: Gesundheitsorientierte Unternehmensführung Wolfsberg

Script 4: Gesundheitsorientierte Unternehmensführung Wolfsberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wortung für die Gesundheit der Mitarbeiter als Vorkoster oder Vorturner<br />

einzuengen, wird kaum den gewünschten positiven Einfluss auf die Gesundheitssituation<br />

erzielen. Der Zusammenhang Führung und Mitarbeitergesundheit<br />

liegt woanders. Die Rolle des Vorgesetzten als Gesundheitsfaktor ist deshalb<br />

ganz besonders aus dessen Kernkompetenz abzuleiten und diese beinhaltet<br />

die Fähigkeit partnerschaftlich und motivierend zu führen.<br />

Auch an anderer Stelle der Mitarbeiterbefragung von Dr. Netta wird der<br />

starke Einfluss von Führungsqualitäten auf die Gesundheit der Mitarbeiter<br />

bestätigt. Haben Mitarbeiter das Gefühl, schlecht geführt zu werden und<br />

arbeitsmässig überlastet zu sein, ist die Gesundheitsbeeinträchtigung am<br />

stärksten ausgeprägt. Erhöht sich nur die Zufriedenheit mit der Arbeitsbelastung,<br />

verbessert sich die Gesundheitssituation nicht massgeblich. Verstärkt<br />

sich aber die Zufriedenheit mit dem Führungsstil trotz hoher Arbeitsbelastung,<br />

wird die Gesundheit der Mitarbeiter dennoch stark überproportional<br />

verbessert. Die Zahlen der Bertelsmann-Studie werden von anerkannten Wissenschaftlern<br />

in ihrem Ergebnis unterstützt. So konstatiert der finnische Ar -<br />

beitswissenschaftler, Prof. Johanni Ilmarinen, auf der Basis seiner zehnjährigen<br />

Forschungsarbeit: «Gutes Führungsverhalten und gute Arbeit von Vorgesetzten<br />

ist der einzige hochsignifikante Faktor, für den eine Verbesserung<br />

der Arbeitsfähigkeit zwischen dem 51. und dem 62. Lebensjahr nachgewiesen<br />

wurde.» Ilmarinen weist weiter darauf hin, dass unbefriedigende Anerkennung<br />

und Wertschätzung am Arbeitsplatz das Risiko der Arbeitsunfähigkeit<br />

auf das 2,4-fache erhöhe, andererseits aber eine 3,6-fach erhöhte Chance zur<br />

Verbesserung der Arbeitsfähigkeit liege. Für ältere Mitarbeiter ist ins besondere<br />

das Mass der Arbeitsautonomie gesundheitsrelevant – womit wir präzise<br />

bei der Zielsetzung eines modern funktionierenden, betrieblichen Ge -<br />

sundheitsmanagements gerade in dieser Zielgruppe wären.<br />

Eine Anmerkung: Die eben genannten Zahlen gelten für die Mehrheit<br />

der Mitarbeitenden, aber nicht für alle. Es gibt durchaus auch solche, die<br />

unter Versagensängsten leiden und Eigenverantwortung eher als Last empfinden.<br />

Diese zu erkennen und anders zu führen als ihre Kollegen, die selbstbestimmtes<br />

Handeln und Autonomie schätzen, ist sicher eine der schwierigs-<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!